Der Morgen nach einer rauschenden Party kann auch richtig unangenehm sein. Diese Erfahrung machen Thompson, Jonas und Maya in der – noch zu drehenden – Komödie „Lost in Kiel“. Mit ihrer neuen WG-Mitbewohnerin Lana, die gerade fürs Studium an die Förde gezogen ist, sind sie in der Nacht durch die Kneipen Kiels gezogen. Als sie am nächsten Morgen aufwachen, fehlt nicht nur Lana, sondern auch jegliche Erinnerung an die vergangene Nacht. Dies ist der Ausgangspunkt für den Kurzfilm von Sarah Geißler, Jessica Ullrich, Xenia Wehner und Daniel Zimmermann, vier Masterstudierende vom Fachbereich Medien der FH Kiel. Jetzt sammeln Sie Geld, um ihren Kurzfilm zu finanzieren.
Frauke Schäfer (FS): Wie sind Sie auf die Idee zu diesem Film gekommen – basiert er etwa auf eigenen Erfahrungen?
Xenia Wehner (XW): Bei unserem ersten Brainstorming waren wir uns alle recht schnell einig, dass wir etwas Unterhaltsames produzieren wollen. „Und ein Filmriss ist da ja nie verkehrt.“ – wenn ich mich richtig an die Worte von Professor Hertling erinnere. Dass Szenen des Films auf eigenen Erfahrungen beruhen, weisen wir natürlich weit von uns. Die eine oder andere Idee im Drehbuch ist aber sicher von eigenen Erlebnissen inspiriert. Manchmal reicht es auch schon aus, an einem Partyabend die Augen und Ohren offen zu halten, da begegnet einem jede Menge Stoff für Filmmaterial. Aber was wir selbst erlebt haben, behalten wir wohl besser für uns.
Frauke Schäfer (FS): Ist das Ihr erstes gemeinsames Projekt?
Sarah Geißler (SG): In dieser Konstellation zu viert – ja. Aber wir haben alle schon einmal in unterschiedlichen Projekten zusammengearbeitet. Und wir haben alle schon Filmerfahrung gesammelt.
FS: Wie kamen Sie auf die Idee, das Projekt über „Startnext“, Deutschlands größte Crowdfunding-Communitiy, zu finanzieren?
Jessica Ullrich (JU): Wir haben alle nicht sehr viel Geld. Trotzdem möchten wir einen guten Film drehen, den wir auch als Referenz verwenden können. Auf der Suche nach einer Lösung bin ich auf Crowdfunding gestoßen, weil Bekannte von mir damit bereits positive Erfahrungen gemacht haben.
FS: Wie funktioniert Startnext und wie sind Ihre ersten Erfahrungen?
JU: Der Aufwand ist nicht zu unterschätzen. Dieses Projekt ist das erste, das wir über diesen Weg finanzieren möchten. Zuerst haben wir das Ziel des Projekts definiert. Dieses und alle weiteren wichtigen Infos haben wir dann für Startnext zu einem Text geformt. Darüber hinaus haben wir uns und die Filmidee in einem kurzem Video vorgestellt. Danach ging es erst richtig los: Das Crowdfunding-Projekt musste bekannt werden. Wir haben unter anderem bei Facebook eine Fanpage eingerichtet, um darauf aufmerksam zu machen und Fans zu gewinnen. Die benötigten wir, um bei Startnext die Finanzierungsphase zu erreichen, in der überhaupt erst gespendet werden kann. Das ging relativ schnell, sodass wir uns jetzt in der Finanzierungsphase befinden. Um über unsere Fortschritte zu informieren und weitere Unterstützung zu gewinnen, poste ich regelmäßig Updates – auf Startnext, Facebook, Google+ und Twitter. Auf www.startnext.de/kurzfilm-lost-in-kiel besteht weiter die Möglichkeit, Fan zu werden oder zu spenden. Wir freuen uns über beides sehr.
FS: Wie sind die Aufgaben beim Dreh verteilt?
Daniel Zimmermann (DZ): Das Drehbuch haben wir noch alle gemeinsam entworfen. Und auch in der Planungsphase teilen wir die Aufgaben gleichmäßig untereinander auf, auch wenn Xenia in diesem Bereich den Hut auf hat. Spätestens beim Dreh wird die Aufgabenteilung aber deutlicher. Die kreative Kraft in der Regie wird Jessica übernehmen, während Xenia als Aufnahmeleiterin dafür sorgt, dass nicht alles drunter und drüber geht. Sarahs Aufgabenbereich lässt sich wohl am besten als Produktionsleiterin beschreiben. Ich werde mich als Regie- und Kameraassistent einbringen. Die Kamera und restliche Posten werden von engagierten Studierenden übernommen, die einfach Spaß am Filmemachen haben.
FS: Woher kommen die Darstellerinnen und Darsteller?
XW: Wir sind gerade auf der Suche nach professionellen Schauspielerinnen und Schauspielern. Dazu schauen wir uns auf bekannten Film- und Fernsehnetzwerkseiten um.
FS: Was haben Fremde davon, den Film zu unterstützen?
DZ: Wer die Idee mag, kann so für ihre Umsetzung sorgen und den Film dann tatsächlich auch später sehen. Zudem unterstützen sie den Filmnachwuchs in Schleswig-Holstein – also uns. Obendrauf bekommen alle, die einen bestimmten Betrag spenden, ein Dankeschön von uns, zum Beispiel persönliche Grüße von der Crew, ein Filmpaket mit DVD oder eine Statistenrolle im Film.
FS: Wann geht es los und wann soll der Film fertig sein?
SG: Derzeit sind wir schon fleißig in der Preproduction. Das Drehbuch steht, aktuell erstellen wir den Drehplan und können bald mit dem Casting beginnen. Im Februar starten wir mit den Aufnahmen. Für den Dreh sind maximal zwei Wochen eingeplant, denn bis Ende Februar müssen wir mit der Postproduction durch sein. Dann verabschieden sich Dreiviertel des Teams erstmal für vier Monate nach Bali, um dort ein Auslandssemester zu absolvieren. Das nächste Projekt ist auch schon geplant: ein Dokumentarfilm über das Leben auf Bali.