Ein junger Mann, Anas Arodake, steht im Frein, im Hintergrund sind Wiesen zu sehen.© M. Groeneveld
Auf der Nordseeinsel Föhr verbrachte Anas Arodake sein erstes Jahr in Deutschland. Mittlerweile studiert der Syrer Informationstechnologie an der FH Kiel.

FH Kiel vergibt DAAD-Preis 2021 an geflüchteten Studenten 

von Frauke Schäfer

Der syrische Student Anas Arodake erhält auf Vorschlag der Fachhochschule (FH) Kiel in diesem Jahr den Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für besondere Leistungen ausländischer Studierender. Mit dem Preis ehrt der DAAD die akademischen Leistungen und die Vorbildfunktion des syrischen Studenten mit Fluchthintergrund.

Anas Arodake flüchtete im Jahr 2015 nach Deutschland, lernte intensiv Deutsch und engagierte sich ehrenamtlich in Süderende auf Föhr in einer evangelischen Gemeinde. In Hamburg startete er zunächst eine Ausbildung zum Hotelkaufmann, bevor er sich vor zwei Jahren seinen großen Wunsch zu studieren erfüllte und sich für ein Bachelorstudium im Studiengang Informationstechnologie an der Fachhochschule Kiel einschrieb. In der Zentralen Studienberatung fungierte Arodake als studentischer Ansprechpartner und informierte besonders Studienbewerber*innen mit Fluchtbiographie über ein Fachhochschulstudium. Durch sein Engagement zeigte er Perspektiven für zugewanderte Menschen aus seinem Kulturkreis auf. Darüber hinaus arbeitete er als Dolmetscher, unterstützte Landsleute im Asylverfahren und war aktiv in der studentischen Initiative „Refugee Law Clinic Kiel e.V.“.  Am Fachbereich Informatik und Elektrotechnik ist er Tutor für Mathematik und unterstützt seine Kommiliton*innen in dem Fach.

„Als studentischer Ansprechpartner aus dem Bereich Ingenieurwesen übt er an der FH eine besondere Verbindungs- und Vorbildfunktion für Studienbewerber*innen und internationale Studienkollegiat*innen aus“, heißt es in der Laudatio. Anas Arodake zeigte sich hocherfreut über die mit 1.000 Euro dotierte Auszeichnung, die er als Bestätigung seiner Leistung durch seine Hochschule und auch die deutsche Gesellschaft empfindet: „Es ist wundervoll, dass ich in einer offenen Gesellschaft leben darf, in der Bildungssuchende auch von außen willkommen sind. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich nicht dazu gehöre. Dieser Preis gibt mir den Halt, so weiterzumachen. Ich bin sehr glücklich, dass ich meine Gasteltern, meine Eltern und alle, die mich auf meinem Weg unterstützt haben, stolz machen konnte. Ich habe einen harten Weg hinter mir und weiß heute, dass sich der Kampf gelohnt hat und dass es nur vorwärtsgehen kann.“  

 

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