Im Audimax der Fachhochschule Kiel (FH Kiel) wird in einer Sonderausstellung vom 29. Mai bis 1. Juni 2015 freischwebend großflächige Malerei des Künstlers Wolfgang Defant gezeigt. Unter anderem wird sein elfteiliges, insgesamt acht Meter langes Requiem für François Villon aus dem Jahr 2011, an einem gespannten Netz aus Stahlseilen unter der Hallendecke aufgehängt. Die Sonderausstellung „Drahtseilakt“ ist für Gäste ein spektakuläres Erlebnis, diese überdimensionierten Bilder in dieser einzigartigen Form zu betrachten. Sie wird am 29. Mai 2015 um 20 Uhr eröffnet.
Nach der Fertigstellung des Requiems war Wolfgang Defant zunächst gezwungen, es an verschiedenen Stellen seines Ateliers zu verteilen, um Platz für neue Arbeiten zu schaffen. Als FH-Kanzler Klaus Heinze, Gründer der Galerie des Bunker-D, bei einem Besuch im Rahmen einer früheren Zusammenarbeit mit Defant das „zerstückelte“ Werk in dessen Atelier entdeckte, entschied er kurzerhand: „Dann eben keine Wände.“ Schließlich sei es viel zu schade, es in seiner Gesamtheit ungezeigt zu lassen. Mit seinem Team machte er sich daran, eine Lösung für die Ausstellung großflächiger Kunstformate zu finden. Das Ergebnis der Tüftelei ist ein aus Stahlseilen gespanntes Netz unter der Hallendecke, das es erlaubt, nahezu an jeder beliebigen Stelle Gegenstände im Raum „schwebend“ zu hängen. Eine besondere Herausforderung bei dieser Ausstellung ist die Stabilisierung der insgesamt 25 Gemälde im freien Luftraum. Ein „Drahtseilakt“ par excellence.
Zur Vernissage wird Ministerpräsident Torsten Albig als Gast erwartet. Am Sonnabend, 30. Mai, findet um 20 Uhr ein Künstlergespräch statt, am Sonntag, 31. Mai, ist um 12 Uhr eine Matinee mit musikalischer Begleitung des „Lotus Eater Quartet“ geplant. Zur Finissage am Montag, 01. Juni, wird um 17 Uhr eine Taschenlampenführung durch den abgedunkelten Ausstellungsraum angeboten.
Hintergründe zum Künstler
Wolfgang Defant wurde am 15. Juli 1957 in Stockholm geboren. Seit 1961 lebt der Maler und Grafiker in Kiel. Von 1978 bis 1984 studierte er freie Grafik an der Fachhochschule Kiel bei Prof. Fritz Bauer. Seit 1980 beteiligte sich Defant an zahlreichen Landesschauen und Gemeinschaftsausstellungen im In- und Ausland, seine erste Einzelausstellung präsentierte er 1987 in der Galerie Libertas in Frankfurt am Main. Im selben Jahr ermöglichte ein Auslandsstipendium des Kultusministeriums Schleswig-Holstein einen Aufenthalt in Rom. Seit 1991 legt Defant seinen Schwerpunkt auf die Malerei. Seine Arbeiten befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen.
Hinweise für die Presse
Gelegenheit für ein Interview und Fotoaufnahmen mit Klaus Heinze und Wolfgang Defant besteht nach Anmeldung am Mittwoch, 27. Mai 2015, ab 11 Uhr im Audimax (Mehrzweckgebäude) der Fachhochschule Kiel (Sokratesplatz 1, 24149 Kiel).
Pressefotos zum kostenlosen Download gibt es unter:
- „Drahtseilakt“ (Öl auf Leinwand, 2015/ 200 x 160 cm)
- „Die Nacht“ (Öl auf Leinwand, 2008 / 200 x 300 cm)
Fotos: Wolfgang Defant
veröffentlicht am 19.05.2015
© Fachhochschule Kiel