Annelie Tallig, Masterabsolventin des konsekutiven Studiengangs BWL und ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiterin des Fachbereichs Wirtschaft der Fachhochschule Kiel (FH Kiel), hat am 10. November 2015 im Rahmen einer Kooperation beider Hochschulen erfolgreich ihre Doktorprüfung an der Syddansk Universitet Kolding abgelegt.
Das Thema ihrer Doktorarbeit lautet „Intellectual Capital and Knowledge Processes: Impact on High-Technology Start-Ups‘ Performance“. Darin untersucht Annelie Tallig auf der Grundlage von Interviews, wie sich erfolgreiche und nicht erfolgreiche Start-up-Unternehmen aus der Hochtechnologie mit Blick auf ihre immateriellen Faktoren, wie Mitarbeiterwissen und Kundenbeziehungen, und Wissensprozesse, zum Beispiel die Akquirierung von Wissen, unterscheiden. Zudem zeigt sie Einflüsse dieser Treiber auf die Unternehmensentwicklung auf, wobei sie neben finanziellen insbesondere nicht-finanzielle Aspekte berücksichtigt. Bei ihrer Datenerhebung wurde Annelie Tallig von der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft MBG Schleswig-Holstein mbH unterstützt.
„Die Herausforderung meiner Untersuchung lag in dem Erforschen der Performance-Treiber selbst, da diese sehr schwer zu greifen sind und es daher einen intensiven Kontakt zu den Unternehmen erfordert“, erklärt Annelie Tallig. Die Promotion habe ihrer beruflichen Zukunft eine vollkommen andere Wendung gegeben. „Ich habe über die vergangenen Jahre viel Freude an der wissenschaftlichen Tätigkeit entwickelte und möchte diese in der Zukunft weiter ausleben. Daher prüfe ich derzeit die Möglichkeiten einer Position an Universitäten in Europa und Übersee“, sagt sie. „Ich bin der Fachhochschule Kiel ausgesprochen dankbar, mir diese Tür geöffnet zu haben.“
„Das Thema hat einen starken regionalen und anwendungsorientierten Bezug“, sagt Dr. Ute Vanini, Professorin am Fachbereich Wirtschaft der FH Kiel und Mitglied der Prüfungskommission. „Unser Fachbereich möchte sich stärker im Bereich der anwendungsorientierten Forschung positionieren – wir haben da durchaus umfassende Kompetenz. Aufgrund des fehlenden Promotionsrechts sind wir dazu jedoch auf Kooperationspartner angewiesen und freuen uns daher über die Zusammenarbeit mit der SDU. Internationale Kooperationspartner bereiten unsere Doktorandinnen und Doktoranden optimal auf internationale Wissenschaftskarrieren vor.“
Für die Förderung ihres Wissenschaftsnachwuchses hat sich die FH Kiel 2008 mit der Süddänischen Universität (SDU) zusammengeschlossen. Das Promotionsverfahren in Dänemark verläuft anders als hierzulande: Dort bewertet ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Arbeit, dem dessen Betreuerin oder Betreuer nicht angehört. Darüber hinaus ist die Beteiligung einer ausländischen Expertin bzw. eines Experten in diesem Team vorgeschrieben.
Ein Pressefoto zum Download gibt es hier. (Annelie Tallig / Foto: privat)
veröffentlicht am 12.11.2015
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