Die Fachhochschule Kiel hat sich zum dritten Mal in Folge erfolgreich beim Professorinnenprogramm beworben. Das 2008 von Bund und Ländern initiierte Programm zielt darauf ab, die Gleichstellung von Frauen und Männern in Hochschulen zu fördern, die Anzahl von Frauen in Spitzenfunktionen im Wissenschaftsbereich zu steigern und die Repräsentanz von Frauen auf allen Qualifikationsstufen im Wissenschaftssystem nachhaltig zu verbessern.
Das von der Gleichstellungsbeauftragten der Hochschule Marike Schmeck und ihrer Stellvertreterin Dr. Britta Thege entwickelte Konzept zielt vor allem auf eine geschlechtergerechte Personalentwicklung des wissenschaftlichen Nachwuchses ab. Um mehr berufungsfähige Kandidatinnen für akademische Spitzenpositionen zu gewinnen, möchte die FH Kiel künftig eigene Nachwuchskräfte stärker in den Blick nehmen. Um den Pool von Nachwuchswissenschaftlerinnen zu vergrößern, sollen unter anderem geeignete Maßnahmen entwickelt werden, um den Anteil von Studentinnen im technischen Bereich zu erhöhen. Die Gleichstellungsstelle und das Institut für Interdisziplinäre Genderforschung und Diversity erarbeiten in enger Zusammenarbeit mit den Fachbereichen neue Konzepte für deren Gewinnung und Stärkung, die sich an der Perspektive junger Frauen am Übergang von der Schule in Beruf und Studium ausrichten.
Herzstück des Konzepts ist eine Servicestelle zur Karriereentwicklung von Nachwuchswissenschaftlerinnen, die Maßnahmenpakete zu den folgenden drei Schwerpunkten kombiniert:
• Informieren und Mobilisieren leistungsstarker Studentinnen
• Qualifizieren und Binden von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Absolventinnen
• Kooperieren und Netzwerken mit Universitäten sowie Unternehmen und Verbänden
„Mit der erneuten Teilnahme am Professorinnenprogramm haben wir die Chance, Geschlechtergerechtigkeit in akademischen Spitzenpositionen voranzutreiben und zugleich die eigene Nachwuchssituation in die Hand zu nehmen“, betont Marike Schmeck, die zentrale Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule. „Für die Zukunftsentwicklung der Fachhochschule Kiel ist es von außerordentlicher Bedeutung, mit einer vorausschauenden Strategie die Planbarkeit wissenschaftlicher Karrierewege für Frauen zu verbessern. So können wir proaktiv die Förderung weiblicher Nachwuchskräfte standort- und hochschultypbezogen gestalten.“
Mit ihrem Konzept orientiert sich die Fachhochschule Kiel an den Empfehlungen der BuKoF-Kommission “Gleichstellung in Lehre und Forschung an Fachhochschulen“. BuKoF= Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen e.V.
Hintergrund zum Professorinnenprogramm
2017 hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) die dritte, bis 2022 währende Programmphase beschlossen, in der nun die ersten Auswahlentscheidungen getroffen wurden. 111 Hochschulen aus allen 16 Ländern haben sich an dieser ersten Auswahlrunde der aktuellen Phase des Professorinnenprogramms beteiligt. 86 Hochschulen haben ein unabhängiges Begutachtungsgremium mit ihren gleichstellungspolitischen Strukturen und Maßnahmen überzeugt.