Wasserspritzer und Windsurfer auf dem Wasser© F. Blaasch

Fo­to­ses­si­on in Schwimm­flos­sen und Neo­pren­an­zug

von Aenne Boye

Frith­jof Blaasch stu­diert im 6. Se­mes­ter an der FH So­zia­le Ar­beit. Der Stu­dent hat seine bei­den Lei­den­schaf­ten Wind­sur­fen und Fo­to­gra­fie mit­ein­an­der ver­knüpft und beim Sur­fen ein Foto ge­schos­sen, das beim Fo­to­wett­be­werb des Ma­ga­zins „MIT­TEN­DRIN.“ der Stadt­wer­ke Kiel ge­wann. Im April 2019 zier­te sein Bild das Cover des Ma­ga­zins. Durch seine Bil­der möch­te er für sei­nen Sport wer­ben und Wind­sur­fen wie­der po­pu­lä­rer ma­chen.

Das Foto

Mit 13 Jah­ren mach­te der 29-Jäh­ri­ge am Strand „Bra­si­li­en“ bei Schön­berg an der Ost­see sei­nen ers­ten Wind­surf­kur­sus. Seit­dem ist er pas­sio­nier­ter Wind­sur­fer. Vor ein paar Jah­ren kam die Fo­to­gra­fie als Hobby dazu. „Wenn das Licht gut ist, gehe ich nach einer Surf­ses­si­on selbst noch ein­mal ins Was­ser mit Schwimm­flos­sen und Neo­pren­an­zug und mache Fotos“, er­klärt Frith­jof. Bei so einer Ge­le­gen­heit schoss er auch das Sie­ger­bild. Wie es der Zu­fall will, ent­stand das Bild am Strand „Bra­si­li­en“, wo der Stu­dent seine ers­ten Surf­ver­su­che mach­te.

Mit einem Ultra-Weit­win­kel-Ob­jek­tiv po­si­tio­nier­te er sich im Meer. „Das Be­son­de­re an einem Weit­win­kel-Ob­jek­tiv ist, dass, wenn man bei­spiels­wei­se sei­nen Arm aus­streckt, der ganze Arm zu sehen ist. Eine nor­ma­le Han­dy­ka­me­ra würde nur die Hände er­fas­sen“, sagt der ge­lern­te Er­zie­her. Frith­jof sprach sich vor­her mit zwei Wind­sur­fern ab. Er er­klär­te ihnen, was für ein Motiv er sich genau vor­stellt. Für das Foto muss­te der Wind­sur­fer Max Dröge ihn fast um­fah­ren. „Des­halb ist es wich­tig, dass die Leute wis­sen, was sie tun, wenn sie di­rekt auf mich zu­ra­sen“, be­tont er. Das Sie­ger­bild sei eher ein Schnapp­schuss ge­we­sen, gibt Frith­jof zu. So einen „Splitshot“, bei dem das Bild halb unter und halb über dem Was­ser auf­ge­nom­men wird, kommt nur zu Stan­de, wenn er sel­ber im Meer ist. „Das geht vom Land aus nicht“, be­kräf­tigt er.

Der Wett­be­werb

Nach­dem Frith­jof bei einem Vi­deo­wett­be­werb eines On­line-Wind­surf­ma­ga­zins ge­wann, kam er auf die Idee, von nun an häu­fi­ger an Wett­be­wer­ben teil­zu­neh­men. Des­halb nahm er an der Aus­schrei­bung der Stadt­wer­ke Kiel teil. Unter dem Hash­tag „Som­mer­en­er­gie“ pos­te­te der ge­bür­ti­ge Nord­deut­sche sein Bild auf sei­nem In­sta­gram-Ac­count „Bul­gens­lag“. „Bul­gens­lag“ ist das platt­deut­sche Wort für Wel­len­gang. Die Stadt­wer­ke Kiel tra­fen eine Vor­auswahl mit fünf fi­na­len Fotos. Über das Ge­win­ner­bild wurde öf­fent­lich eine Woche lang ab­ge­stimmt. Am Ende ge­wann Frith­jofs Bild.

„Ich denke, das Motiv kam gut an, weil es etwas An­de­res ist“, er­klärt er. „Die an­de­ren Bil­der zeig­ten über­wie­gend Land­schaf­ten aus der Re­gi­on. Mei­nes war das ein­zi­ge Sport­fo­to. Au­ßer­dem ist die Per­spek­ti­ve aus dem Was­ser be­son­ders. Das Bild passt per­fekt zu dem Thema ‚Som­mer­en­er­gie’. Es wurde im Som­mer auf­ge­nom­men und ist en­er­gie­ge­la­den durch den Wind­sur­fer. Be­son­ders ist auch, dass die Was­ser­trop­fen in der Farbe des Se­gels ein­ge­färbt sind, weil die Sonne durch das Segel scheint.“

So­zia­le Ar­beit und Fo­to­gra­fie

Auch für sein Stu­di­um der So­zia­len Ar­beit ist Fo­to­gra­fie ein re­le­van­tes Thema. „Ich schrei­be mo­men­tan viele Haus­ar­bei­ten zu dem Thema ‚Neue Me­di­en’“, sagt Frith­jof. Er ist der Mei­nung, Fo­to­gra­fie sei ein Tür­öff­ner, um die Ju­gend­li­chen für die The­ma­ti­ken der me­dia­len Welt zu sen­si­bi­li­sie­ren. Diese brin­ge zwar viele Vor­tei­le aber auch Ge­fah­ren mit sich. „Ich finde, die Ju­gend­li­chen und Kin­der soll­ten nicht nur kon­su­mie­ren, son­dern auch pro­du­zie­ren kön­nen. Dabei ler­nen sie gleich­zei­tig auch, die In­hal­te kri­tisch zu hin­ter­fra­gen und zu re­flek­tie­ren“, be­tont der 29-Jäh­ri­ge. „Di­gi­ta­le Me­di­en sind nicht mehr weg­zu­den­ken. Ich halte nichts davon, den Um­gang mit dem Smart­pho­ne zu ver­teu­feln und zu ver­bie­ten. Des­halb soll­te die künf­ti­ge Ge­ne­ra­ti­on von So­zi­al­ar­bei­tern im be­wuss­ten Um­gang mit so­zia­len Me­di­en ge­schult sein.“

Mehr Bil­der von Frith­jof sind auf sei­ner Web­site www.​bulgenslag.​de zu sehen.

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