Der letzte Freitag im September war voll und ganz der Wissenschaft gewidmet. Mit dem diesjährigen Science Day erreichte das Festival der Wissenschaft, das von der KielRegion veranstaltet wird, seinen Höhepunkt. Natürlich war auch die Fachhochschule Kiel mit einem spannenden Programm dabei. Ab 10 Uhr morgens waren Interessent*innen eingeladen, sich Labore anzusehen, Vorträge anzuhören oder selbst aktiv zu werden.
Das Straßenbaulabor bot einen Einblick in die Welt des Verkehrs, genauer gesagt in das, was darunter liegt. Aus welchen Bestandteilen besteht Asphalt? Was ist Bitumen und welche besonderen Eigenschaften hat es? Um die letzte Frage hier zu beantworten: Es ist ein Mineralölprodukt, das für den Straßenbau benutzt wird, und es ist viskoelastisch. Das bedeutet, dass es Merkmale von Festkörpern und Flüssigkeiten aufweist. Die Viskoelastizität kann beispielsweise im Straßenbaulabor getestet werden. Hierzu gibt es verschiedene Testvorrichtungen, die den Mitarbeitenden Auskunft über die genauen Eigenschaften des Bitumens geben.
Auch der Jugendcampus der FH Kiel hatte Tag der offenen Tür. Wer die Räume betrat, wurde von Max dem Roboter mit offenen Armen empfangen. Der Roboter kann nicht nur mit seinen Mitmenschen interagieren, sondern ist auch ein passabler Tänzer. Macarena oder Gangnam Style sind nur zwei der Lieder, zu denen Max sich bewegen kann. Darüber hinaus konnten die jungen Besucher*innen ihr Allgemeinwissen testen. Max hatte Fragen parat, wie: Aus welchem Land kommt Sushi? Oder welche Währung hatte Italien vor dem Euro? Auch eine Besucherin kam mit ihrem Enkel den Jugendcampus der FH Kiel besuchen: "Wir wollen sehen, was so los ist in der Wissenschaft, und Eindrücke gewinnen, was mein Enkel später alles so machen kann."
Ordentlich geknallt hat es im Blitzlabor. Hier erlebten die Bersucher*innen, wie ein Blitz in den Rotor eines Windrades einschlug. An einem Teststand können hierzu kurzfristig 1,2 Millionen Volt erzeugt werden, die dann auf ein kleines Rotorblatt in unmittelbarer Nähe abgeladen werden. Mit dem nötigen Sicherheitsabstand kein Problem, versicherte Kay Schmidt-Rethmeier, Professor für Hochspannungstechnik, zu Beginn der Vorführung. Spannende Einblicke für die Zuschauer*innen. Für das Blitzlabor Alltag, denn Unternehmen testen hier ihre Bauteile und Materialien, um sie für den späteren Einsatz zu rüsten. Bis zu 50 Stück werden pro Jahr unter Stom gesetzt und mit Blitzen beschossen.
Wetterbedingt musste der Beobachtungsabend der Sternwarte leider ausfallen. Dennoch konnten die Besucher*innen Sterne und fremde Galaxien bestauen, und zwar im Mediendom der FH Kiel. Zum Science Day wurden dort drei verschiedene Shows gezeigt. Hier wagten die Zuschauer*innen eine Expedition ins Sonnensystem oder reisten in der Zeit zurück, und erlebten die Geschichte vom Urknall bis zum Menschen hautnah. Auch das Computermusum öffnete schon am Freitag seine Pforten. Die Ausstellung dort legt ihren Schwerpunkt auf das Leben und das Werk des Computerpioniers Konrad Zuse.
Mehr mit Blick auf Gegenwart und Zukunft fanden über den Tag verteilt auch verschiedene Vorträge statt. Das Angebot reichte von Fake News, über Leistungselektronik bis hin zur Mobilität der Zukunft - alles interessante Einblicke in die angewandte Forschung an der FH Kiel. Aber egal ob Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft: Den Besucher*innen und der FH Kiel bot sich ein spannender Tag. Bis zum nächsten Jahr!