Vier Personen stehen nebeneinander. Von links: Markus Theunert (Dachverband Schweizer Männer- und Väterorganisationen), Prof. Dr. Carmen Hack (FH Kiel), Gleichstellungsstaatssekretärin Silke Schiller-Tobies, Prof. Dr. Fabian Lamp (FH Kiel). © F. Har­del
Kick-off des Netz­werks „OMÄGA“ – für eine Ge­sell­schaft ohne Män­ner­ge­walt.

Netz­werk „OMÄGA“ -  für eine Ge­sell­schaft ohne Män­ner­ge­walt

von Frau­ke Schä­fer

Alle drei Mi­nu­ten wird eine Frau in Deutsch­land Opfer von häus­li­cher Ge­walt. Fast täg­lich wird eine Frau auf­grund ihres Ge­schlechts ge­tö­tet. Die Täter sind in der Regel Män­ner. Um gegen die Ur­sa­chen die­ser männ­li­chen Ge­walt vor­zu­ge­hen, haben das schles­wig-hol­stei­ni­sche Gleich­stel­lungs­mi­nis­te­ri­um und die Fach­hoch­schu­le (FH) Kiel in die­sem Jahr das Netz­werk „OMÄGA – für eine Ge­sell­schaft ohne Män­ner­ge­walt“ ins Leben ge­ru­fen. Schwer­punkt des Netz­werks ist die ge­walt­prä­ven­ti­ve Jun­gen- und Män­ner­ar­beit. Die Be­tei­lig­ten kamen heute (29.11.) zum ers­ten Mal zu­sam­men.

„Wenn wir Ge­walt gegen Frau­en be­en­den wol­len, müs­sen wir bei den Ur­sa­chen an­set­zen und Täter stär­ker in die Ver­ant­wor­tung neh­men. Eine Sache müs­sen wir dabei ganz klar be­nen­nen: der über­wie­gen­de Teil der Täter ist männ­lich. Sie müs­sen wir als Ziel­grup­pe von Prä­ven­ti­ons­ar­beit des­halb in den Fokus rü­cken“, sagte Gleich­stel­lungs­staats­se­kre­tä­rin Silke Schil­ler-To­bies bei der heu­ti­gen Kick-off-Ver­an­stal­tung an der FH Kiel: „Mit OMÄGA brin­gen wir nun im Rah­men un­se­res Kom­pe­tenz­zen­trums gegen ge­schlechts­spe­zi­fi­sche Ge­walt die erste kon­kre­te Maß­nah­me zu die­sem Thema in Schles­wig-Hol­stein auf den Weg.“

„Wir wol­len das Thema ge­schlechts­spe­zi­fi­sche Ge­walt in die Ge­sell­schaft tra­gen“, er­gänz­te der Pro­jekt­lei­ter des Netz­wer­kes, Pro­fes­sor Dr. Fa­bi­an Lamp: „Mit Jun­gen ge­walt­lo­se Kon­flikt­lö­sun­gen ein­üben, Jun­gen in ihrer Viel­fäl­tig­keit un­ter­stüt­zen, statt sie in gän­gi­ge Män­nerkli­schees zu drän­gen, das kön­nen wir in allen päd­ago­gi­schen Ein­rich­tun­gen ma­chen.“ Lamp ist Pro­fes­sor für Theo­ri­en der So­zia­len Ar­beit und Gen­der Stu­dies an der Fach­hoch­schu­le Kiel sowie Spre­cher der LAG Jun­gen*ar­beit.

Ziel des Netz­werks OMÄGA ist, die ge­schlechts­spe­zi­fi­sche Per­spek­ti­ve in der ge­walt­prä­ven­ti­ven Jun­gen- und Män­ner­ar­beit zu fo­kus­sie­ren. Dafür wol­len die Ver­ant­wort­li­chen in einem ers­ten Schritt die Ex­per­ti­se der Ver­tre­ten­den der Jun­gen- und Män­ner­ar­beit sowie der Frau­en­fach­ein­rich­tun­gen im Land ver­net­zen. Lang­fris­tig sol­len Fort­bil­dungs- und Be­ra­tungs­struk­tu­ren sowie Fort­bil­dungs­ma­te­ria­li­en ent­ste­hen. Das Gleich­stel­lungs­mi­nis­te­ri­um för­dert den Auf­bau des Netz­wer­kes als Teil des Kom­pe­tenz­zen­trums gegen ge­schlechts­spe­zi­fi­sche Ge­walt mit 19.000 Euro.

 

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