Wo sonst die orangenen und grünen Stühle des Jungendcampus stehen, liegt eine große Plastikplane auf dem Boden. Auf ihr verteilt sind bunte T-Shirts und kleine Sprühfläschchen befüllt mit Farbe. Dazwischen Kinder, die mit farbeschmierten Händen nach den Fläschchen greifen und einst weiße T-Shirts bunt besprühen.
Die Aktion ist Teil des dreitätigen Ferienprogramms des Familienservice der Fachhochschule Kiel. Das Angebot richtet sich an Kinder von Hochschulmitgliedern im Alter von sechs bis zwölf Jahren. „Das Ferienprogramm soll studierende und beschäftigte Eltern in der Ferienzeit entlasten und dazu beitragen, Familie mit Studium oder Beruf besser vereinbaren zu können“, erklärt Annemarie Müller vom Familienservice.
Drei Tage voller Programm
Jeden Morgen startete die Gruppe mit einem gemeinsamen Frühstück und Zeit zum freien Spielen – Fußball stand dieses Jahr hoch im Kurs, aber auch das Bemalen der Fußwege mit Kreide. Darüber hinaus gab es jeden Tag Programm. In einem Workshop lernten die Teilnehmer*innen beispielsweise, welchen Weg ein T-Shirt zurücklegt – von der Baumwollpflanze bis in den Kleiderschrank. „Die Kinder haben anschließend ihre eigenen T-Shirts und Textilien mit Farbe neu gestaltet“, erzählt Müller.
Die Gruppe besuchte auch den Mediendom und schauten den Film „Limbradur und die Magie der Schwerkraft“. Dieser handelt von den Entdeckungen Albert Einsteins, die Faszination unseres Universums und die Macht der Fantasie. Im Kultur- und Kommunikationszentrum Bunker-D hatten die Kinder die Möglichkeit, auf der Bühne ihr Schauspieltalent zu erproben.
Der letzte große Programmpunkt war das Straßenbaulabor der FH Kiel: Zuerst fuhr die Gruppe mit der Fähre über die Schwentinemündung zum Standort Seefischmarkt. Dort konnten die jungen Teilnehmer*innen mehr darüber erfahren, wie man eine Straße baut und aus was sie besteht. „Unter Anleitung von Expert*innen konnten die Kinder mit verschiedenen Materialien experimentieren und so hautnah einen Eindruck davon gewinnen, was alles beim Straßenbau dazugehört“, so Müller.
Ferienbetreuung für alle ermöglichen
Das Ferienprogramm findet jedes Semester statt und ist eines der vielen Angebote des Familienservice der Gleichstellungsstelle. „Neben tatkräftiger Unterstützung durch die Kolleg*innen aus den verschiedensten Bereichen der Hochschule haben auch die studentischen Hilfskräfte mit ihrem Einsatz maßgeblich zum Gelingen des Programms beigetragen“, sagt Müller. Ihr besonderer Dank gilt zwei Studentinnen aus dem Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit, die zur professionellen Betreuung der teilnehmenden Kinder wesentlich beigetragen haben.
Das Ferienprogramm wird maßgeblich durch Teilnahmebeiträge finanziert. Ziel ist es, dass möglichst alle Kinder, unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern, die Chance haben, am Programm teilzunehmen. Daher gibt es neben den regulären Beiträgen für Kinder von beschäftigten und studentischen Eltern, auch eine Ermäßigung für Personen mit geringerem Einkommen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, nach dem Solidaritätsprinzip mehr als den regulären Betrag zu zahlen und damit zur Sicherung des Angebots beizutragen.