Die Ausbildung zur Vermessungstechnikerin bzw. -techniker wird noch attraktiver: Das Institut für Bauwesen der Fachhochschule Kiel und die Landesberufsschule für Vermessungstechnik, angesiedelt im Regionalen Berufsbildungszentrum (RBZ) am Schützenpark in Kiel, wollen künftig eng zusammenarbeiten. Den entsprechenden Kooperationsvertrag haben heute RBZ-Schulleiterin Martina Propf und FH-Kiel-Präsident Prof. Dr. Björn Christensen unterzeichnet. Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Bernd Buchholz freute sich über die Nachricht: „Dank der Zusammenarbeit wird der Ausbildungsstandort Kiel deutlich gestärkt und dem Fachkräftemangel im Bauwesen entgegengewirkt. Auch unser Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr braucht zum Beispiel immer Vermessungstechniker und Bauingenieure.“
Mit der Anrechnung von Vorkenntnissen erkennt die FH Kiel die hohe Qualität der Ausbildung an. „Das ist für die Schülerinnen und Schüler ein großer Vorteil. Ihnen werden direkt weitere Aufstiegsmöglichkeiten eröffnet. Die Karrierechancen im Bauwesen sind ohnehin gut, der Fachkräftebedarf ist groß“, betonte Jörn Krüger, Leiter des Schleswig-Holsteinischen Instituts für berufliche Bildung bei der Unterzeichnung.
Die Vorkenntnisse der Absolventinnen und Absolventen im Bereich Vermessungswesen werden im Studium anerkannt, das Modul Vermessungslehre brauchen sie also nicht mehr belegen. Lehrkräfte des RBZ wiederum unterstützen die Fachhochschule Kiel im Rahmen eines Lehrauftrages als Dozierende im Modul. Die Schülerinnen und Schüler des RBZ können außerdem Angebote im Rahmen des Jugendcampus der Fachhochschule Kiel nutzen, die vom Institut für Bauwesen ausgerichtet werden.
„Durch die Kooperation mit der Fachhochschule können wir unseren Auszubildenden einen weiteren Anreiz für ihre berufliche Entwicklung bieten. Die Nutzung der Fortbildungsangebote für Schülerinnen und Schüler an der FH, ist ein weiterer Baustein für die Qualifizierung der Auszubildenden“, betonte Schulleiterin Propf.
In der Landesberufsschule für Vermessungstechniker im RBZ am Schützenpark werden landesweit alle Auszubildenden in der dualen Ausbildung zum/zur Vermessungstechniker/in beschult.
Die Fachhochschule Kiel hatte den Bachelorstudiengang Bauingenieurwesen zum Wintersemester 2018/19 auf Wunsch der Landesregierung eingerichtet. Mittlerweile ist er der am stärksten nachgefragte ingenieurwissenschaftliche Studiengang. Zahlreiche Landesbehörden und Unternehmen der Bauwirtschaft kooperieren im Rahmen des industriebegleitenden Studiums (IBS) mit der Hochschule, um die dringend benötigten Fachkräfte an sich zu binden.
„Dieser Studiengang ist eine echte Erfolgsgeschichte. Und während sich in den anderen MINT-Studiengängen vor allem junge Männer einschreiben, ist sein Frauenanteil mit über 30 Prozent vergleichsweise hoch", so Prof. Dr.-Ing. Lars Appel, Leiter des Instituts für Bauwesen. „Durch die Kooperation tragen wir dazu bei, dass künftig mehr Absolventinnen und Absolventen des RBZ den Weg zur Fachhochschule finden und stärken somit den Zuzug von jungen Menschen, die sich für das Bauen interessieren.“ FH-Präsident Christensen ergänzt: „Ich freue mich, dass das Institut für Bauwesen der guten Tradition der technischen Fachbereiche der FH folgend, seine erste Kooperation mit einem RBZ geschlossen hat.“