Wenn die eigene Schulzeit noch nicht allzu lange her ist, erinnert man sich sicherlich noch an Situationen, in denen man sich eine ältere Freundin oder einen älteren Freund gewünscht hat. Wer keine älteren Geschwister hatte, muss sich mit Trial und Error bis zum Schulabschluss schlagen. Erfahrung und ein guter Rat, die nicht gönnerhaft von den Eltern kommen, sondern von Studierenden, helfen da über so manche Unsicherheit im Schulalltag hinweg.
In Kiel gibt es zweierlei Anlaufstellen für Studierende, die Lust und Zeit haben, Schüler*innen in schulischen aber auch in alltäglichen Fragen zur Seite zu stehen. Zum einen der Verein ‚Rock your Life‘, in dem FH-Studentin Dilan Gören tätig ist. „Uns ist wichtig, die Ungerechtigkeiten glattzubügeln, welche durch soziale Ungleichheiten entstehen“, sagt Dilan, die auch Ansprechpartnerin für Anti-Diskriminierungsarbeit im AStA der Hochschule ist. Zusammen mit ihren Kolleg*innen von Rock your Life unterstützt sie Schülerinnen und Schüler an Kieler Schulen als Mentoren.
Die Partnerschaften zwischen Studierenden und Schülern werden nach einem ersten Kennenlernen hergestellt. „Die Schüler*innen haben die Chance, Mentorinnen und Mentoren kennenzulernen und dürfen sich dann für einen oder eine entscheiden“, erklärt BWL-Studentin Gören. Die Unterstützung durch die Mentor*innen geht über Nachhilfeunterricht hinaus: „Wir treffen uns auch mal auf einen Kakao oder Kaffee mit unseren Pat*innen“, berichtet sie weiter. Und da geht es dann auch mal um Themen wie Berufswahl. Mentoring-Treffen und Zoom-Termine bieten die Möglichkeit zum Austausch und zum Netzwerken. Was Dilan an ihrem Ehrenamt besonders gefällt, ist die Vernetzung mit anderen Studierenden, denn Kieler ist nur einer von insgesamt 50 Rock-your-Life-Standorten in ganz Europa.
Eine andere Anlaufstelle für Studierende, die sich in Kiel ehrenamtlich für Schüler engagieren möchten ist der Verein ‚Studenten bilden Schüler‘. „Als der AStA vor kurzem die Anfrage per Mail erhalten hat, ob wir den Aufbau eines Standortes in Kiel unterstützen würden, haben wir nicht lange nachdenken müssen“, erinnert sich Gören. Nach kurzer Rücksprache mit den Initiator*innen vom Verein schickte der AStA eine Rundmail an alle Studierenden der Hochschule Kiel, mit der Bitte sich zu engagieren.
„Auch bei dieser Initiative sind Studierende von allen Hochschulen der Stadt die Zielgruppe“, weiß Gören. „Deswegen ist es auch hier besonders interessant, Teil der Gemeinschaft zu werden. Bei ‚Studenten bilden Schüler‘ fokussiert sich die Tätigkeit der Studierenden eher auf Nachhilfeunterricht und weniger auf Mentoring. Aber auch hierfür wird Hilfe aus allen Studienrichtungen benötigt: „Wer Lust auf ehrenamtliche Arbeit hat, kann mitmachen“, beschreibt Gören die Bewerbungsanforderungen, „meine Kolleg*innen kommen aus allen Fachrichtungen.“
Wer Lust bekommen hat oder sich weiter informieren möchte, kann dies auf den Webseiten der vereine tun. Bewerbungen sind immer willkommen und Initiative wird gerne gesehen. Übrigens auch im Lebenslauf.