Das Logo von Coding da Vinci vor einer Collage aus grauen Bildern.© Co­ding da Vinci SH

Eine Brü­cke zwi­schen der Kul­tur- und Tech­nik­welt

von Kris­ti­na Lang­hof

Als ers­ter und grö­ß­ter Kul­tur­ha­cka­thon in Deutsch­land schlägt „Co­ding da Vinci“ seit 2014 eine Brü­cke zwi­schen krea­ti­ver Tech­no­lo­gie­ent­wick­lung und in­sti­tu­tio­nel­ler Kul­tur­be­wah­rung. Die Ver­an­stal­tung, die zwei­mal jähr­lich in un­ter­schied­li­chen Bun­des­län­dern statt­fin­det, wurde von der Deut­schen Di­gi­ta­len Bi­blio­thek, dem For­schungs- und Kom­pe­tenz­zen­trum Di­gi­ta­li­sie­rung Ber­lin (digiS), der Open Know­ledge Founda­ti­on Deutsch­land und Wi­ki­me­dia Deutsch­land ins Leben ge­ru­fen. Die­ses Jahr wird das Event in Schles­wig-Hol­stein aus­ge­rich­tet, wobei unter an­de­rem die Lan­des­bi­blio­thek, die FH Kiel, Chris­ti­an-Al­brecht-Uni­ver­si­tät und die Lan­des­mu­se­en als Ver­an­stal­ter fun­gie­ren. An der FH kön­nen Stu­die­ren­de die­ses Jahr zu­sätz­lich im Rah­men der in­ter­dis­zi­pli­nä­ren Wo­chen am Ha­cka­thon teil­neh­men. Mit ver­ant­wort­lich für die Pla­nung sind Inken Lü­der­sen und Mara So­phie Meyer, die an der FH im Mas­ter An­ge­wand­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaft stu­diert.

Ziel von „Co­ding da Vinci“ ist es, Kul­tur­da­ten sicht­ba­rer zu ma­chen: „Diese Daten kann man sich wie Schät­ze der Kul­tur­ein­rich­tun­gen vor­stel­len. Oft­mals sind das Bil­der, Kar­ten, oder Ton­spu­ren, die be­reits di­gi­ta­li­siert, aber eben nicht für die Öf­fent­lich­keit zu­gäng­lich sind“, er­klärt Mara. Hier kom­men die Teil­neh­men­den ins Spiel, die die Daten durch ver­schie­de­ne tech­ni­sche An­wen­dun­gen ver­füg­bar ma­chen. Ein Bei­spiel bie­tet eines der Ge­win­ner­teams aus dem ver­gan­ge­nen Ha­cka­thon in Nie­der­sach­sen: „In der Her­zog Au­gust Bi­blio­thek in Wol­fen­büt­tel la­gern un­glaub­lich kost­ba­re Bü­cher, und die wur­den durch eine Vir­tu­al-Rea­li­ty-An­wen­dung zu­gäng­lich ge­macht. Das heißt, man kann die Bü­cher mit die­ser An­wen­dung quasi hoch­he­ben und sich an­schau­en“, so Mara.

Der Ha­cka­thon ist in drei ver­schie­de­ne Pha­sen un­ter­teilt. Los geht es mit dem Kick-off Event am 24. und 25. April, das ent­we­der als Hy­brid­ver­an­stal­tung an der FH Kiel oder kom­plett di­gi­tal statt­fin­den wird: „Das Ziel wäre, dass ein paar Leute vor Ort sein kön­nen, aber wir könn­ten es auch kom­plett di­gi­tal statt­fin­den las­sen. Wir rich­ten uns dabei nach dem In­fek­ti­ons­ge­sche­hen und ach­ten auf die Vor­ga­ben des Mi­nis­te­ri­ums und der Fach­hoch­schu­le“, sagt die FH-Stu­den­tin über die Pla­nung.

Mit­ma­chen kann quasi jede/r. Von Schü­ler*innen, über Stu­die­ren­de bis hin zu Rent­ner*innen.  Tech­ni­kaf­fi­ni­tät und Er­fah­rung mit Soft­ware-Ent­wick­lung kann dabei von Vor­teil sein, ist al­ler­dings kein Muss: „Beim Ha­cka­thon ist Team­ar­beit das A und O, und ein Team lebt davon, dass un­ter­schied­li­che Kom­pe­ten­zen darin ver­tre­ten sind“, sagt Inken.  Eine Ober­gren­ze für die Teil­neh­men­den gibt es nicht, ge­nau­so wenig wie eine lo­ka­le Be­schrän­kung: „Es hat sich bei­spiels­wei­se schon je­mand aus Ar­gen­ti­ni­en für un­se­ren News­let­ter an­ge­mel­det“, er­zählt Inken. Nach der Grup­pen­bil­dung beim Kick-Off Event haben die Teams sie­ben Wo­chen Zeit, um an ihren Kon­zep­ten zu ar­bei­ten, die schlie­ß­lich der Jury und einem, vor­aus­sicht­lich di­gi­ta­lem, Pu­bli­kum vor­ge­stellt wer­den. In­halt­li­che Vor­ga­ben gibt es keine, was be­deu­tet, dass die Teams in der Um­set­zung viel Frei­heit be­sit­zen. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren wur­den bei­spiels­wei­se Web­sei­ten, VR- und AR-An­wen­dun­gen, Apps, aber auch Com­pu­ter­spie­le ent­wi­ckelt. Aus­ge­zeich­net wer­den am Ende die vier bes­ten Ideen in den Ka­te­go­ri­en „Fun­niest Hack“, „Most Use­ful“, „Best De­sign“ und „Eve­r­y­bo­dys Dar­ling“.

Inken und Mara sehen in dem Ha­cka­thon eine Chan­ce für Kul­tur­ein­rich­tun­gen, ge­ra­de in Zei­ten der Co­ro­na-Krise: „Im Fall einer Pan­de­mie ist es super wich­tig, dass Kul­tur­in­sti­tu­tio­nen ihre An­ge­bo­te auch di­gi­tal ver­mit­teln kön­nen, und da sind sol­che An­sät­ze wie das, was wir bei ‚Co­ding Da Vinci‘ ma­chen, na­tür­lich ein super Weg, um das zu ge­währ­leis­ten“, so Mara. Au­ßer­dem wür­den sich auch den Teil­neh­men­den neue Per­spek­ti­ven er­öff­nen durch den Ha­cka­thon: „Aus Kul­tur­be­trach­ter*innen wer­den Leute, die sel­ber Kul­tur ma­chen.“

In­ter­es­sier­te kön­nen sich ent­we­der über das An­mel­de­tool von „Co­ding da Vinci“ re­gis­trie­ren, oder im Rah­men der IDW den da­zu­ge­hö­ri­gen Kurs be­su­chen, bei dem Credit­points ge­sam­melt wer­den kön­nen.  Alle Infos zum Ab­lauf fin­den sich auf der Web­site oder auf Twit­ter und In­sta­gram. Wer spe­zi­el­le Fra­gen hat, kann sich zudem per Mail an das Or­ga­ni­sa­ti­ons­team wen­den unter cdv@​shlb.​landsh.​de. Eine Über­sicht der Pro­jek­te aus den ver­gan­ge­nen Jah­ren fin­den sich hier.

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