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Ernst-Au­gust-Gött­sche-Stif­tung der FH Kiel ver­leiht Ge­dächt­nis­preis 2015

von Katja Jantz

An der Fach­hoch­schu­le Kiel (FH Kiel) er­hielt heute (31. Juli 2015) Ju­li­us Kruse, Mas­ter­ab­sol­vent des Stu­di­en­gangs „Sys­tem­tech­nik“ der Fach­hoch­schu­le Flens­burg (FH Flens­burg), den mit 2.000 Euro do­tier­ten Ernst-Au­gust-Gött­sche-Ge­dächt­nis­preis für die beste Ab­schluss­ar­beit tech­ni­scher Fach­rich­tun­gen. Im Rah­men sei­ner The­sis ent­wi­ckel­te er ein Si­mu­la­ti­ons­mo­dell, mit dem die aus tur­bu­len­ten Wind­fel­dern re­sul­tie­ren­den, hoch­gra­dig schwan­ken­den me­cha­ni­schen Las­ten an ver­schie­de­nen Kom­po­nen­ten von Wind­kraft­an­la­gen vor­her­ge­sagt und so die Ein­flüs­se von kon­struk­ti­ven oder be­triebs­tech­ni­schen Pa­ra­me­tern auf diese un­ter­sucht wer­den kön­nen.  

Für In­ge­nieu­rin­nen und In­ge­nieu­re stün­den immer die Pro­blem­lö­sung und auch der Wert einer In­no­va­ti­on in Bezug zur An­wen­dung im Vor­der­grund – dies sei in die­ser Ar­beit be­son­ders ge­glückt, so der Erst­gut­ach­ter Prof. Dr.-Ing. Stef­fen Kluge. „Als Grund­vor­aus­set­zung hat Ju­li­us Kruse einen ganz­heit­li­chen An­satz ge­wählt, der es er­mög­licht, in­ner­halb sei­nes Si­mu­la­ti­ons­mo­dells eine Wind­kraft­an­la­ge be­gin­nend mit dem Wind­feld vor den Ro­to­ren über die Ae­ro­dy­na­mik, mit Be­rück­sich­ti­gung der An­triebs­strang­dy­na­mik bis zur Ge­ne­ra­tor­kenn­li­nie ab­zu­bil­den.“ Für seine zu­künf­ti­ge Tä­tig­keit als Lehr­kraft im Be­reich Strö­mungs­me­cha­nik an der FH Flens­burg könne er sich kaum eine grö­ße­re Mo­ti­va­ti­on vor­stel­len, als die An­er­ken­nung sei­ner Leis­tung durch einen un­ab­hän­gi­gen Stif­tungs­rat, er­klärt Ju­li­us Kruse.  

Da­ne­ben ver­gab die Ernst-Au­gust-Gött­sche-Stif­tung einen An­er­ken­nungs­preis über 250 Euro für be­son­de­re Leis­tun­gen an Vik­tor Bes­ter, einem der ers­ten Ab­sol­ven­ten des neu ein­ge­rich­te­ten Stu­di­en­gangs „Um­welt­ge­rech­te Ge­bäu­de­sys­tem­tech­nik“ an der Fach­hoch­schu­le West­küs­te (FHW). In sei­ner Ba­che­lor­the­sis un­ter­such­te er so­wohl tech­nisch als auch wirt­schaft­lich, wie durch den Ein­satz von Ab­sorp­ti­ons­käl­te­an­la­gen die Wirt­schaft­lich­keit der En­er­gie­ver­sor­gung im West­küs­ten­kli­ni­kum Heide (WKK) ver­bes­sert wer­den kann. „Die Her­aus­for­de­rung lag darin, die be­stehen­de An­la­gen­tech­nik ein­zu­bin­den und das Thema nach­hal­tig aus­zu­ar­bei­ten, damit das WKK künf­tig wei­te­re En­er­gie­kos­ten ein­spa­ren kann“, sagt Bes­ter. Ein­ge­reicht hatte die Ar­beit der be­treu­en­de Pro­fes­sor Dr. Rai­ner Ditt­mar. Sie sei ein gutes Bei­spiel für eine ge­lun­ge­ne Ko­ope­ra­ti­on zwi­schen der FHW und der re­gio­na­len Wirt­schaft.

„Das Ni­veau der ein­ge­reich­ten Ba­che­lor- und Mas­ter­the­sen war die­ses Jahr au­ßer­or­dent­lich hoch und hat den Bei­trag der schles­wig-hol­stei­ni­schen Fach­hoch­schu­len zur wis­sen­schaft­li­chen For­schung wie­der ein­mal deut­lich ge­macht“, be­tont Stif­tungs­rats­vor­sit­zen­der Prof. Dr. Rai­ner Geis­ler, Dekan des Fach­be­reichs Ma­schi­nen­we­sens der FH Kiel. Der Bei­trag von Ju­li­us Kruse habe dabei ganz be­son­ders be­ein­druckt. „Alle Ver­ga­be­kri­te­ri­en der Stif­tung, wie In­no­va­ti­ons­grad, prak­ti­scher Nut­zen und theo­re­ti­scher Schwie­rig­keits­grad, sind ge­ge­ben – wobei diese an­spruchs­vol­le Ar­beit gleich­zei­tig sehr ver­ständ­lich und nach­voll­zieh­bar ver­fasst ist.“  

Die Ver­lei­hung er­folg­te im Rah­men der Ab­sol­ven­tin­nen- und Ab­sol­ven­ten­ver­ab­schie­dung der Fach­be­rei­che In­for­ma­tik und Elek­tro­tech­nik sowie Ma­schi­nen­we­sen der FH Kiel. In die­sem Se­mes­ter be­en­de­ten dort 152 In­ge­nieu­rin­nen und In­ge­nieu­re ihr Stu­di­um.  

Ein Pres­se­fo­to zum kos­ten­lo­sen Down­load fin­den Sie unter:
www.​fh-​kiel.​de/​pressefoto/​E-​A-​G-​Preis2015.​jpg
(Die bei­den Preis­trä­ger Vik­tor Bes­ter (l.) und Ju­li­us Kruse / Foto: Hart­mut Ohm)

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Ernst-Au­gust-Gött­sche-Preis  

Die Ernst-Au­gust-Gött­sche-Ge­dächt­nis­stif­tung geht auf das Ver­mächt­nis der Kie­ler Ärz­tin und Kunst­his­to­ri­ke­rin Frau Dr. med. Dr. phil. Ger­trud Schlü­ter-Gött­sche zu­rück, die am 2. Juli 1980 ver­starb. Der aus der Stif­tung her­vor­ge­gan­ge­ne Ernst-Au­gust-Gött­sche-Ge­dächt­nis­preis wurde 1986 erst­mals ver­ge­ben und wird für her­aus­ra­gen­de Di­plom­ar­bei­ten von Ab­sol­ven­tin­nen und Ab­sol­ven­ten tech­ni­scher Fach­rich­tun­gen der schles­wig-hol­stei­ni­schen Fach­hoch­schu­len in zwei­jäh­ri­gem Ab­stand ver­lie­hen – vor­schlags­be­rech­tigt ist jede Pro­fes­so­rin oder jeder Pro­fes­sor. Der Haupt­preis ist mit 2.000 Euro aus­ge­stat­tet, für wei­te­re Aus­zeich­nun­gen ste­hen Prei­se in Höhe von 250 Euro zur Ver­fü­gung.

Ver­öf­fent­licht am 31.07.2015

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