Lehrlinge an Werkbank© L. Gehde
Leander Heyda (links) und Fabian König an einer Werkbank in der Zentralwerkstatt der FH Kiel

Fachhochschul-Lehrlinge von Metall-Innung ausgezeichnet

von Leon Gehde

Werkstattleiter und Ausbilder Detlef Möller spricht stolz von „unseren Jungs“, wenn es um die beiden geht: Fabian König (23) aus Altenholz und Leander Heyda (25) aus Schönkirchen absolvierten in der Zentralwerkstatt der FH Kiel ihre Ausbildungen zum Feinwerkmechaniker. Für ihre Gesellenprüfung wurden sie nun von der Metall-Innung Kiel ausgezeichnet – König als Bester, Heyda als Zweitbester der Region. „Ich war ehrlicherweise gar nicht so zufrieden und hätte nicht mit der Auszeichnung gerechnet“, gibt König unumwunden zu. Nun geht es für die beiden und ihre Werkstücke, die sie im Rahmen des praktischen Teils angefertigt haben, zum Landesentscheid. Dort werden die besten Leistungen auf Landesebene gekürt. König und Heyda sind mittlerweile fest im beruflichen Sattel – König bei der Firma Thate in Preetz (Tiefziehen und Metalldrücken) und Heyda bei der Firma Stryker, eines der weltweit führenden Unternehmen in der Medizintechnik in Schönkirchen. 

Werkstück©L. Gehde
Das zur Abschlussprüfung fertiggestellte Werkstück von Leander Heyda

„Die Aufgabe der Zentralwerkstatt der Fachhochschule besteht vorrangig darin, Studierende in ihrem Studium zu unterstützen“, erklärt Möller. „Wir fertigen Bauteile nach deren technischen Zeichnungen an. Unsere Arbeiten benötigen die Studierenden dann zum Beispiel für ihre Thesis. Doch auch Projekte für Firmen gibt es“, so der Werkstattleiter. Die Werkstatt besteht aus sechs Mitarbeitern und bildet meistens zwei Lehrlinge aus. König und Heyda bewarben sich damals auf eine Anzeige, die beide jeweils in den Kieler Nachrichten gelesen hatten. „Ich habe zuvor als gelernter Einzelhandelskaufmann gearbeitet und wollte sehr gerne nochmal etwas Technisches machen“, erinnert sich Heyda.

Die anschließende, dreieinhalb Jahre dauernde Ausbildung hätten die beiden aufgrund ihres Abiturs beziehungsweise guter Noten in den Zwischenprüfungen verkürzen können, wie Möller erklärt. „Das stand für uns aber nicht zur Debatte. Wir wollten alles, was die Ausbildung bietet, mitnehmen“, so König. Am Ende standen nach einer Zwischenprüfung vier theoretische und eine praktische Abschlussprüfung an. In dieser mussten die beiden Lehrlinge ein Werkstück anfertigen und sich dafür mit anderen angehenden Feinwerkmechaniker*innen in einer Werkstatt der Handwerkskammer Lübeck einfinden. Sie bekamen eine technische Zeichnung und mussten nach dieser das entsprechende Werkstück, eine Rotationspresse, anfertigen. Dazu hatten die Lehrlinge zwei Tage Zeit.

König und Heyda hatten keine große Mühe, die Frist einzuhalten, wie sie sagen. In der Gesamtwertung über Zwischen- und Abschlussprüfung inklusive des Werkstücks, belegten die beiden Platz eins und zwei und sind damit Innungssieger der Metall-Innung Kiel. So haben sie sich für die nächste Stufe des Wettbewerbs qualifiziert und treten bald mit ihren Werkstücken erneut an, diesmal gegen die Sieger der anderen Innungen aus Schleswig-Holstein. Der Landessieger darf dann zur bundesweiten Endausscheidung, wo nochmals eine erneute Prüfung auf Zeit stattfindet. König und Heyda geben sich gelassen und zuversichtlich. „Mal schauen, hat ja bisher gut geklappt“, sagt Heyda schmunzelnd. Möller ist jedenfalls stolz, egal wie es weitergeht. „Ich freue mich besonders, kurz vor meinem Ruhestand noch einmal so tolle Lehrlinge ausgebildet zu haben, was selbstverständlich auch ein Verdienst meiner Gesellen ist“, so der Werkstattleiter.

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