Gruppenfoto mit Flagge© J. Brunn
Zur Mittagszeit hissten Mitglieder der FH Kiel gemeinsam die hochschuleigene Flagge „FH Kiel gegen Gewalt an Frauen!“.

FH Kiel geschlossen gegen Gewalt an Frauen

von Felix Klein

Seit über 30 Jahren findet am 25. November der Aktionstag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen statt. Dieses Jahr liegt der Fokus des Aktionstages auf der „Orange The World"-Kampagne der Vereinten Nationen. Diese macht auf Gewalt aufmerksam, die Frauen täglich in Partnerschaften erleben – mit Femiziden als extremer Ausprägung.

„Die alarmierend steigenden Zahlen von Gewalttaten gegen Frauen dürfen nicht als tragische Einzelfälle betrachtet werden. Geschlechtsbezogene Gewalt ist vielmehr Ausdruck patriarchal geprägter Gesellschaftsstrukturen“, betont Dr. Marike Schmeck, Gleichstellungsbeauftragte der FH Kiel. „Femizide, also die Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts, werden jedoch häufig durch die fehlende Einordnung in Presse und Medienberichten als ‚Beziehungstat‘ oder ‚Familientragödie‘ verharmlost“, ergänzt Fenja Rathjen, Referentin der Gleichstellungsstelle der Hochschule.

Anlässlich des Aktionstages bot die Gleichstellungsstelle der FH Kiel verschiedene Angebote zum Thema geschlechtsspezifische Gewalt an. Eines davon in Kooperation mit dem AStA: „Um auf die Problematik aufmerksam zu machen und das Thema geschlechtsbezogene Gewalt ins Bewusstsein der Gesellschaft zu bringen, haben wir gemeinsam die Plakatausstellung der Initiative ‚Femizide stoppen!‘ auf unserem Campus installiert“, berichtet Miriam Skandy vom Sozialreferat des AStA. Die Ausstellung beleuchtet die 90 bisher bekannten Femizide, die es bereits dieses Jahr gab. Letztes Jahr erfasste die Initiative 117 Stück, wobei sie sich bis dato nur auf Medienberichte berufen konnte. Dass die Zahl weitaus höher ist, zeigt die erstmalig erschienene Statistik zu Femiziden des Bundeskriminalamts. Die traurige Bilanz: 360 Morde, fast jeden Tag wurde in Deutschland eine Frau getötet.

organene Plakate©J. Brunn
Gemeinsam mit dem AStA organisierte die Gleichstellungsstelle die Plakatausstellung der Initiative ‚Femizide stoppen!‘.

Außerdem hissten zur Mittagszeit Mitarbeitende und Studierende gemeinsam die hochschuleigene Flagge „FH Kiel gegen Gewalt an Frauen!“. Ein weiteres Angebot gab es in der Schwentine Mensa: Dort informierten das Autonome Frauenhaus Kiel sowie das KIK-Netzwerk bei häuslicher Gewalt über die Arbeit in Frauenhäusern und Beratungsstellen sowie Unterstützungsangebote. Zusätzlich erhielten Studierende Brötchentüten mit wichtigen Informationen zu Hilfsangeboten und der Telefonnummer des bundesweiten Hilfetelefons.

Hinweis für Studierende

Studierenden der Fachhochschule Kiel, die sexualisierte Grenzverletzung erfahren oder beobachtet haben oder sich davon bedroht fühlen, können sich an das Beratungsangebot BASTA! wenden. Es richtet sich an alle Studierenden der FH Kiel und bietet Unterstützung bei jeglicher Form von sexualisierter, körperlicher oder psychischer Grenzverletzung und Gewalt. BASTA! ist offen für Betroffene, sowie Freund*innen, Partner*innen und Angehörige von Betroffenen. Dabei ist es egal, ob die Übergriffe in der Vergangenheit erfolgt sind oder noch andauern. Die Beratung führt eine externe Beraterin des Frauennotrufs Kiel durch, die der Schweigepflicht unterliegt. Auf Wunsch kann die Beratung auch anonym erfolgen.

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