Wie viele Stunden Filmmaterial seit 1998 zusammen gekommen sind, ist nicht bekannt. Aber es sind über 300 Beiträge, die in 20 Jahren Multimedia Production an der Fachhochschule Kiel entstanden sind. Zum Jubiläum werden die besten am Freitag, 23. November, im Studio Kino Kiel zu sehen sein.
Im Juni haben Anna Magdalena Nagl, Daja Godbersen, Felix Kilian - alle studieren im dritten Semester Multimedia Production(MMP) - und Jonathan Drewitz, drittes Semester Öffentlichkeitsarbeit und Unternehmenskommunikation, begonnen, das Material zu sichten: Kurzfilme, Dokumentationen, Animationen, Kieler-Woche-Projekte. Das bedeutete rund 80 Filme für jeden von ihnen. „Wir haben viel ausgesiebt“, sagt Anna Magdalena Nagl. Das Beste aus 20 Jahren MMP sollte einen Querschnitt aus der gesamten Zeit bieten und thematisch zur Veranstaltung passen, also nicht zu nachdenklich sein.
Beiträge, die wegen der Länge ausgeschieden sind, finden sich in einer Sonderedition wieder. „Es gab einige beeindruckende Beiträge, von denen man gar nicht meint, das so etwas Studenten machen“, berichtet Daja Godbersen. Wie zum Beispiel die Serie „Kaltgestellt“, die am Süd- und Nordpol entstanden ist, oder die Reportage über das Flüchtlingshilfsschiff „Cap Anamur“. „Der Film ist zehn Jahre alt und zeigt, wie aktuell das Thema damals schon war“, erklärt Anna Magdalena Nagl. Die Doppel-DVD wird exklusiv an dem Abend im Studio Kino zu bestellen sein.
Das „Best of MMP“ wird eine Überraschung für die Zuschauerinnen und Zuschauer, weil sie anders als bei den von der Fachschaft organisierten Projektschauen, vorher die Inhalte nicht kennen. „Ich denke, es wird niemandem nicht gefallen“, meint Daja Godbersen. Bei der Menge an Material sei es unmöglich, alle zu 100 Prozent zufriedenzustellen, fügt ihre Kommilitonin hinzu. „Aber es ist so vielfältig, da ist für jeden etwas dabei“, kündigen die beiden Studentinnen an.
Aus der Arbeit an der als Projekt angelegten Filmschau nehmen sie viel mit. „Eine Reihe von Kleinigkeiten wie zum Beispiel, dass der Abspann nicht zu lang sein sollte, aber alle wichtigen Informationen enthalten muss“, sagt Anna Magdalena Nagl. „Ich sehe, wie wichtig gutes Storytelling ist“, fügt Daja Godbersen hinzu. „Bilder sind nach ein paar Jahren vielleicht nicht mehr so toll, aber wenn die Story stimmt, hat man auch dann noch einen guten Film. Ich verstehe jetzt, warum man etwas dramaturgisch aufbauen muss.“
Und obwohl es nicht ohne war, neben der Schau mit dem Viererteam auch noch die Plakate, eine Postkarte und eine 50-seitige Broschüre zu stemmen, sind die Studierenden vom Fachbereich Medien froh, dass sie das Projekt übernommen haben. „Jetzt, wo man die ganzen Sachen in Händen hält, hat es sich doch gelohnt“, findet Daja Godbersen.
Karten für die Filmschau, die um 18 Uhr beginnt, gibt es im Fachschaftsbüro oder in der Daily Lounge.
Susanne Meise