Studentin Mariesa Brahms erzählt von ihrer Entscheidung, an ihren Bachelor an der Fachhochschule Kiel einen Master in Schweden anzuhängen.
Für mich stand schon recht früh fest, dass ich eine Zeit meines Lebens in Schweden verbringen möchte. Das liegt zum einen an meiner Sympathie für die Sprache und zum anderen daran, dass ich in meiner Kindheit zu viel Pettersson und Findus gelesen habe. Reichlich desillusioniert das Ganze - tatsächlich lassen sich die sprechenden Katzen dort oben an einer Hand abzählen. Und obwohl ich mir bewusst bin, dass die Realität in Schweden weit entfernt ist von Sven Nordqvists Kinderbuch-Romantik, habe ich mich Ende vergangenen Jahres über Master-Studiengänge im Königreich informiert.
Das funktioniert am besten über die Seite studyinsweden.se, denn dort findet ihr alle akkreditieren Studiengänge in einer Übersicht dargestellt. Wie so oft, lohnt es sich, vor der Suche eures Wunschstudienganges die Frage nach euren eigentlichen Prioritäten zu stellen: Wollt ihr unbedingt in eine bestimmte Stadt, beispielsweise nach Göteborg? Dann könnt ihr einfach auf der Webseite der jeweiligen Universität schauen. Wenn für euch hingegen die Inhalte des Studiums auf Platz eins stehen, dann bietet sich die fachspezifische Suche auf studyinsweden.se an.
Bis März war ich mir noch nicht im Klaren darüber, ob ich in Jönköping, Göteborg, Stockholm oder Örebro studieren wollte. In diesen Universitätsstädten hatte ich mich nämlich auf der Zentralwebseite universityadmissions.se beworben. Auch hier spielen eure Prioritäten eine wichtige Rolle: Für maximal vier Studiengänge dürft ihr euch pro Verfahrenszyklus bewerben, welche ihr anschließend nach absteigender Priorität ordnet. Das verfolgt den Zweck, dass, sobald ihr wo angenommen wurdet, die weniger gewichteten Bewerbungen verfallen und die Chance für andere Studierende wächst, dort angenommen zu werden.
Um euch zu bewerben, müsst ihr euren Bachelor noch nicht abgeschlossen haben. Allerdings solltet ihr schon einmal anfangen, nach eurem Abitur-Zeugnis zu suchen. Oder euch über Termine für TOEFL- oder DAAD-Tests zu informieren. Ein Nachweis eurer Englischkenntnisse gehört nämlich unbedingt in eure Bewerbungsdokumente. Glücklicherweise bietet die Fachhochschule während der interdisziplinären Wochen die Möglichkeit, ein Englisch-Zertifikat zu erlangen. Ansonsten, so war es bei mir, gilt es auch, Englisch als Profilfach im Abitur gehabt zu haben. In jedem Fall hilft euch in Sprachenfragen das Team des Sprachenzentrums der FH Kiel weiter
Habt ihr alles abgeschickt, heißt es abwarten. Das fiel mir reichlich schwer – ich übe mich gemeinhin ungern in Geduld, vor allem, wenn eine Entscheidung ansteht, die einen nicht von der Hand zu weisenden Einfluss auf mein Leben haben wird. Für den ersten März stand die Veröffentlichung der Ergebnisse an. Aufgrund von aufregungsbedingtem Schlafmangel übernächtigt, kam mir, was ich las, fast ein wenig unwirklich vor. Ich hatte eine Zusage für meine erste Wahl „Strategic communication“ an der Örebro University erhalten. Natürlich konnte ich auch in der folgenden Nacht nicht schlafen – schließlich sah ich mich schon mit meiner sprechenden Katze und einem viel zu großen Hut Pfannkuchentorten-essend auf meiner Veranda sitzen.
Auch wenn es dahin noch ein wenig Zeit ist, tickt die Uhr. Denn bevor ich meine Zelte hier abbreche und im hohen Norden neue aufbaue, gibt es noch viel zu organisieren und erledigen. Was alles ansteht und ob ich es schaffe, lest ihr im zweiten Teil meiner Geschichte.