Bildschirme© R. Hell­mund

Fach­be­reich IuE er­mög­licht Ex­pe­ri­men­te im Te­le­la­bor

von Joa­chim Kläschen

Um auch unter Pan­de­mie­be­din­gun­gen den Be­trieb auf­recht zu er­hal­ten, ist die Fach­hoch­schu­le Kiel früh von der Prä­senz- auf die On­line-Lehre um­ge­schwenkt. Stu­die­ren­de und Leh­ren­de sehen die Ver­wen­dung di­gi­ta­ler Platt­for­men grund­sätz­lich po­si­tiv, al­ler­dings stellt die On­line-Lehre eine Hoch­schu­le für An­ge­wand­te Wis­sen­schaf­ten vor große Her­aus­for­de­run­gen. Der Fach­be­reich In­for­ma­tik und Elek­tro­tech­nik (IuE) hat nun eine krea­ti­ve Mög­lich­keit ge­fun­den, sei­nen Stu­die­ren­den auch wäh­rend der Pan­de­mie die Nut­zung der La­bo­re zu er­mög­li­chen.

„An einer Hoch­schu­le für An­ge­wand­te Wis­sen­schaf­ten ist die Tä­tig­keit in einem Labor für den Kom­pe­tenz­er­werb un­ab­ding­bar“, be­tont Dipl.-Phys. Ralf Hell­mund vom In­sti­tut für Phy­sik und All­ge­mei­ne Elek­tro­tech­nik. „Statt auf bes­se­re Zei­ten zu war­ten – und damit in Kauf zu neh­men, dass sich für viele un­se­rer Stu­die­ren­den die Stu­di­en­dau­er ver­län­gern würde – hat allen voran Dipl.-Ing. Achim Tot­zek aus un­se­rem Fach­be­reich IuE eine Mög­lich­keit ge­fun­den und tech­nisch um­ge­setzt, ihnen auch unter Pan­de­mie­be­din­gun­gen die La­bor­tä­tig­keit zu er­mög­li­chen. Do­zen­tin Dipl.-Ing. Eleo­no­ra Mo­ritz hat zu­sam­men mit Achim Tot­zek als erste mit Ihren Stu­die­ren­den diese La­bor­form ge­tes­tet und mit uns ihre Er­fah­run­gen ge­teilt, wovon wir, aber vor allem die Stu­die­ren­den in­zwi­schen alle sehr pro­fi­tie­ren.“ Ge­meint ist das Te­le­la­bor des Fach­be­reichs, dass Stu­die­ren­de über das In­ter­net ex­pe­ri­men­tie­ren lässt

„Für jedes Team aus zwei bis drei Stu­die­ren­den ist im Prä­senz­la­bor ein La­bor­tisch mit einem ei­ge­nen Ver­suchs­auf­bau auf­ge­stellt. Über die Web­ober­flä­che kön­nen die Stu­die­ren­den von zu Hause aus auf Os­zil­lo­skop und Funk­ti­ons­ge­ne­ra­tor zu­grei­fen“, er­klärt Hell­mund die Idee hin­ter dem Te­le­la­bor. Die Stu­die­ren­den kön­nen die Ge­rä­te ein­stel­len und mit ihnen mes­sen, so dass reale La­bor­ver­su­che mög­lich wer­den. Im Prä­senz­la­bor vor Ort über­wa­chen Do­zent*innen und La­bo­r­in­ge­nieur*innen die tech­ni­schen Ge­rä­te und ste­hen den Stu­die­ren­den bei Fra­gen zur Ver­fü­gung.

Die La­bor­teams ste­hen wäh­rend der Nut­zung der Te­le­la­bors per Vi­deo­kon­fe­renz-Soft­ware mit den Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten im Prä­senz­la­bor in Kon­takt. Über Mi­kro­fon und Ka­me­ra wer­den Ver­suchs­auf­bau und Ver­suchs­durch­füh­rung be­spro­chen. Um über die Ar­beit zu dis­ku­tie­ren und Fra­gen zu er­ör­tern, kön­nen die Teams ein­an­der Zu­griff auf ihre Bild­schir­m­in­hal­te geben und sich in vir­tu­el­len Räu­men mit­ein­an­der be­spre­chen.

In­sti­tuts­lei­ter Prof. Dr. Gerd Stock freut sich über die Lö­sung: „Unser Te­le­la­bor er­mög­licht den Stu­die­ren­den von zu Hause aus das Durch­füh­ren von Ex­pe­ri­men­ten, für die sie üb­li­cher­wei­se ins Prä­senz­la­bor kom­men müss­ten. Das Te­le­la­bor ist kein voll­wer­ti­ger Er­satz, aber es bie­tet uns die Mög­lich­keit, den Stu­die­ren­den trotz Pan­de­mie La­bor­übun­gen zu er­öff­nen.“

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