Schreibutensilien© Pixabay

Die perfekte Mitschrift anfertigen - digital und analog

von viel.-Redaktion

Um eine ordentliche Mitschrift anzufertigen, muss man kein Genie sein. Dennoch gibt es einige wichtige Grundregeln zu beachten, wenn man den Lernstoff aus Veranstaltungen richtig und effektiv verschriftlichen möchte. Oft scheitert es nicht am Inhalt, sondern an kleinen organisatorischen Dingen. Wir erklären Euch, wie Ihr die perfekte Mitschrift anfertigt.

Vorbereitung ist die halbe Miete

Wie für fast alles im Leben, gilt dies auch für die Mitschrift: Vorbereitung ist das A und O. Wenn möglich, bereitet Euch vor jeder Veranstaltung ausreichend vor, dadurch spart Ihr später eine Menge Zeit. Guckt nach, ob bereits Skripte oder Dateien online stehen und lest Euch diese gut durch. Schaut Euch alternativ schon einmal das Thema an, um das es gehen soll und ladet Euch entsprechende Skizzen und Bilder herunter oder zeichnet sie auf einem Blatt Papier nach. Außerdem ist es hilfreich, sich mögliche Fragen aufzuschreiben, die man während des Kurses klären kann.

Auch organisatorisch sollte man sich vorbereiten. Wenn Ihr analog mitschreibt, nehmt Euch genügend Papier (DIN A4) und Stifte mit, auch Buntstifte und Textmarker. Schreibt Ihr digital mit, sollte der Laptop oder das Tablet entweder genug aufgeladen oder das Ladegerät mit dabei sein. Auf dem Laptop oder Tablet könnt Ihr bereits im Vorfeld ein Dokument in Word oder Pages anlegen. Die Seiten sollten vorbeschriftet und nummeriert werden.

In der Veranstaltung selbst solltet Ihr Euch nicht zu weit nach hinten setzen, um möglichst alles mitzubekommen. Achtet darauf, dass Ihr keine Sitznachbarn habt, die viel reden und wenig aufpassen, denn sie lenken Euch vom Inhalt ab. Umso weniger Aufwand werdet Ihr im Nachhinein haben. Benötigt Ihr eine Steckdose, sichert Euch rechtzeitig einen geeigneten Platz.

Das gehört in die Mitschrift

Der Aufbau einer guten Mitschrift ähnelt ein bisschen dem einer Hausarbeit oder eines Essays. Formale Dinge wie Datum, Thema der Veranstaltung, Name des Dozenten oder der Dozentin und eventuell Seitenzahl dürfen nicht fehlen und stehen optimalerweise ganz oben. Danach kann man das Blatt in zwei Spalten aufteilen, eine dünne und eine sehr breite, in die der Hauptinhalt kommt. Der sollte allerdings nicht einfach nur aus dem kompletten Inhalt der Veranstaltung bestehen, sondern sich auf wichtige Kernaussagen, Stichpunkte und Schlüsselwörter beschränken. Ergänzt werden diese durch Skizzen und Abbildungen, die für das Verständnis wichtig sind. Bei einer digitalen Mitschrift könnt Ihr Euch Abbildungen ganz leicht aus dem Internet heraussuchen und einfügen. Die analoge Mitschrift könnt Ihr um Handskizzen erweitern oder Euch eine Markierung setzen und die Abbildung später ausdrucken und einkleben.

Wichtig ist außerdem, dass Ihr den Inhalt logisch gliedert und durch Überschriften und Farben klar trennt. Markiert Euch die wichtigsten Dinge und schreibt Euch Fragezeichen an unklare Stellen. Dadurch behaltet Ihr den Überblick und vermeidet eine zu zeitintensive Nachbereitung. Die schmale Spalte des Blattes könnt Ihr für Kommentare benutzen. Das macht besonders bei einer analogen Mitschrift Sinn, bei der man nicht alles wie am Bildschirm nach Belieben ändern kann. Wer möchte, kann ganz am Schluss noch ein Fazit oder eine kurze Zusammenfassung schreiben, um es noch einmal auf den Punkt zu bringen.

Die Mitschrift finalisieren

Habt Ihr die Veranstaltung bewältigt und die Mitschrift in der Tasche, geht es an die Nachbereitung. Je besser Ihr während der Veranstaltung aufgepasst habt, desto weniger Zeit müsst Ihr an dieser Stelle investieren. Dennoch ist es am besten, die Mitschrift noch am selben Tag durchzugehen, um den Faden nicht zu verlieren.

Zuerst schaut Ihr Euch die Fragezeichen an. Alles, was noch unklar ist, ergänzt Ihr nun um die fehlenden Informationen. Dafür könnt Ihr Euch das Internet und diverse Literatur zu Hilfe nehmen. Passende Literatur könnt Ihr gleich mit aufschreiben, denn sie hilft Euch später beim Lernen, falls Ihr etwas nachschlagen müsst.

Als nächstes sollte die Mitschrift noch weiter in Form gebracht und nur auf die wesentlichsten Aussagen reduziert werden. Das geht bei der digitalen Variante natürlich etwas leichter, bei der analogen könnt Ihr alternativ auch überflüssige Informationen herausstreichen, wenn Ihr keine Zeit habt, sie noch einmal neu aufzuschreiben.

Hilfreich kann zusätzlich eine Mindmap für das Thema sein, am besten auf einem Extrablatt. Dadurch seht Ihr auf einen Blick alle elementaren Kernaussagen des Themas, ohne lange suchen zu müssen.

Ganz wichtig bei beiden Varianten der Mitschrift ist es, die Übersicht zu behalten. Ordnet Eure Mitschriften am besten nach Datum und Fach, vielleicht auch nach Farbe. Beschriftet Eure digitalen Dokumente so, dass Ihr sie direkt wiederfinden könnt und nicht aus Versehen vom Desktop löscht.

Weitere Tipps

Wenn Ihr Euch nach diesem Ablauf richtet, solltet Ihr keine Probleme mehr haben, die perfekte Mitschrift anzufertigen. Ein paar weitere Tipps dazu: Nehmt immer denselben Aufbau für jede einzelne Mitschrift, das sorgt für mehr Übersicht und geht nach einiger Zeit auch schneller von der Hand. Sucht Euch bestimmte Farben für verschiedene Fächer und Themen, so erzeugt Ihr einen hohen Wiedererkennungswert. Außerdem ist es immer von Vorteil, klar und leserlich zu schreiben, wenn Ihr eine analoge Mitschrift anfertigt.

 

Esther Marake

© Fachhochschule Kiel