Seit Januar 2020 ist Thilo Nogaj, den die Liebe aus Cottbus an die Förde zog, in der Abteilung Hochschulentwicklung der FH Kiel tätig. Früh waren seine Kolleginnen und Kollegen der Meinung, dass seine Begeisterung für alles Statistische auch an anderer Stelle der Hochschule nützlich sein würde. So verschlug es ihn in die Projektgruppe zur Einführung des Campus-Management-Systems Casy. „Kurz bevor Corona alles durcheinander brachte, traf ich mich im Februar 2020 noch persönlich mit Gabriela Seyer und Hans Distel, die das Projekt leiten. Es hörte sich nach einer spannenden Aufgabe an, und tatsächlich gibt es im Casy-Modul ‚Business Intelligence‘ viel für mich zu tun“, erinnert sich Thilo Nogaj.
Das Campus-Management-System Casy, an deren Einführung das Team arbeitet, fußt auf einer Datenbank, die Studierende, Lehrende mit Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Hochschulverwaltung laufend mit Daten füttern. Als Betreuer des Casy-Moduls ‚Business Intelligence‘ ist Thilo Nogaj Herr über diese Datenbank. „Meine Arbeit beginnt an dem Punkt, an dem Daten in die Datenbank einfließen, und endet mit der Ausgabe gewünschter Informationen,“ erklärt er seine Rolle im Casy-Team. „Ich sorge dafür, dass Interessierte an die gewünschten Daten kommen. Im besten Fall eigenständig oder noch besser automatisch. Und wenn etwas technisch nicht ohne Weiteres möglich ist, lasse ich mir Möglichkeiten einfallen.“
Die Vielfalt der Casy-Daten macht aufschlussreiche Abfragen möglich. Neben demografischen Daten wie Alter, Geschlecht und Nationalität sind auch Studienfach und -dauer in Casy gespeichert. Ebenso belegte Seminare und Prüfungsergebnisse. „Komplexe Datenbankabfragen können Lehrenden und Studierenden helfen. Denkbar ist beispielsweise, dass Lehrende Hilfsangebote für die Studierenden entwickeln, wenn der Notendurchschnitt in einem Fach sinkt. Auch für die Bedarfsplanung sind die Casy-Zahlen wertvoll.“
Über allem steht bei Thilo Nogajs Arbeit der Datenschutz, denn nicht jeder oder jede erhält Zugriff auf beliebige Informationen. „Bei Anfragen erfolgt stets eine Prüfung, ob sie berechtigt ist,“ erklärt Nogaj. „Unser Ziel ist es, dass den Profilen von Casy-Nutzerinnen und Nutzern Rollen und damit Berechtigungen zugeordnet sind. So kann jeder und jede selbsttätig im Rahmen seiner zugeordneten Berechtigungen Daten einsehen. Denkbar wäre, dass Lehrende mit wenigen Klicks die anonymisierten Prüfungsleistungen der Studierenden ihres Fachbereichs einsehen.
Gegenwärtig arbeitet Thilo Nogaj daran, wiederkehrende Abläufe und Abfragen zu automatisieren. „Regelmäßig sollen Auswertungen wie etwa eine Semesterstatistik erstellt werden, die unter anderem Informationen zu den Studierendenzahlen in den Fachbereichen enthalten. Die Prozesse hinter diesen Datenbankabfragen hinterlege ich in Casy, so dass sie künftig automatisiert erfolgen können. Wenn das klappt, müssen Interessierte keine Anfragen mehr stellen, sondern können sich in Casy einloggen und die Daten für eine bestimmte Auswertung ausgeben lassen – Tabelle und Diagramm inklusive."
Bis es so weit ist, müssen Thilo Nogaj und die übrigen Casy-Teammitglieder allerdings noch viel leisten. So gilt es, Prozesse innerhalb der Verwaltung zu analysieren und anzupassen, damit die benötigten Daten nahtlos in Casy einfließen können. Thilo Nogaj ist sich sicher: „Wenn Casy schließlich steht und alles ineinandergreift, wird das Campus-Management-System Studierenden, Lehrenden und der Verwaltung viele Erkenntnisse liefern und vor allem viel Zeit sparen.“