Fahrradfahrende in Kiel wissen: „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung.“ Kaum ein Motto könnte den Fahrradtag 2021 der Fachhochschule Kiel treffender beschreiben. Das Projektteam VeloCampus der FH Kiel, der AstA und die Landeshauptstadt Kiel luden am 22.10.2021 bei feinstem Kieler Herbstwetter mit Sturmböen und Dauerregen zu einem bunten Programm rund ums Rad ein.
Ziel des VeloCampus ist es, Studierende und Hochschulangehörige dafür zu begeistern, vom Auto auf das nachhaltigere Rad umzusteigen. „Der Fahrradtag ist Teil des Projektes, das den Weg zum Campus der FH Kiel mit dem Fahrrad attraktiver machen soll“, erzählte Mitorganisatorin Inga Nissen. „Die zentrale Campus-Achse wird aktuell zum Shared Space mit Grünstreifen umgebaut, und auf einem neu erworbenen Grundstück wird eine große zentrale Fläche zum sicheren Abstellen von Fahrrädern eingerichtet.“
Eine weitere Baustelle gibt es aktuell am Fähranleger Dietrichsdorf. „Hier wird eine Mobilitätsstation errichtet“, ergänzte Eyke Bittner, Klimaschutzmanager der Landeshauptstadt Kiel. „Außerdem wird der Fuß- und Radweg zum Hasselfelder Strand durch den Wald ausgebaut, damit Studierende Freistunden für einen Ausflug an den Strand nutzen können.“
Vertreten war auch die KielRegion mit dem Fahrradverleih Sprottenflotte. „Die Station Reventlouwiese ist – abgesehen vom Hauptbahnhof – unsere am stärksten frequentierte“, erzählte Benno Hilwerling von der KielRegion. „Die Auslastung der Fähren zwischen Ost- und Westufer zeigt, dass die Studierenden der FH Kiel einen großen Anteil daran haben.“
Die Kieler Unternehmen myBoo und Küstenrad stellten ihre nachhaltigen Bambusfahrräder und E-Bikes vor. „Wir verfolgen grundsätzlich die Vision, Fahrräder mehr unter die Leute zu bringen und gerade mit E-Bikes Menschen zum Radfahren zu bringen, die sonst Auto fahren“, erklärte Lasse Niemann. „Viele von uns sind ehemalige FH-Studierende, deswegen haben wir auch einen besonderen Bezug zur FH und kommen gerne hierher.“
Eine Fahrradwaschanlage sorgte für blitzblanke Räder, und dank der tatkräftigen Unterstützung der Mitarbeiter der Reparaturstation liefen viele Drahtesel auf dem Heimweg runder. Das Service-Angebot war bei den Studierenden besonders beliebt. „Kleinigkeiten repariere ich meistens selber, aber die kostenlose Gelegenheit, ein paar Sachen checken zu lassen, nutze ich gerne“, sagte Student Janek Ziske.
Kristin Groth, die am Mobilitätskonzept der FH Kiel mitarbeitet, freute sich über die Fahrradwaschanlage: „So sauber war mein Rad bestimmt noch nie.“
Die Studentinnen Wiebke Waller und Kerstin Sick wollten jeweils die Gangschaltung und die Bremse ihrer Fahrräder kontrollieren und einstellen lassen. „Ich habe erst heute Morgen festgestellt, dass die irgendwie aufgegeben haben“, erzählte Wiebke Waller – da kam der Fahrradtag gerade recht.
Die FH Kiel stellte Dienst- und Lastenräder zum Ausprobieren zur Verfügung, und der ADFC Schleswig-Holstein warb für die Fahrradtour für Studierende, die am 23. Oktober vom Sokratesplatz startet.
Der AstA der FH Kiel sorgte mit Snacks und heißen Getränken für das leibliche Wohl und hielt praktische Give-Aways für die Fahrradpflege bereit.
Das Projekt VeloCampus soll im Herbst 2022 abgeschlossen sein. Mit einem Blick in die Zukunft sagte Inga Nissen: „Wir würden uns wünschen, dass der Fahrradtag auch ohne Projektgelder in den nächsten Jahren in ähnlicher Form stattfinden kann, damit möglichst viele Hochschulangehörige auf das Rad umsteigen.“
Weitere Informationen über das Verbundprojekt VeloCampus der Landeshauptstadt Kiel und der Fachhochschule Kiel finden Interessierte auf den Webseiten der FH Kiel und in der aktuellen Ausgabe des Campusmagazins viel.23.