Der Campus TV Workshop während der Interdisziplinären Wochen begleitete die Nordischen Filmtage Lübeck Filmfestival medial. Neben praxisorientierten Anwendungen von gestalterischen und kommunikativen Fähigkeiten bekamen die Teilnehmer*innen Einblicke hinter die Kulissen des internationalen Filmfestivals.
Festivalerlebnis und praktische Medienarbeit
Ausgestattet mit einer offiziellen Akkreditierung begleiten die Studierenden die 66. Nordischen Filmtage Lübeck. Interviews, Reportagen, Kameraeinstellungen, Entwicklung eigener Formate - die Teilnehmenden produzierten vielfältige Inhalte. Ziel war es, den Studierenden praxisnahe Einblicke zu geben, die es ihnen ermöglichen, ihre medialen und kommunikativen Kompetenzen zu erweitern. Vorkenntnisse waren nicht erforderlich, einzige Voraussetzung für die Teilnahme war das Interesse an internationalen Filmen und kreativen journalistischen Formaten.
Prof. Dr. Tobias Hochscherf, Christian Peters und Hermann Bernd leiteten den Kurs mit ihrer langjährigen Erfahrung in der Medienberichterstattung. „Das Besondere an dem Kurs ist, dass wir bei einem echten Filmfestival vor Ort sind und dort Interviews führen, Umfragen machen und Formate entwickeln, die direkt vor Ort aufgezeichnet werden“, betont Tobias Hochscherf. Die Kursteilnehmer*innen arbeiteten vor Ort und nutzten ihre Handys, um vielfältige Beiträge beispielsweise für die Social-Media-Kanäle der Nordischen Filmtage zu erstellen. Auf dem YouTube-Kanal der Nordischen Filmtage sind die Ergebnisse zu sehen.
Medienproduktion mit dem Smartphone
Da das Smartphone als täglicher Begleiter allgegenwärtig ist, erfolgte die technische Umsetzung der Inhalte nicht mit professionellen Kameras, sondern mit Handykameras. „Am ersten Tag haben wir ihnen gezeigt, wie man mit dem Smartphone filmt, schneidet und Zusatzgeräte wie Ansteckmikrofone oder Licht einsetzt“, erklärt Hochscherf. Schon am zweiten Tag stürzten sich die Teilnehmenden ins Festivalgeschehen, um erste Aufnahmen zu machen. So konnten auch Studierende ohne medientechnische Vorkenntnisse einen praktischen Einblick in die Welt der Medienproduktion erhalten.
Die Studierenden erlebten das Festival nicht nur als Zuschauer*innen, sondern als aktiv Mitwirkende. „Die Nordischen Filmtage haben es den Studierenden ermöglicht, direkt mit den Filmschaffenden in Kontakt zu treten. Sie mussten sich nicht um viel Organisatorisches kümmern, da das Festival bereits die nötigen Kontakte hergestellt hat“, fügt Prof. Dr. Hochscherf hinzu. „Die Beiträge werden über die Social-Media-Kanäle der Nordischen Filmtage verbreitet, so dass die Studierenden nicht nur für die Lehrenden oder sich selbst produzieren, sondern potenziell für tausende von Menschen.“
Interkulturelle Einblicke und Medienpraxis
Neben der intensiven Auseinandersetzung mit internationalen Filmproduktionen und kreativen Filmschaffenden bietet der Campus TV-Workshop auch interkulturelle Lernerfahrungen, die den Studierenden in ihrem weiteren Studien- und Berufsleben von Nutzen sein können. So entwickelten sie verschiedene Formate, die speziell auf das Festivalpublikum zugeschnitten waren. Neben klassischen Interviews mit Filmschaffenden und kurzen Umfragen, die die Meinung der Festival Zuschauer*innen zu Fragen wie „Warum Kino und nicht Streaming zu Hause?“ einholten, entstand auch ein kreatives Format mit dem Titel „Kino-Date“. Hierbei sprachen die Studierenden Festivalbesucher*innen an und luden sie ein, gemeinsam eine unbekannte Filmvorführung zu besuchen. „Normalerweise geht man ja nicht ins Kino, ohne zu wissen, welcher Film gezeigt wird. Aber gerade dieser Überraschungseffekt kam bei den Teilnehmer*innen und dem Publikum sehr gut an“, berichtete Prof. Dr. Hochscherf.
Der Campus TV-Workshop bietet Studierenden der Fachhochschule Kiel eine einmalige Gelegenheit, praktische Medienkompetenz zu erwerben und das Internationale Filmfestival Lübeck aus journalistischer Perspektive zu erleben. Das positive Feedback der Teilnehmer*innen und der Festivalorganisatoren deutet auf eine Wiederholung im kommenden Herbst hin. „Wir werden noch einmal mit den Verantwortlichen der Nordischen Filmtage sprechen, aber das erste Feedback war sehr positiv", so Hochscherf. Da die Nordischen Filmtage regelmäßig parallel zur IDW-Woche der FH Kiel stattfinden, könnte der Workshop in Zukunft ein fester Bestandteil des Angebots werden.