Kanzlerin Anja Franke-Schwenk und Eugen Siefert aus der Bau- und Liegenschaftsabteilung freuen sich über die Fertigstellung.© J. Kläschen
Kanzlerin Anja Franke-Schwenk und Eugen Siefert aus der Bau- und Liegenschaftsabteilung freuen sich über die Fertigstellung des Platzes.

Ein naturnaher Wohlfühlort

von Joachim Kläschen

In den vergangenen Wochen und Monaten hat sich viel getan auf dem Max-Reichpietsch-Platz – weithin hörbar und mittlerweile auch gut sichtbar. Seit die Bauzäune abgeräumt sind, ist der Blick wieder frei auf die Fläche zwischen Bunker-D und Computermuseum. Diese wurde umfassend neu gestaltet, um einen naturnahen Ort mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen.

FH-Kanzlerin Anja Franke-Schwenk freut sich, dass die Arbeiten abgeschlossen sind. „Es ist schön zu sehen, wie unser neuer Ort vom ersten Tag an angenommen wird. Die Umgestaltung schließt den Bunker-D mit seinen vielen Angeboten noch besser an den Campus an, und die Bänke und Sitzinseln bieten viel Gelegenheit, sich eine Auszeit zu nehmen oder mit anderen zusammenzukommen.“

Eugen Siefert aus der Bau- und Liegenschaftsabteilung der Fachhochschule Kiel, der das Umbauprojekt verantwortlich leitete, zieht ein positives Fazit: „Die Zusammenarbeit mit Planer und Landschaftsbauunternehmen war eine ausgesprochen angenehme. Nun freue ich mich auf die Entwicklung, wenn die im Hinblick auf künftige Klimabedingungen ausgewählten Pflanzen wachsen und uns in ein paar Jahren im Sommer natürlichen Schatten spenden werden.“

Nach dem Entwurf des Büros kessler.krämer landschaftsarchitekten aus Flensburg wurde die westliche Grünfläche vor dem Gebäude C01 über einen Zeitraum von knapp fünf Monaten umgestaltet. Dabei lag ein Fokus auf Natur- und Klimaschutz. So wurden standortgerechte Gehölze verwendet und artenreiche Flora angepflanzt, die kaum gemäht werden müssen, um Insekten einen Lebensraum zu bieten. Es ist eine kleine Naturoase auf dem Campus entstanden.

Der Max-Reichpietsch-Platz aus der Vogelperspektive.©J. Kläschen
Der Max-Reichpietsch-Platz aus der Vogelperspektive.

Doch auch für Menschen hat der umgestaltete Max-Reichpietsch-Platz viel zu bieten. Riesige Bänke aus massiven Blöcken naturbelassener Eiche bieten sogar kleinen Gruppen Raum. Der Max-Reichpietsch-Platz bietet allen Hochschulangehörigen nun einen Ort, an dem sie im Grünen zusammenkommen können. Um sich zu treffen oder zu begegnen, um miteinander ins Gespräch zu kommen.

Wird Vieles neu, bleibt auch etwas Altes: Das Kunstwerk „Kontemplativer Raum“ des Bildhauers Ludger Gerdes (1954-2008). Die zwölf Kugeln aus Sandsteinkugeln mit eingemeißelten Worten wie „jemand erklärt“ oder „jemand zerstört“ umringen eine kreisrunde Mulde mit einem Durchmesser von etwa 20 Metern und einer Tiefe von etwa 50 Zentimetern. Sie erinnern an zwölf Personen, die in der Mitte des Platzes zusammenkommen. Ein neu angelegter, gewundener wassergebundener Weg führt um das Kunstwerk und bringt es besser zur Geltung.

Der Name, Max-Reichpietsch-Platz, geht auf einen Beschluss der Ratsversammlung aus dem Jahr 1999 zurück. Der Platz ehrt das Engagement des Matrosen Max Reichpietsch, der zusammen mit seinen Kameraden maßgeblich an der Vorbereitung des Matrosenaufstandes beteiligt war. Der Organisator der Antikriegsbewegung wurde von kaiserlichen Richtern am 26. August 1917 als „Haupträdelsführer“ wegen „vollendeten Aufstandes“ zum Tode verurteilt und am 5. September des Jahres erschossen.

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