Weltweit verändert das neuartige Corona-Virus grundlegend das Leben vieler Menschen. Gesellschaftliche Teilhabe wird eingeschränkt. Kultureller und wissenschaftlicher Austausch finden zunehmend digital statt. Öffentliche Veranstaltungen sind derzeit nicht möglich. Dies gilt natürlich auch für die Hochschul- und Forschungseinrichtungen des Landes. „Wie können wir Menschen dennoch teilhaben lassen an dem, was wir tun, was bei uns entsteht?“ Unter dieser Leitfrage haben die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), die Fachhochschule (FH) Kiel, die Muthesius Kunsthochschule, die Musikhochschule Lübeck (MHL) und das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) eine gemeinschaftliche Webseite auf den Weg gebracht. Mit www.sh-are.sh öffnen sie ab dem 6. Mai virtuell ihre Türen. Weitere Hochschulen im Land haben bereits ihre Mitwirkung zugesagt.
Ziel des gemeinsamen Projekts ist es, die bunte Vielfalt der wissenschaftlichen und künstlerischen Einrichtungen zu zeigen und „Begegnungen“ weiter zu ermöglichen, obwohl die dafür üblichen Highlights wie die Konzerte der Musikhochschule Lübeck, die Semesterveranstaltungen der Muthesius Kunsthochschule Kiel, die kieler uni live der CAU, der Besuch im Mediendom der FH Kiel oder in der Kieler Forschungswerkstatt derzeit nicht stattfinden können.
Der Name des Projektes SH-are! ist dabei Programm: Das englische Wort „share“ bedeutet teilen, die Buchstaben SH stehen für die Abkürzung Schleswig-Holstein. Die Webseite www.sh-are.sh macht so Wissenschaft zwischen den Meeren erlebbar und ermöglicht es außerdem, die Menschen dahinter besser kennenzulernen. So verbindet das Projekt Spaß und Unterhaltung mit wissenschaftlicher und kultureller Qualität. „Wir möchten den Menschen zeigen, wie und woran wir arbeiten“, beschreibt Professor Dr. Björn Christensen, Dekan des Fachbereichs Wirtschaft und designierter Präsident der FH Kiel, das Prinzip. „Besondere Einblicke bieten zum Beispiel CampusTV und CampusRadio Aktiv, in denen unsere Studierenden ihren ganz eigenen Blick in unsere Hochschule werfen. Außerdem möchten wir künftig Kurzfilme unserer Medienstudierenden präsentieren. Am kommenden Sonnabend, am 9. Mai, starten wir um 15 Uhr einen exklusiven 24-Stunden-Stream der Webserie Hidden Places Dietrichsdorf.“
Das Angebot richtet sich an Interessierte jeden Alters. Miterleben können sie unter anderem Labor-Rundgänge, Experimente oder Online-Vorlesungen. Das Angebot wird stetig ausgebaut.
Die Idee zu dem Projekt wurde in einem Gespräch geboren. „Wir haben uns über die aktuellen Umstände an unseren Einrichtungen ausgetauscht“, erläutert Dr. Arne Zerbst, Präsident der Muthesius Kunsthochschule. "Als Kunsthochschule sind wir ein Ort des Wandels, ein Ort sich ständig bewegender Denkräume innerhalb von Kunst und Gestaltung, in denen Neues erschaffen und erprobt wird. Diese kreative und neugierige Bewegungsenergie möchten wir gerade auch in dieser Zeit durch SH-are! in die Gesellschaft geben."
„Die CAU und das IPN haben gemeinsam viele Angebote für Schülerinnen und Schüler, aber auch für die interessierte Öffentlichkeit konzipiert, die wir hier mal auf anderem Weg zeigen möchten“, sagt die Vizepräsidentin der CAU und stellvertretende geschäftsführende Direktorin des IPN, Professorin Dr. Ilka Parchmann. „Kinderuni-Vorträge, die sich hier sogar Kinder und Eltern gemeinsam anschauen können, MINT-Challenges der Schülerforschungszentren und Wettbewerbe am IPN, oder Einblicke in die Forschungsschwerpunkte und die Forschungswerkstatt im Homeoffice machen sicher auch digital Spaß.“
„Unser Hochschulleben ist stark geprägt vom Austausch mit der Öffentlichkeit“, erläutert Professor Rico Gubler, Präsident der MHL, die ihre Türen normalerweise für mehr als 350 Veranstaltungen im Jahr öffnet. „Auf der neuen Plattform zeigen wir unter anderem, wie unsere Hochschulmitglieder an einer kreativen Online-Veranstaltung für das Sommersemester mitgewirkt haben und wie sich die eigenen vier Wände musikalisch entdecken lassen.“
„Wir alle freuen uns auf zahlreiche Besuche und hoffen, Sie haben mit uns Spaß an Wissenschaft und Kultur in Schleswig-Holstein!“, so die Initiatorinnen und Initiatoren der SH-are-Projektidee.