„Achtet mal darauf, dass ihr losspielt, wenn meine Hände ihren Weg vollendet haben“, sagt Tina Charlotte Wobig. Sie steht auf einem roten Teppich inmitten eines Kreises, um sie herum sitzen Kinder. Sie haben sich Trommeln zwischen die Beine geklemmt, halten Percussion-Instrumente oder Schlägel in den Händen. Es klackert, klopft und rasselt – den jungen Teilnehmer*innen fällt es schwer, ihre Hände stillzuhalten. Nachdem Ruhe einkehrt, gibt die Leiterin der Trommelkreise Kiel den Einsatz: Sie schlägt zwei Klanghölzer aufeinander, gibt einen Rhythmus vor und führt ihre Arme durch die Luft. Das ist der Einsatz: Die Kinder spielen ihr nach. Der Spaß steht bei der Aktion im Vordergrund, betont Wobig, aber auch, dass man einander zuhört – nur so funktioniere das Zusammenspiel.
Sozusagen mit einem Paukenschlag startete das Ferienprogramm der Fachhochschule Kiel. Verantwortlich für das Angebot ist Annemarie Müller vom Familienservice: „Auch dieses Jahr haben wir den Kindern ein vielfältiges Programm geboten“, blickt sie auf die vergangenen drei Tage zurück. Neben dem Trommelkreis besuchte die Gruppe das Schiffbauströmungslabor der Hochschule. Wie schwimmt ein Schiff? Warum kippt es auf dem Meer nicht um? Oder welche Schiffsformen gibt es? All diese Fragen beantwortete Laboringenieur Oliver Grüneberg den Kindern. Im Workshop „Sportbälle und Menschenrechte“ erklärte ein Referent vom Bündnis Eine Welt Schleswig-Holstein e.V. den jungen Teilnehmer*innen, was Fuß-, Volley- oder Handbälle mit Menschenrechten zu tun haben. Auch ein Besuch im Mediendom und gemeinsames Pizza essen in der Schwentine Mensa waren Teil des Programms.
„Das Ferienprogramm findet als eines der vielen Angebote des Familienservice jedes Jahr in den Herbst- und Osterferien statt und wird hauptsächlich durch Teilnahmebeiträge ermöglicht“, erklärt Müller. „Unser oberstes Ziel ist es dabei, das Angebot möglichst chancengerecht zu gestalten.“ Neben einem abwechslungsreichen Programm, das auf die Interessen der Kinder abgestimmt ist, gibt es beispielsweise die Option, einen Solidaritäts- oder ermäßigten Teilnahmebeitrag zu leisten.
Annemarie Müller zeigt sich zufrieden mit den drei Tagen Ferienprogramm: „Es war super, wir haben alles geschafft, was wir machen wollten.“ Die Kinder seien begeistert gewesen. So begeistert, dass sie den letzten Tag voll auskosten wollten. Deshalb herrschte eine Stunde vor Ende der Ferienbetreuung keine trübe Stimmung, sondern das Gegenteil: Kinder, die Mandalas ausmalten, ihr Gesicht schminkten oder mit Kreide den Sokratesplatz verzierten. Sie wünschten sich, das Ferienprogramm würde noch ein paar Tage andauern.