Der Blick auf den Kalender lässt die Alarmglocken schrillen: Das Semester ist fast um, und die Prüfungen stehen vor der Tür. Der Stoff aus den vergangenen Monaten muss nun möglichst schnell in den Kopf. Lernzettel sind eine beliebte Methode, doch wie lassen sich diese effektiv gestalten? Wir haben Euch sechs wichtige Schritte für effektive Lernzettel zusammengestellt.
1. Lernstoff sammeln
Bevor Lernzettel erstellt werden können, müssen im ersten Schritt alle für die Prüfung relevanten Informationen zusammengetragen werden. Dabei kann man sich zunächst an den Hinweisen des/der Dozenten/in orientieren – oft wird schon im Vorfeld ein Überblick über wichtige Inhalte und Schlüsselbegriffe gegeben. Alle Inhalte werden nun gesammelt: Präsentationsfolien, Mitschriften und Literatur. Als Ergänzung solltet Ihr Euch weitere externe Quellen dazu holen, wie Fachbücher aus der BiB, E-Books oder Fachartikel aus dem Internet (Wikipedia zählt nicht dazu).
2. Schmierzettel schreiben
Noch sitzt Ihr vor einem riesigen Berg an Informationen, die wild durcheinander gewürfelt sind. Macht Euch im nächsten Schritt daran, einen Entwurf oder auch Schmierzettel zu erstellen. Dafür werden alle Daten, die relevant sind und die Ihr als wichtig erachtet, zusammengeschrieben – egal ob als ganze Sätze oder Stichpunkte. Bei jeder Information sollte durch eine zweite Quelle überprüft werden, ob sie korrekt ist. Wenn ein Inhalt in zwei oder mehr verschiedenen Quellen vorkommt, ist er sehr wahrscheinlich richtig und relevant für das Thema.
3. Struktur schaffen
Sobald Ihr das Wichtigste herausgeschrieben habt, sucht Euch die Kernthemen samt Unterkategorien heraus und ordnet Eure Stichpunkte auf dem Schmierzettel danach. Das geht am besten über farbige Markierungen. Nehmt für jede Kategorie eine andere Farbe und streicht die dazugehörigen Inhalte entsprechend an. Anhand dieser Unterteilung könnt Ihr eine klare Struktur erstellen: Kernthemen, Unterpunkte und dazugehörige Inhalte.
Schaut Euch noch einmal die wichtigsten Schwerpunkte für die Prüfung an und streicht alle für das Verständnis und die Prüfung irrelevanten Informationen heraus. Niemand kann den gesamten Semesterstoff in kürzester Zeit auswendig lernen. Deshalb ist es wichtig, einen klaren Fokus zu setzen.
4. Lernzettel erstellen
Nun beginnt der spaßige Teil: die Lernzettel erstellen! Arbeitet die einzelnen Punkte Eurer Struktur nach ab. Jedes Thema oder sogar jeder Unterpunkt kann einen eigenen Zettel bekommen, je nach Umfang der Informationen. Denkt daran, dass es dabei nur um Euch geht. IHR sollt die Inhalte verinnerlichen und niemand anderes. Schreibt die Inhalte so auf, dass Ihr nach dem ersten Lesen versteht, worum es geht. Überlegt Euch dabei auch, wie Ihr ein Thema jemand anderem in Euren eigenen Worten erklären würdet, und orientiert Euch an dieser Formulierung bei der schriftlichen Fassung.
5. Nutzt verschiedene Formate
Texte über Texte und kein Ende in Sicht – das nimmt auch das letzte bisschen Lust am Lernen. Überlegt Euch, welche Inhalte anders dargestellt werden können, sodass sie übersichtlicher und verständlicher werden. Dabei könnt Ihr Euch nach Lust und Laune austoben: Diagramm, Tabelle, Zeichnung oder sogar ein Schaubild. Gestaltet Eure Lernzettel möglichst abwechslungsreich. Denn dadurch bekommt das Ganze mehr Vielfalt und die Zettel wirken nicht überfrachtet. Keine Sorge, Ihr müsst kein Picasso sein. Viele Abbildungen und Zeichnungen findet Ihr im Internet, sodass sie leicht ausgedruckt und auf die Lernzettel aufgeklebt werden können.
6. Macht’s bunt
Unterschätzt nie die Macht der Visualität. Ein Thema kann noch so langweilig sein, es wird interessanter, wenn es mit den richtigen Farben und Gestaltungselementen aufgepeppt wird. Das Prinzip ist ähnlich wie beim Essen: Eure Augen „lernen“ mit und wollen ermutigt werden, sich die Lernzettel, die da vor Euch liegen, auch wirklich anzuschauen. Benutzt Eure Lieblingsfarben für schwierige Themen, markiert Kernaussagen mit Signalfarben und überlegt Euch für jedes Thema ein gestalterisches Merkmal. Das kann beispielsweise eine kleine Zeichnung, ein Sticker, eine besondere Schriftart oder auch nur eine Schriftfarbe sein.
Ein weiterer Vorteil: Je bunter und aufwendiger Ihr Eure Lernzettel aufbereitet und je mehr Durchgänge Ihr bei der Zusammenfassung macht, desto mehr verinnerlicht Ihr die Inhalte bereits bei der Gestaltung.