Menschen im Grünen führen Zweier-Gespräche© M. Pilch

Ein­mal Stu­dent*in sein: Eine Chan­ce fürs Leben

von Julia Kö­nigs

Si­cher, ein Stu­di­um ist dazu da, sich aka­de­misch fun­diert auf einen Be­rufs­weg vor­zu­be­rei­ten, den man ge­wählt hat. Trotz­dem ge­hört zum Stu­dent*in-Sein viel mehr dazu, als nur in Vor­le­sun­gen zu sit­zen und sich in der ei­ge­nen Fach­dis­zi­plin zu ver­schan­zen. Wer be­reit ist, alle Mög­lich­kei­ten des Hoch­schul­le­bens aus­zu­schöp­fen, kann diese Zeit des Le­bens zu einem ein­ma­li­gen Aben­teu­er ma­chen.

Sti­pen­di­en, Wei­ter­bil­dung und Men­to­ring wäh­len

Sich für und im Stu­di­um för­dern zu las­sen, ist längst nicht mehr nur eine Op­ti­on für Hoch­be­gab­te oder ex­trem En­ga­gier­te. Mitt­ler­wei­le bie­ten viele Par­tei­en, Stif­tun­gen, Un­ter­neh­men, Or­ga­ni­sa­tio­nen, Ver­bän­de oder Ein­rich­tun­gen Sti­pen­di­en in sehr gro­ßer Band­brei­te an. Die Mög­lich­kei­ten rei­chen von fi­nan­zi­el­ler Un­ter­stüt­zung über Ma­te­ri­al­zu­schuss bis hin zu Men­to­ring-Pro­gram­men, Ein­bli­cken in das Ar­beits­le­ben und be­son­de­ren För­der­ver­an­stal­tun­gen, bei denen der Kon­takt zu Men­schen aus dem ge­wähl­ten Be­rufs­um­feld er­mög­licht wird.

Es lohnt sich also, schon vor dem Stu­di­um aus­gie­big zu re­cher­chie­ren, ob man sich auf eine spe­zi­el­le För­de­rung be­wer­ben kann. Ins­be­son­de­re klei­ne­re Or­ga­ni­sa­tio­nen bie­ten nur sol­che Auf­la­gen, die von vie­len Stu­die­ren­den er­füllt wer­den.  

An­lauf­stel­len an der FH, um sich für Sti­pen­di­en und För­der­pro­gram­me be­ra­ten zu las­sen, sind ent­we­der die Zen­tra­le Stu­di­en­be­ra­tung oder eine ge­son­der­te Sti­pen­di­en-Stel­le des je­wei­li­gen Fach­be­reichs. Au­ßer­dem gibt es eine Liste mit Be­gab­ten­för­de­rungs­wer­ken und den An­sprech­part­ner*innen der FH. Wer einen ers­ten Test ma­chen und her­aus­fin­den möch­te, wel­ches Sti­pen­di­um in Frage kom­men könn­te, wird hier fün­dig.

All­tag des Stu­den­ten­le­bens aus­kos­ten

Es mag wie die sprich­wört­li­che alte Leier klin­gen, die äl­te­re Ge­ne­ra­tio­nen gerne ab­spu­len, und doch ist etwas dran an dem „Stu­den­ten­le­ben“: In die­ser Le­bens­pha­se ist man re­la­tiv un­ge­bun­den, muss sich nur nach we­ni­gen Men­schen rich­ten, kann kurz­fris­tig Ent­schei­dun­gen tref­fen, viel aus­pro­bie­ren und die ei­ge­nen In­ter­es­sen ver­fol­gen – das sind Un­ab­hän­gig­keit und Frei­heit, die sich viele wün­schen.

Um das Stu­die­ren­den­le­ben daher ganz aus­zu­kos­ten, soll­te man un­be­dingt die freie Zeit­ein­tei­lung nut­zen, um zu ma­chen, was man immer schon ein­mal tun woll­te: Spon­tan sein, Freun­de sehen, Wunsch­kur­se be­le­gen, Sport trei­ben, Spra­chen ler­nen, rei­sen, Ar­beit aus­pro­bie­ren, die in­ter­es­sant klingt...

Freund­schaf­ten wert­schät­zen

Es ist wis­sen­schaft­lich er­wie­sen, dass die Zahl der Freund­schaf­ten sinkt, wenn man die Al­ters­mar­ke von 25 Jah­ren er­reicht oder über­schrit­ten hat. Was wäre also schö­ner, als die Jahre im Stu­di­um zu nut­zen, um neue Be­zie­hun­gen auf­zu­bau­en, Zeit in echte Freund­schaf­ten zu in­ves­tie­ren und Kon­tak­te zu pfle­gen? Für echte Freund­schaf­ten steht die Qua­li­tät zwar immer noch über der Quan­ti­tät, doch auch lo­cke­re Be­kannt­schaf­ten sind ganz si­cher ein be­rei­chern­der As­pekt für die Stu­di­en­zeit.  

