Stundenlange Bildschirmzeiten, lange Tage auf dem Bürostuhl und die damit einhergehende mangelnde Bewegung sind Alltag vieler Beschäftigter im Büro und gehen buchstäblich in den Rücken. Was da hilft, sind regelmäßige Check-Ups, Tipps zur Selbsthilfe und Bewegung. Der 1. November stand an der Fachhochschule Kiel deshalb ganz im Zeichen der Gesundheit am Arbeitsplatz. Master-Studierende des Wahlmoduls „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ aus dem Fachbereich Wirtschaft haben für die Mitarbeitenden der Hochschule ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt. Mehr als 100 Beschäftigte nahmen die rund 20 verschiedenen Angebote wahr – von Impulsvorträgen über Analysen und Aktivitäten war für jede*n etwas dabei.
Elias Fiazi und Amir Bobojonov organisierten den ersten Gesundheitstag in Präsenz gemeinsam mit rund zehn Kommiliton*innen unter der Leitung von Miriam Zimmer und Prof. Dr. Hans Klaus. Davon, dass die Gesundheit der Beschäftigten am Arbeitsplatz Unternehmen ein Anliegen sein sollte, ist Bobojonov überzeugt: „Arbeitgeber stehen in der Verantwortung, ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen. Das kommt auf lange Sicht auch der Arbeitsmoral zugute“, sagte der Student. Im Team waren die beiden unter anderem für den reibungslosen Ablauf im Mehrzweckgebäude zuständig. Wer dort einen Kurs an der Kletterwand gebucht hatte oder die Fahrradausstellung besuchte, konnte sich mit Fragen an Bobojonov und Fiazi wenden.
Die Fahrradausstellung bot die Möglichkeit, sich die optimale Position beim Fahrradfahren zeigen zu lassen. Die Nachfrage war groß, denn einerseits ist der tägliche Weg zur Arbeit auf dem Rad eine gesunde Entscheidung, um vor und nach dem sitzlastigen Alltag im Büro genügend Bewegung einzubauen. „Andererseits machen sich bei falsch eingestelltem Fahrradsattel oder falscher Haltung schnell Schmerzen oder Verspannungen bemerkbar“, erklärte Fahrradexperte Frank Drescher den Mitarbeitenden.
Linderung bei stressbedingten Verspannungen verspricht auch Yoga. Gegen durch eine ungesunde Sitzhaltung am Schreibtisch oder psychosomatische Faktoren ausgelöste Beschwerden helfe bereits eine kurze Yoga-Einheit pro Woche, erklärte Yogalehrerin Silke Franzen, die den Kurs „Yoga gegen Rückenprobleme“ leitete.
Neben diesen Aktivitäten fanden auch die von Krankenkassen veranstalteten Gesundheits-Checks großen Zuspruch. Die Checks gaben Antworten auf Fragen nach der Beweglichkeit, der Höhe des Blutzucker-Spiegels oder dem Anteil des Körperfetts. Tipps für mehr Bewegung im Alltag lieferten die Expert*innen der Krankenkassen ebenfalls.
Nach der Vorbereitung und der Durchführung beschäftigen sich die Studierenden im Wahlmodul „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ nun mit der Evaluation der Veranstaltung. Anregungen für das Programm des nächsten Gesundheitstages ließen sich laut Kursleiterin Miriam Zimmer bereits jetzt ableiten: „Die Yoga-Kurse kamen zum Beispiel sehr gut an und waren schnell ausgebucht.“ Nach der gelungenen Prämiere planen Zimmer und Prof. Klaus eine Fortsetzung im kommenden Jahr.