In einer gemeinsamen Veranstaltung der Industrie- und Handelskammer zu Kiel und der Fachhochschule Kiel wurden Vertreter größerer Unternehmen aus dem Kammerbereich vom Dekanat des Fachbereichs Wirtschaft über die Umstellung der Hochschulstudiengänge vom bisherigen Diplom auf die neue Bachelor-/Masterstruktur informiert.
In den nächsten Jahren werden immer weniger Diplom-Kaufleute die Fachhochschule verlassen.An ihre Stelle werden die Bachelor of Arts treten, die allerdings anschließend noch die Möglichkeit haben, in einem Masterstudiengang ihre Qualifikation zu steigern. Mit der gemeinsamen Veranstaltung von Hochschule und Kammer sollten die Arbeitgeber der Region über die erheblichen Veränderungen in der Bildungslandschaft informiert werden.
Hintergrund der Umstellung ist der so genannte Bologna-Prozess: Seit den 90erJahren zielen internationale und namentlich europäische Reformen darauf ab, die Mobilität der Studierenden und die Zusammenarbeit zwischen Ausbildungsstätten nachhaltig zu verbessern. 30 europäische Staaten haben sich am 19. Juni 1999 auf dem europäischen Bildungsministertreffen in Bologna verpflichtet, bis 2010 die Ziele Deklaration umzusetzen. Auf zwei Nachfolgekonferenzen (Prag 2001, Berlin 2003) haben die Bildungsminister die geplanten Hochschulreformen weiter konkretisiert. Die nächste Konferenz findet im Mai 2005 in Bergen statt.
Übergreifende Ziele – Transparenz und Vergleichbarkeit im Interesse der europaweiten Mobilität – bestimmen die Reformen: Die Studienprogramme werden modernisiert, ein zweistufiges Studiensystem und ein transparentes Leistungspunktesystem werden eingeführt, um die gegenseitige Vergleichbarkeit von Abschlüssen zu erleichtern.
Die Fachhochschule Kiel hat bisher schon drei Viertel ihrer Studiengänge für Studienanfänger auf die BA/MA-Struktur umgestellt. Die letzten fünf Diplomstudiengänge sollen voraussichtlich bis Ende 2005 folgen. Die vorgeschrieben Akkreditierung der BA/MA-Studiengänge wurde für 14 Studiengänge eingeleitet und zur Hälfte bereit abgeschlossen. Zu den Studiengängen, die inzwischen komplett umgestellt wurden, gehört auch das Angebot des Fachbereichs Wirtschaft.
Beider Umstellung wurde darauf geachtet, dass die praktischen Studienteile gegenüber dem alten Diplom nicht vernachlässigt werden. In der Bachelorausbildung wurden auf eine verstärkte Verzahnung von Praktikum und Abschlussarbeit (Thesis) geachtet und entscheidende Ausbildungsmodule als Projekt ausgestaltet. Die Arbeitgeber haben so die Chance, ihre künftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schon während des Studiums kennen zu lernen.
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