Stu­den­ten­ra­bat­te nut­zen

Als Stu­die­ren­de*r pro­fi­tiert man im gro­ßen Stil von sehr vie­len Ver­güns­ti­gun­gen: Kon­zert- und Thea­ter­kar­ten, der Ein­tritt ins Kino oder in Mu­se­en, ein Abo für die Zeit­schrift, die man sich sonst nie leis­ten würde; Strea­ming, Kon­to­mo­del­le für junge Leute, die Bahn­Card, Mes­se­be­su­che, Flug­rei­sen oder Kurse an der Volks­hoch­schu­le. Auch im Aus­land wird der Stu­die­ren­den­aus­weis der FH Kiel meis­tens an­er­kannt und ver­hilft zu Er­mä­ßi­gun­gen in vie­len Mu­se­en oder bei an­de­ren At­trak­tio­nen. Wer ganz si­cher­ge­hen will, soll­te einen in­ter­na­tio­na­len Stu­die­ren­den­aus­weis be­an­tra­gen. Der kos­tet al­ler­dings 15 Euro pro Jahr.

Wenn man Abon­ne­ments ab­schlie­ßt, un­be­dingt daran den­ken, diese wie­der recht­zei­tig zu kün­di­gen, wenn man das Stu­di­um be­en­det.  

Vor­le­sungs­freie Zeit ge­stal­ten

Ist die Zeit der Ver­schnauf­pau­se zwi­schen Klau­su­ren und Vor­le­sun­gen ge­kom­men, war­ten noch mehr Mög­lich­kei­ten, mit denen man diese Le­bens­ab­schnit­te fül­len kann. Wie wäre es mit frei­wil­li­gem En­ga­ge­ment in Deutsch­land oder im Aus­land, einer Sprach­rei­se, einem Prak­ti­kum, einem Job für die Se­mes­ter­fe­ri­en oder dem Plan für ein ei­ge­nes Busi­ness nach dem Stu­di­um?

Neues Ler­nen

Nicht nur wäh­rend des Stu­die­rens gibt es viel zu ler­nen. Neben dem Fach­wis­sen der je­wei­li­gen Stu­di­en­rich­tung soll­te man nicht un­ter­schät­zen, wie prä­gend die Stu­die­ren­den­pha­se sein kann, wenn man über den ei­ge­nen Tel­ler­rand hin­aus­blickt: Wie wäre es mit einer Ex­kur­si­on zu einem Un­ter­neh­men oder einer Sum­mer oder Win­ter School im Aus­land? Einem Kurs zum Selbst- und Zeit­ma­nage­ment? Einer Ver­an­stal­tung rund um die The­men Acht­sam­keit, Re­si­li­enz und Stress­ver­mei­dung? Warum nicht ein wenig Selbst­ver­tei­di­gung ler­nen, einen Tanz­kur­sus be­le­gen, die La­bo­re der FH Kiel er­kun­den oder selbst eine Hoch­schul­grup­pe grün­den?

An­ge­bo­te der FH Kiel wahr­neh­men

Ein Muss für jeden und jede Stu­die­ren­de*n der FH Kiel sind die In­ter­dis­zi­pli­nä­ren Wo­chen, die im Som­mer­se­mes­ter 2019 vom 6. bis 17. Mai statt­fin­den. Die Band­brei­te an Kur­sen, die man hier be­su­chen darf, bie­tet für jede*n etwas. Hier kann man kos­ten­los Ver­an­stal­tun­gen be­su­chen oder Wei­ter­bil­dun­gen ab­sol­vie­ren, die für Nicht-Stu­die­ren­de sehr viel kos­ten wür­den. Glei­ches gilt für die Zu­grif­fe auf an­sons­ten kos­ten­pflich­ti­ge Sta­tis­ti­ken und Fach­li­te­ra­tur, der durch den Stu­die­ren­den­sta­tus mög­lich wird.

Und wer das volle Po­ten­zi­al des Stu­die­ren­den­le­bens aus­schöp­fen möch­te, soll­te sich nicht scheu­en, Leh­ren­de an­zu­spre­chen, an Pro­jek­ten mit­zu­wir­ken, über den ei­ge­nen Fach­be­reich hin­aus in­ter­es­siert zu sein und sich per­sön­li­che Fä­hig­kei­ten an­zu­eig­nen, die für das Leben nach der Hoch­schu­le sehr kost­bar sein kön­nen.

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