Die Stadt Kiel und die Fachhochschule (FH) Kiel setzen sich gemeinsam für die Verkehrswende und mehr Klimaschutz ein. Um Maßnahmen zur Verbesserung der Radwege auf dem Kieler Ostufer auszuloten, fuhren Vertreter beider Institutionen mit dem Rad vom Hauptbahnhof zum Campus nach Kiel-Dietrichsdorf.
Mehr öffentliche Verkehrsmittel, mehr Velo-Mobilität: In Anbetracht von Klimaschutz sowie begrenzten Parkmöglichkeiten auf dem Campus in Kiel-Dietrichsdorf, setzt sich die Fachhochschule für weniger PKW-Verkehr ein. Um auszuloten, mit welchen Maßnahmen die bestehenden Fahrradwege zum Campus noch besser gestaltet werden können, fuhren am heutigen Freitag Vertreterinnen und Vertreter der Fachhochschule sowie der Stadt Kiel mit dem Rad vom Hauptbahnhof nach Kiel-Dietrichsdorf. „Wir wollen erreichen, dass künftig noch mehr Studierende mit dem Fahrrad fahren“, betont Initiator der Aktion und Vizepräsident Prof. Dr. Tobias Hochscherf. Dabei schauten die Teilnehmenden nicht nur auf die Qualität der Radwege, sondern auch auf die Beschilderung und Verkehrsführung.
An der Besichtigungsfahrt nahmen von Seiten der Stadt Christian Stamer vom Tiefbauamt sowie Uwe Redecker, Radverkehrsbeauftragter der Stadt Kiel, teil: „Der Ausbau der Infrastruktur für den Radverkehr wurde durch das Tiefbaumt in den letzten Jahren spürbar vorangetrieben“, betont Letzterer und ergänzt: „Weitere wichtige Maßnahmen sollen insbesondere beim Ausbau der Velorouten in den nächsten Jahren folgen.“
Während der Tour hielten Hochscherf und Co. an verschiedenen Wegpunkten, an denen es Optimierungspotential gibt. „An einigen Stellen könnte die Beschilderung eindeutiger sein – so ist nicht immer klar, an welchen Stellen der Radweg in beide Richtungen befahren werden kann. Auch die Ampelschaltungen auf dem Radweg – unter anderem auf der Werftstraße – könnten in den Stoßzeiten fahrradfreundlicher werden“, beschreibt Hochscherf die Verbesserungsmöglichkeiten, die dem Trupp aufgefallen sind. Auch die Verbindung von Dietrichsdorf über die Schwentine wäre wünschenswert. „Für uns als FH ist eine gute Radanbindung ebenso wichtig, wie ein verlässlicher und den Anforderungen genügender ÖPNV“, meint der Vizepräsident. „Schließlich pendeln täglich über 8.000 Studierende und Mitarbeitende zum Campus.“
Auch die Kanzlerin der FH, Dr. Anja Franke-Schwenk, würde sich freuen, wenn sich mehr Mitarbeitende und Studierende für das Rad als Fortbewegungsmittel entscheiden würden. Schließlich ist die zentrale Campusachse des sogenannten VeloCampus bereits seit Juli 2022 fertig. Die Fußgänger-/Fahrrad-Straße verbindet die Grenzstraße im Süden und den Sokratesplatz sowie das neu entstehende Bibliothekarische Lernzentrum im Norden. „Es wäre schön, wenn der VeloCampus an andere städtische Wege wie die Veloroute angeschlossen werden würde – auch eine Umsetzung der Idee von Bashar Zapen von der Muthesius Kunsthochschule zur Veloroute-H2O über die Schwentine könnten wir uns gut vorstellen.“
Der VeloCampus ist ein Verbundprojekt mit der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums. In enger Zusammenarbeit erarbeiten die FH Kiel und die Stadt Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs zwischen Kieler West- und Ostufer sowie zur besseren Anbindung der zweitgrößten Hochschule im Land. „Es würden uns freuen, wenn sich eine Anbindung des Ostufers an die städtischen Velorouten nicht erst langfristig realisieren lassen würde“, sagt Franke-Schwenk.
Das Ergebnis der Besichtigungstour empfindet Hochscherf als sehr konstruktiv. „Es ist gut zu sehen, was tatsächlich umsetzbar ist“, sagte er nach dem Ende der gemeinsamen Testfahrt von Fachhochschule und Stadt Kiel. Die Beteiligten einigten sich darauf, in regelmäßigem Austausch zu bleiben.