Auf der Grafik sind ein Trecker, Mähroboter und Drohnen zu sehen, es soll ein kollaboratives Netzwerk aus Mensch/Maschine und KI zur nachhaltigen Optimierung der Arbeitsprozesse und  Flächenproduktivität darstellen © Ferdinand/Petersen

FH und Uni Kiel für Konzept für die Zukunft der Landwirtschaft ausgezeichnet

von Frauke Schäfer

Zum zweiten Mal hat die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) Pionierarbeiten und Zukunftsvisionen gekürt. Wie die DLG gestern (16. Oktober 2023) bekannt gab, stammt eins der fünf prämierten Konzepte von der Fachhochschule Kiel und der Christian-Albrecht-Universität zu Kiel (CAU).

Mit ihrem „AgTech CoPilot“ haben Prof. Dr. Yves Reckleben (FH Kiel), Prof. Dr. Eberhard Hartung (CAU) und ihr gemeinsamer Doktorand Jan-Henrik Ferdinand (Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel GmbH) eine intelligente Architektur für die hybride Landtechnik entworfen. „Unsere Vision ist, dass zukünftig hybride Arbeitsverfahren automatisch ineinandergreifen“, führt Prof. Hartung aus. „Klassische, großflächig arbeitende Agrartechnik wirkt dann im laufenden Prozess beispielsweise mit autonomen Drohnen zusammen oder setzt spotbezogen Robotik ein. Kontext-sensitive und intelligente Sensorik und Aktorik spielen hierbei eine große Rolle.“

Wie dies künftig in der Praxis funktionieren könnte, erläutert Prof. Reckleben: „In unserem Konzept fährt der Mensch nicht mehr nur mit dem Traktor und Anbaugerät wie z.B. einem intelligenten Düngerstreuer zum Feld, sondern nimmt Roboter und Drohnen mit. Vor Ort arbeiten die drei Systeme dann autonom zusammen. Wenn der Traktor zum Mähen einer Fläche mit Windrädern zu oft wenden müsste, übernimmt ein kleinerer Mähroboter einen Teil der Arbeiten. Die Drohnen sind für eine aktive Qualitätskontrolle der geleisteten Arbeit oder die Hinderniserkennung zuständig.“

In der FH Kiel und der CAU wurden bereits umfangreiche Vorarbeiten durchgeführt. Dieser breite Erfahrungsschatz bildet die Grundlage für das visionäre Design des „AgTech CoPilot“. Das Konzept kombiniert verschiedene innovative Bausteine: eine offene technische Architektur für Produktionssysteme, die flexible Integration von hybrider Landtechnik wie Traktoren, Robotern und Drohnen, sowie automatische Methoden der Präzisionslandwirtschaft. Diese Komponenten arbeiten synergetisch zusammen, um Landwirt*innen weltweit eine effiziente, flexible und nachhaltige Lösung zu bieten.

Mit seinem nun ausgezeichneten Konzept „AgTech CoPilot“ möchte das Team nicht nur weitere Forschungsgelder akquirieren, erklärt Doktorand Jan-Henrik Ferdinand: „Wir sind offen für Kooperationen mit interessierten Partnern, um das Potenzial dieser innovativen Agrartechnologie voll auszuschöpfen und die Vision einer vernetzten, effizienten Landwirtschaft Realität werden zu lassen.“

AgTech CoPilot ist das einzige Konzept von Hochschulen, dass für den Zukunftspreis nominiert wurde. Zehn Projekte hatten es auf die Shortlist geschafft, fünf wurden nun prämiert (Pressemitteilung DLG).  Die Sieger*innen des Wettbewerbes wurden von Expert*innen aus DLG-Fachgremien, der Wissenschaft und internationale Vertreter*innen ermittelt. Die Preisverleihung wird am 14. November 2023 auf der Agritechnica in Hannover stattfinden.

 

 

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