Einen ausgefeilten Plan, wie es nach seinem Abitur konkret weitergehen sollte, hatte Arno Böhm nicht. Allerdings war sich der heute 20-Jährige zumindest im Klaren über die grobe Richtung seines Zukunftswegs. „Während meiner Zeit auf dem Gymnasium habe ich deutlich gespürt, dass mir Technisches und Naturwissenschaften eher liegen, als etwa Sprachen“, erinnert sich Böhm. „Aber ich bin sicher durch meine Kindheit vorgeprägt, denn zu Hause gab es immer viel zu Basteln und Lego-Technik-Bausätze.“ Und auch sein Bauchgefühl spielte für die weitere Orientierung eine Rolle, räumt der Student ein: „Ich hatte einfach Lust darauf zu studieren, und meine Eltern haben mich unterstützt – ich durfte mich ausprobieren.“
Sicher war sich Arno Böhm indes, dass er zunächst in seiner Heimatstadt Kiel bleiben wollte – nach dem umständlichen und anstrengenden Corona-Abi im Jahr 2020, wollte er für ein Studium nicht auch noch die Stadt wechseln. So erkundete er die Angebote von Universität und Fachhochschule und legte sich schließlich auf den Bachelor-Studiengang „Wirtschaftsingenieurswesen – Elektrotechnik“ an der FH Kiel fest. Doch bereits im ersten Semester musste er einsehen, so interessant die Elektrotechnik war, so wenig sprachen ihn die im Studienangebot vermittelten wirtschaftlichen Grundlagen und Zusammenhänge an.
Der Student suchte das Gespräch mit seinem Studiengangsleiter und dem Prüfungsamt. „Ich habe meine Situation erklärt und gefragt, ob es eine Möglichkeit gäbe, den Studiengang zu wechseln“, erinnert sich Arno Böhm. „Ich war schon ein wenig überrascht, wie viel Unterstützung ich erfahren habe und wie gut der Wechsel in mein aktuelles Studienfach „Elektrotechnik“ funktioniert hat. Ich konnte sogar einige Leistungspunkte in mein neues Studium mitnehmen und direkt im zweiten Semester einsteigen“, freut er sich noch immer über den geschmeidigen Wechsel.
Mittlerweile studiert Arno Böhm im fünften Semester und ist begeistert. „Im vierten Semester hatte ich einen Aha-Moment“, lacht der Student. „Da griffen auf einmal alle Teile ineinander. Die theoretischen Grundlagen und die unterschiedlichen Bereiche aus den ersten Semestern haben sich für mich zu einem großen Ganzen geformt, das mich seither fasziniert und motiviert. Gegenwärtig beschäftige ich mich viel mit Regelungstechnik und Automatisierung. Schlaue Maschinen zu entwickeln, damit wir Menschen nicht so viel ödes Zeug erledigen müssen, das fasziniert mich gerade.“
Was Arno Böhm an seinem Studium an der FH weiter schätzt, ist die Größe der Hochschule. „Hier liegen fast alle Institute und Fachbereiche direkt beieinander. Ein Freund studiert in Hannover und ist tagsüber viel durch die Stadt unterwegs – das wäre nichts für mich. Ich freue mich über die in jeder Beziehung kurzen Wege an der FH Kiel.“ Auch die Interdisziplinären Wochen sind für den Studenten ein dicker Pluspunkt für die FH Kiel. Im Sommer 2022 nutze er das vielfältige Angebot zur Teilnahme an „Studieren unter Segeln“. „Eine Woche lang mit anderen auf hoher See zu forschen, zu segeln und zu erleben wie eine Gemeinschaft entsteht, das war eine wunderbare Erfahrung für mich.“
Wer sich grundsätzlich für ein Ingenieur-wissenschaftliches Studium interessiert und herausfinden möchte, ob es wirklich das Richtige ist, kann das mit dem Orientierungssemester Förde-Kompass tun. Eine Bewerbung für das Orientierungssemester ist möglich ab Anfang November 2022 bis zum 15. Januar 2023.