Die Fachhochschule (FH) Kiel und die Fachschule für Sozialpädagogik/ BBZ Bad Segeberg vereinbaren eine Zusammenarbeit im Bereich des Bachelorstudiengangs Kindheitspädagogik des Fachbereichs Soziale Arbeit und Gesundheit. Heute (12. März 2025) unterzeichneten beide Bildungseinrichtungen einen entsprechenden Kooperationsvertrag.
Absolvent*innen der Fachschule für Sozialpädagogik des BBZ Bad Segeberg können sich künftig Leistungen auf das Studium der Kindheitspädagogik an der FH Kiel anrechnen lassen. Damit möchte die Fachhochschule Kiel den Erzieher*innen den Übergang von der Schule in das Studium erleichtern. „Wir benötigen akademisch ausgebildete Kindheitspädagog*innen, um eine hohe Qualität bei der Betreuung von Kindern zu sichern“, erklärt Prof. Sebastian Möller-Dreischer, Dekan des Fachbereichs Soziale Arbeit und Gesundheit der FH Kiel. „Sie sind unsere Zukunft. Gerade in den ersten Lebensjahren haben wir noch die Chance, sozialen Ungleichheiten entgegenzuwirken und Kindern Möglichkeiten der Teilhabe im Bildungssystem zu geben.“
Insgesamt können die Erzieher*innen mit 45 Leistungspunkten in ihr Studium und damit ins dritte Semester einsteigen. Innerhalb von nur zwei Jahren ist der Bachelorabschluss Kindheitspädagogik möglich. Die Absolvent*innen können in sämtlichen Feldern der Kinder- und Jugendhilfe tätig werden. Ihre Berufsaussichten sind hervorragend, Fachkräfte werden händeringend gesucht. Die akademische Ausbildung soll helfen, die Qualität von Kindertageseinrichtungen nicht nur zu sichern, sondern weiterzuentwickeln, erläutert Prof. Dr. Sylvia Kägi, Professorin für Pädagogik der Kindheit. „Erzieher*innen bleibt bis dato der Weg in viele Berufsfelder versperrt, dabei brauchen wir gerade auf der Steuerungsebene das Wissen dieser Fachkräfte. Wir benötigen eine Durchlässigkeit der Systeme, um die Attraktivität des Berufsfelds zu erhöhen.“
Schulleiter Martin Neumann freut sich, dass die Absolvent*innen des BBZ Bad Segeberg schon in der schulischen Ausbildung eine gute Basis für ein erfolgreiches Studium schaffen können: „Wir möchten unseren Schüler*innen das System Hochschule schon früh nahebringen. An unserer Fachschule bilden wir viele junge Menschen aus, die nicht aus einem akademischen Haushalt stammen und deren Eltern nicht studiert haben. Und genau diese jungen Menschen haben oft Hemmungen zu studieren. Wir wissen, dass unser Bildungssystem nicht so durchlässig ist, wie es sein sollte. Durch die Kooperation mit der FH Kiel möchten wir die Hemmschwelle zu studieren, senken.“
Der nun unterzeichnete Kooperationsvertrag soll die Basis für eine langfristige und engere Zusammenarbeit der beiden Bildungsinstitutionen legen: Geplant ist, dass Schüler*innen der Fachschule einzelne Veranstaltungen an der FH Kiel besuchen und Studierende des Studiengangs Kindheitspädagogik im Unterricht an der Fachschule hospitieren können.
„Mit der Unterzeichnung dieses Kooperationsvertrags setzen wir eine erfolgreiche Tradition fort“, erklärt Prof. Dr. Ruth Boerckel, Vizepräsidentin für Studium und Lehre an der FH Kiel. „Bislang haben wir mit beruflichen Schulen im Land vor allem Kooperationen im Bereich der ingenieur- und wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge vereinbart. Ich freue mich über die Premiere in diesem Bereich.“