„BASTA! ist ein Beratungsangebot für Studierende und Mitglieder der FH Kiel, die nach Gewalterfahrung Beratung oder Unterstützung suchen“, sagt Birthe von Bargen. Sie arbeitet beim Frauennotruf Kiel und übernimmt an der Hochschule zusammen mit einer Kollegin die externe Beratung. Auch wenn von Bargen vom Frauennotruf kommt, richtet sich das Angebot explizit an alle Geschlechter. „Und auch alle Formen der Gewalt“, fügt die Sozialpädagogin hinzu. „Zwar haben wir den Schwerpunkt auf sexualisierte Gewalt gesetzt, aber bei uns kann sich jede Person melden, die eine Gewalterfahrung machen musste.“
Oftmals bestünden Hemmungen, sich Hilfe zu suchen, verbunden mit der Frage, ob das eigene Erleben überhaupt ausreichend für eine Beratung sei, sagt von Bargen und betont: „Gespräche können immer dann stattfinden, wenn eine Person das Gefühl hat, eine Grenze wurde verletzt.“ Dabei hebt die Sozialpädagogin auch hervor, dass die Erlebnisse nicht auf dem Campus der FH Kiel stattfinden müssen: „Auch Menschen, die in der Kindheit Gewalt erlebt haben und davon Auswirkungen im Studium bemerken, können sich an BASTA! wenden.“ Ganz egal, ob auf Partys, im Fitnessstudio oder in der WG – unterm Strich gilt: Auf jeden Fall melden.

Von Bargen schätzt, dass die Dunkelziffer an Vorfällen auf dem Campus höher ist, als viele denken. Sie sagt: „Ich kann mir vorstellen, dass mich einiges gar nicht erreicht.“ Es komme auch immer darauf an, von welcher Form der Gewalt man spricht. Dabei rechnen viele Personen abwertende Sprüche oder unerlaubtes Anfassen nicht dazu – obwohl auch das Formen der Gewalt sind. Das Gleiche gilt für Stalking. Auch in solchen Fällen können Betroffene das Angebot in Anspruch nehmen.
Wer sich für eine Beratung entscheidet, dem steht das Team von BASTA! mit einer oder mehreren Sitzungen zur Seite. Ein Termin dauert in der Regel 50 Minuten, und die Beratung unterliegt der Schweigepflicht. Was bei so einem Termin passiert, hängt von den Wünschen der Klient*innen ab: „Die Maßnahmen sind breit gefächert“, sagt von Bargen. Manchmal gehe es nur um Information, andere Male darum, eine Strafanzeige zu stellen. „In manchen Fällen unterstütze ich auch dabei, einen Therapieplatz zu finden“, zählt sie weiter auf. Bei allen Beratungen gilt jedoch: Die Wünsche und das Wohlergehen der Betroffenen stehen im Fokus.
Beratung bei BASTA!
Termine können per E-Mail an basta@fh-kiel.de oder unter der Telefonnummer 0431 210-1888 vereinbart werden.
Auf Wunsch wird die Beratung auch telefonisch, per Videokonferenz sowie persönlich in den Räumlichkeiten des Frauennotrufs angeboten (Dänische Straße 3-5, 24103 Kiel).