Kind vor der Kamera© FH Kiel
Kameramann Matthias Pilch und Hauptdarsteller Felix Bartels trotzen dem Wetter.

Feuerwehrfilm von FH-Kiel-Studierenden gewinnt „Goldenen Florian“

von Frauke Schäfer

Beim bundesweiten Videowettbewerb „Goldener Florian“ des Feuerwehr-Magazins landete ein Kurzfilm von zehn Medienstudent*innen der FH Kiel auf dem ersten Platz. Die Entscheidung wurde gestern (27. Mai 2019) in Ulm im Rahmen der Tagung der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e.V. bekannt gegeben. Die Freiwillige Feuerwehr Bad Segeberg hatte den Imagefilm in Auftrag gegeben, um Mitglieder zu werben. „Kindheitsträume“ hatte schon auf Facebook für Begeisterung gesorgt, war über 1.300 Mal geteilt, 120.000 Mal aufgerufen worden und hatte mehr als 1.400 Likes erhalten.

Die Dreharbeiten waren alles anders als einfach gewesen. Am ersten Drehtag im Dezember 2017 schneite es, am zweiten stand das Team stundenlang im matschigen Schneeregen in Bad Segebergs Fußgängerzone. „Wir waren durchgängig durchnässt, das ging an die Substanz“, erinnert sich Jonathan Schulz. Und nicht nur das Wetter war unberechenbar, auch der Hauptdarsteller war eine echte Herausforderung, schließlich war er gerade mal sechs Jahre alt, erklärt Schulz: „Unser Professor Tobias Hochscherf hatte uns schon im zweiten Semester gewarnt: Drehen sie niemals mit Tieren, drehen sie niemals mit Kindern. Diesen Ratschlag haben wir beherzt ignoriert, Regeln sind da, um gebrochen zu werden.“

Zwei Studierende kümmerten sich nur um den Jungen. Doch der Einsatz hat sich gelohnt, denn Felix Bartels, den das Team vor allem wegen seiner unglaublich ausdrucksstarken Augen ausgewählt hatte, machte seine Sache richtig gut. Er spielt einen kleinen Jungen, der in einer Fußgängerzone einen qualmenden Mülleimer entdeckt und beschließt, das Feuer mit seiner Wasserflasche zu löschen. „Wir haben nicht die klassische Heldengeschichte der Feuerwehr erzählt“, erklärt Alexandra Holst das Konzept, „sondern auf Emotionen gezielt. Die grenzenlose Begeisterung  von Felix, als er glaubt, ein Feuer gelöscht zu haben, das macht den Film so besonders.“

Das Imagevideo war im Rahmen des Moduls Corporate Video entstanden, in dem Studierende des Fachbereichs Medien grundsätzlich für echte Auftraggeber*innen arbeiten. Die Student*innen verantworten ihr Projekt von Anfang an, vom ersten Treffen mit den „Kunden" bis zur finalen Präsentation und Verbreitung.

Der Film ist Facebook unter: https://www.facebook.com/feuerwehrbadsegeberg/ und https://www.youtube.com/watch?v=PZ1ENmJ67kY  zu sehen.

Fotos für Ihre Berichterstattung können Sie unter folgenden Links herunterladen:
www.fh-kiel.de/pressefoto/2019/190528_kindheitstraeume_1.jpg
BU: Student Falko Behrens mit Hauptdarsteller Felix Bartels am Set. Im Hintergrund Stephanie Bartels. Foto: Alexandra Holst.

www.fh-kiel.de/pressefoto/2019/190528_kindheitstraeume_2.jpg
BU: Dreharbeiten unter erschwerten Bedingungen: Kameramann Matthias Pilch und Hauptdarsteller Felix Bartels im Schneeregen. Foto: Alexander Holst.

Hintergrund
Mit insgesamt 183 Filmen beteiligten sich 171 Feuerwehren und Fördervereine am „Goldenen Florian 2018/19“. Bei dem erstmals von der Fachzeitschrift Feuerwehr-Magazin ausgeschriebenen bundesweiten Video-Wettbewerb für Feuerwehren gab es drei Kategorien: Kampagne, Mitgliederwerbung/Image und Kinder-/Jugendfeuerwehr. Das Preisgeld betrug 10.000 Euro.

Unter allen Bewerber*innen hatte eine hochrangig besetzte Jury aus Feuerwehrleuten, Vertreter*innen der Verbände und Sponsor*innen, Medienmacher*innen und Mitarbeiter*innen des Feuerwehr-Magazins die jeweils zehn besten Vorschläge ausgewählt.  Auf sie verteilte die Jury ihre Stimmen, was am Ende 50 Prozent der Gesamtnote ausmachte. Ins Endergebnis floss außerdem ein Online-Voting ein. Insgesamt stimmten über 20.000 User*innen auf www.feuerwehrmagazin.de ab. Die Beiträge der 30 Finalist*innen sind auf dem YouTube-Kanal des Feuerwehr-Magazins zu sehen. Als 31. Video findet sich dort auch der Film der Freiwilligen Feuerwehr Salzgitter-Bad (Niedersachsen), der wegen seiner Special Effects mit einem Sonderpreis ausgezeichnet wurde.

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