Mit dem Ziel, den internationalen Austausch zu fördern und kompetente Nachwuchskräfte für ein Stipendium zu begeistern, reiste Professor Dr. Christoph Wree aus dem Fachbereich Informatik und Elektrotechnik Anfang Februar nach Südafrika. An der Stellenbosch University (SU) unterrichtete er mit großem Erfolg die Masterveranstaltung „Robotics 814“. Die SU ist ein langjähriger Partner der Fachhochschule Kiel, seit fast 15 Jahren sind jährlich zwei Kieler Studierende der ingenieurwissenschaftlichen Fachbereiche in Stellenbosch zu Gast.
Christoph Wree selbst pflegt seit Oktober 2017 eine Kooperation mit dem Department of Mechanical and Mechatronic Engineering, wo er sein Fachwissen zur Automatisierungstechnik einbringen kann. In diesem Jahr leitete Wree den Kursus „Robotics 814“ und zeigte sich begeistert vom Einsatz der Teilnehmer*innen: „Die Studierenden waren sehr interessiert und haben mit großem Erfolg die Labore mitgemacht. Sie werden die Methoden und die Softwaretools weiternutzen, um eigene Projektlösungen umzusetzen.“ Zwölf Studierende lernten, einen Industrieroboter zu programmieren und virtuell in Betrieb zu nehmen (ähnlich wie hier zu sehen). „Es war für mich eine bereichernde Erfahrung, in Südafrika in einem eher theoretischen und forschungsorientierten Umfeld zu unterrichten“, schwärmt der FH-Professor und resümiert zufrieden: „Ich würde es jederzeit nochmal machen.“ Zudem sei er sich recht sicher, dass sich Studierende aus diesem Kursus auf das Stipendium in Kiel bewerben.
Ursprung der erfolgreichen Zusammenarbeit mit der Stellenbosch University ist ein fachbereichsübergreifender Kooperationsvertrag aus dem Jahr 2005, Prof. Dr. Helmut Dispert und Christine Boudin, Leiterin des International Office, stellten damals den Kontakt her. Außerdem erhält die FH Kiel für die Hochschulpartnerschaft seit zwei Jahren eine finanzielle Förderung durch das Erasmus+ -Programm. FH-Studierende profitieren von dieser Kooperation, denn sie zahlen in Südafrika kaum Studiengebühren.
Doch auch Student*innen der Stellenbosch University kommen im Rahmen eines Austausches Vorteile zu: Die FH Kiel kann sie mit Stipendien für ein Studium in Kiel finanziell unterstützen. „Durch die Präsenz deutscher Unternehmen in Südafrika und aufgrund der Anwendungsbezogenheit der deutschen Fachhochschulen besteht seitens der südafrikanischen Universität ein großes Interesse an dieser Kooperation“, erzählt Christine Boudin. Indem das Austausch-Programm jedes Jahr genutzt wird, erhalten Hochschulangehörige, ob Dozierende oder Studierende, neue und wertvolle Anreize für Lehre und Studium.