Die Stadt Schenefeld setzte den von E.ON Hanse zur Verfügung gestellten Eco-Carrier rund zehn Wochen auf ihrem Bauhof ein: Bei einer Tagesleistung von rund 32 Kilometern reicht die theoretische Reichweite von bis zu 80 Kilometern völlig aus. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 75 Kilometern pro Stunde ist der Eco-Carrier für den Stadtverkehr geeignet. Er hat eine Zuladung von 700 Kilogramm und auf seine Pritsche passen vier Europaletten. Sein Elektroantrieb emittiert 0 Gramm CO2 beim Fahren, erlaubt nahezu geräuschlose Fahrten und ermöglicht damit gerade den Einsatz in verkehrsempfindlichen Bereichen z. B. in der Nähe von Krankenhäusern, Fußgängerzonen, in touristischen Gebieten, in der Nähe von Schulen oder auch Naturschutzgebieten. Die Betriebskosten des Eco-Carrier sind mit 2,35 Euro pro 100 Kilometer unschlagbar günstig. Ein entsprechender dieselbetriebener Kleintransporter kommt auf zirka 11,50 Euro pro 100 Kilometer. Nach rund 2,5 Jahren würde sich damit der Einsatz eines Eco-Carriers für die Stadt Schenefeld rechnen.
„Die Daten aus Schenefeld zeigen, dass sich Elektro-Kleintransporter unter bestimmten Einsatzbedingungen schon heute sehr schnell amortisieren können“, zieht Prof. Dr. Christoph Weber, Fachhochschule Kiel, Institut für Mechatronik – Kompetenzzentrum für Elektromobilität Schleswig-Holstein, sein erstes Fazit. „Zurzeit bereiten wir eine weitergehende Datenerfassung für die Fahrzeuge vor, damit wir noch genauere Ergebnisse erhalten.“
„Das Thema alternative Fahrzeugantriebe zur Umwelt- und Klimaschonung hat bei E.ON Hanse eine lange Tradition“, erläutert Udo Bottländer, Personalvorstand und Arbeitsdirektor bei E.ON Hanse, den Hintergrund für den Feldversuch. „Aus unseren Erfahrungen mit Erdgasfahrzeugen wissen wir, dass es letztendlich auf Praxistauglichkeit ankommt. Für unsere Zwecke – und ich denke auch für die Zwecke vieler Gemeinden – sind diese Fahrzeuge sehr gut geeignet. Für den Einsatz auf städtischen Bauhöfen zum Beispiel reichen die Fahrleistungen und Reichweiten völlig aus. Und wie die ersten Ergebnisse zeigen, wird der Einsatz der Eco-Carrier auch noch wirtschaftlich sein. Bei der heutigen Situation vieler Kommunen sicher ein weiterer Vorteil.“
Die Bedeutung des Feldversuchs unterstrich auch Wissenschaftsstaatssekretärin Dr. Cordelia Andreßen: „Wir wollen Elektromobilität auch in Schleswig-Holstein entwickeln. Wir haben im Land eine Reihe von Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen, die in Teilbereichen der Elektromobilität wie der Batterietechnik oder der Leistungselektronik hochkompetent sind. „Deshalb bietet Elektromobilität nicht nur die Chance auf einen umweltfreundlicheren Verkehr, sondern eröffnet auch erhebliche Perspektiven für Arbeit und Beschäftigung“, sagte Andreßen.
Hier finden Sie einen Videobeitrag zum Thema.
Hintergrundinformationen zum E.ON Hanse Feldversuch E-Mobilität:
Die E.ON Hanse AG hat fünf Elektro-Kleintransporter angeschafft, die für den innerbetrieblichen und stadtnahen Zustelldienst erprobt werden. Das Kompetenzzentrum für Elektromobilität der FH Kiel begleitet den Feldversuch wissenschaftlich, um eine detaillierte Nutzungs- und Reichweitenanalyse zu erstellen. Diese Untersuchung wird von der Innovationsstiftung Schleswig-Holstein finanziell gefördert.
Im Rahmen der einjährigen Projektlaufzeit der wissenschaftlichen Begleitung ist vorgesehen, folgende Daten zusammenzutragen:
· Täglicher elektrischer Energiebedarf
· Tägliche Ladezeiten
· Typische Strombelastung von Batteriesystemen und Leistungselektronik · Fahrstrecken und Nutzungsanalyse (Kilometer und Orte sowie effektive Nutzungszeiten)
Die Ergebnisse werden genau darüber Aufschluss geben, in welcher Weise die Elektro-Kleintransporter schon heute den Anforderungen aktueller Transportaufgaben genügen und welche Anforderungen in Zukunft notwendig werden.