Nach der erfolgreichen Kickstarter-Finanzierung und Markteinführung des ersten Produkts 2.4 SINK – einem Modul für Analog-Synthesizer, das sich mithilfe von Sensoren über die Bewegungen der Musiker*innen steuern lässt – spricht das 2018 gegründete Unternehmen Instruments of Things um FH Kiel-Alumnus Henrik Langer mit SOMI-1, der nächsten Generation der Sensor-Technologie, jetzt eine breitere Zielgruppe an.
Die ursprüngliche Idee von Henrik Langer, David Knop und Niko Schönig, die das Team hinter Instruments of Things bilden, beruht auf dem Wunsch, eine neue, leicht zugängliche Art der Soundinteraktion zu ermöglichen, sodass die Steuerung von Klängen auch ohne technische Expertise, Klaviaturen und Knöpfe gelingt.
Das 2.4 SINK-Modul, das heute bereits auf Bühnen im Einsatz ist, habe das Team laut Gründer Henrik Langer zunächst bewusst für professionelle Musiker*innen konzipiert. Das Ziel sei aber von Beginn an gewesen, die Technik auch einer breiteren Zielgruppe zur Verfügung zu stellen, um insbesondere Konzerte und Live-Performances zu revolutionieren.
In die Optimierung der Sensortechnologie konnte Instruments of Things das Feedback der relativ kleinen, aber technikaffinen Modular-Synthesizer-Nische auf dem Musikmarkt einfließen lassen. So konnte im nächsten Schritt das SOMI-1-System entwickelt werden, das keine Vorkenntnisse erfordert und somit für Menschen ohne professionellen Hintergrund in der Musikproduktion geeignet ist. Zudem habe sich im Entwicklungsprozess gezeigt, dass Tänzer*innen und Performance-Künstler*innen die Hauptzielgruppe von SOMI-1 ausmachen.
Zahlreiche Workshops mit professionellen Tänzer*innen und Performance-Künstler*innen halfen dem Team, die Technik anzupassen, um den unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen Genres von Ballett und Contemporary Dance über Hip-Hop bis hin zu Techno gerecht zu werden.
Das SOMI-1-Kit, das ab dem 19.09. in limitierter Stückzahl über die Kickstarter-Kampagne vorbestellbar ist, enthält wahlweise 2, 4 oder 6 Bluetooth-Bewegungssensoren, die als Wearables an Hand- und Fußgelenken getragen oder an der Kleidung befestigt werden können, einen Receiver Hub (Sensorempfänger), der per USB an ein Smartphone angeschlossen werden kann, und eine Smartphone-App.
Die etwa 2€-Stück-großen Bewegungssensoren messen Bewegungen wie das Kreisen eines Armes oder das Heben eines Beines und senden die Daten kabellos an den Empfänger. Dieser wandelt die Bewegungen in Echtzeit in Sounds um – so werden die Nutzer*innen selbst zum Instrument und können Klänge durch ihren Körper steuern. An einen Empfänger können bis zu sechs Sensoren parallel gekoppelt werden, sodass auch Choreografien und Live-Performances mit mehreren Personen möglich sind.
Als Soundquelle dient die SOMI-1 Smartphone-App. In der App können Nutzer*innen aus verschiedenen Soundscapes, also voreingestellten Klangumgebungen wie „Ambient“ oder „Nature“ wählen und mithilfe der Sensor-Wearables direkt und ohne Vorkenntnisse Klänge über Bewegungen steuern. Zukünftig soll die SOMI-1 Smartphone-App für Sounddesigner*innen geöffnet werden und diese beispielsweise mit Tänzer*innen verbinden. Ziel ist die fortlaufende Weiterentwicklung der App mit einer stetig wachsenden Soundscapes-Bibliothek.
Ab Sonntag, den 19. September können Soundbegeisterte die Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter unterstützen. Nähere Informationen zum Unternehmen und zu den Produkten finden Interessierte außerdem auf der Instruments of Things-Website. Über das Kieler Start-Up haben wir bereits im Campusmagazin viel.18 und viel.22 berichtet.