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Die per­fek­te Mit­schrift an­fer­ti­gen - di­gi­tal und ana­log

von viel.-Re­dak­ti­on

Um eine or­dent­li­che Mit­schrift an­zu­fer­ti­gen, muss man kein Genie sein. Den­noch gibt es ei­ni­ge wich­ti­ge Grund­re­geln zu be­ach­ten, wenn man den Lern­stoff aus Ver­an­stal­tun­gen rich­tig und ef­fek­tiv ver­schrift­li­chen möch­te. Oft schei­tert es nicht am In­halt, son­dern an klei­nen or­ga­ni­sa­to­ri­schen Din­gen. Wir er­klä­ren Euch, wie Ihr die per­fek­te Mit­schrift an­fer­tigt.

Vor­be­rei­tung ist die halbe Miete

Wie für fast alles im Leben, gilt dies auch für die Mit­schrift: Vor­be­rei­tung ist das A und O. Wenn mög­lich, be­rei­tet Euch vor jeder Ver­an­stal­tung aus­rei­chend vor, da­durch spart Ihr spä­ter eine Menge Zeit. Guckt nach, ob be­reits Skrip­te oder Da­tei­en on­line ste­hen und lest Euch diese gut durch. Schaut Euch al­ter­na­tiv schon ein­mal das Thema an, um das es gehen soll und ladet Euch ent­spre­chen­de Skiz­zen und Bil­der her­un­ter oder zeich­net sie auf einem Blatt Pa­pier nach. Au­ßer­dem ist es hilf­reich, sich mög­li­che Fra­gen auf­zu­schrei­ben, die man wäh­rend des Kur­ses klä­ren kann.

Auch or­ga­ni­sa­to­risch soll­te man sich vor­be­rei­ten. Wenn Ihr ana­log mit­schreibt, nehmt Euch ge­nü­gend Pa­pier (DIN A4) und Stif­te mit, auch Bunt­stif­te und Text­mar­ker. Schreibt Ihr di­gi­tal mit, soll­te der Lap­top oder das Ta­blet ent­we­der genug auf­ge­la­den oder das La­de­ge­rät mit dabei sein. Auf dem Lap­top oder Ta­blet könnt Ihr be­reits im Vor­feld ein Do­ku­ment in Word oder Pages an­le­gen. Die Sei­ten soll­ten vor­be­schrif­tet und num­me­riert wer­den.

In der Ver­an­stal­tung selbst soll­tet Ihr Euch nicht zu weit nach hin­ten set­zen, um mög­lichst alles mit­zu­be­kom­men. Ach­tet dar­auf, dass Ihr keine Sitz­nach­barn habt, die viel reden und wenig auf­pas­sen, denn sie len­ken Euch vom In­halt ab. Umso we­ni­ger Auf­wand wer­det Ihr im Nach­hin­ein haben. Be­nö­tigt Ihr eine Steck­do­se, si­chert Euch recht­zei­tig einen ge­eig­ne­ten Platz.

Das ge­hört in die Mit­schrift

Der Auf­bau einer guten Mit­schrift äh­nelt ein biss­chen dem einer Haus­ar­beit oder eines Es­says. For­ma­le Dinge wie Datum, Thema der Ver­an­stal­tung, Name des Do­zen­ten oder der Do­zen­tin und even­tu­ell Sei­ten­zahl dür­fen nicht feh­len und ste­hen op­ti­ma­ler­wei­se ganz oben. Da­nach kann man das Blatt in zwei Spal­ten auf­tei­len, eine dünne und eine sehr brei­te, in die der Haupt­in­halt kommt. Der soll­te al­ler­dings nicht ein­fach nur aus dem kom­plet­ten In­halt der Ver­an­stal­tung be­stehen, son­dern sich auf wich­ti­ge Kern­aus­sa­gen, Stich­punk­te und Schlüs­sel­wör­ter be­schrän­ken. Er­gänzt wer­den diese durch Skiz­zen und Ab­bil­dun­gen, die für das Ver­ständ­nis wich­tig sind. Bei einer di­gi­ta­len Mit­schrift könnt Ihr Euch Ab­bil­dun­gen ganz leicht aus dem In­ter­net her­aus­su­chen und ein­fü­gen. Die ana­lo­ge Mit­schrift könnt Ihr um Hand­skiz­zen er­wei­tern oder Euch eine Mar­kie­rung set­zen und die Ab­bil­dung spä­ter aus­dru­cken und ein­kle­ben.

Wich­tig ist au­ßer­dem, dass Ihr den In­halt lo­gisch glie­dert und durch Über­schrif­ten und Far­ben klar trennt. Mar­kiert Euch die wich­tigs­ten Dinge und schreibt Euch Fra­ge­zei­chen an un­kla­re Stel­len. Da­durch be­hal­tet Ihr den Über­blick und ver­mei­det eine zu zeit­in­ten­si­ve Nach­be­rei­tung. Die schma­le Spal­te des Blat­tes könnt Ihr für Kom­men­ta­re be­nut­zen. Das macht be­son­ders bei einer ana­lo­gen Mit­schrift Sinn, bei der man nicht alles wie am Bild­schirm nach Be­lie­ben än­dern kann. Wer möch­te, kann ganz am Schluss noch ein Fazit oder eine kurze Zu­sam­men­fas­sung schrei­ben, um es noch ein­mal auf den Punkt zu brin­gen.

Die Mit­schrift fi­na­li­sie­ren

Habt Ihr die Ver­an­stal­tung be­wäl­tigt und die Mit­schrift in der Ta­sche, geht es an die Nach­be­rei­tung. Je bes­ser Ihr wäh­rend der Ver­an­stal­tung auf­ge­passt habt, desto we­ni­ger Zeit müsst Ihr an die­ser Stel­le in­ves­tie­ren. Den­noch ist es am bes­ten, die Mit­schrift noch am sel­ben Tag durch­zu­ge­hen, um den Faden nicht zu ver­lie­ren.

Zu­erst schaut Ihr Euch die Fra­ge­zei­chen an. Alles, was noch un­klar ist, er­gänzt Ihr nun um die feh­len­den In­for­ma­tio­nen. Dafür könnt Ihr Euch das In­ter­net und di­ver­se Li­te­ra­tur zu Hilfe neh­men. Pas­sen­de Li­te­ra­tur könnt Ihr gleich mit auf­schrei­ben, denn sie hilft Euch spä­ter beim Ler­nen, falls Ihr etwas nach­schla­gen müsst.

Als nächs­tes soll­te die Mit­schrift noch wei­ter in Form ge­bracht und nur auf die we­sent­lichs­ten Aus­sa­gen re­du­ziert wer­den. Das geht bei der di­gi­ta­len Va­ri­an­te na­tür­lich etwas leich­ter, bei der ana­lo­gen könnt Ihr al­ter­na­tiv auch über­flüs­si­ge In­for­ma­tio­nen her­aus­strei­chen, wenn Ihr keine Zeit habt, sie noch ein­mal neu auf­zu­schrei­ben.

Hilf­reich kann zu­sätz­lich eine Mind­map für das Thema sein, am bes­ten auf einem Ex­tra­blatt. Da­durch seht Ihr auf einen Blick alle ele­men­ta­ren Kern­aus­sa­gen des The­mas, ohne lange su­chen zu müs­sen.

Ganz wich­tig bei bei­den Va­ri­an­ten der Mit­schrift ist es, die Über­sicht zu be­hal­ten. Ord­net Eure Mit­schrif­ten am bes­ten nach Datum und Fach, viel­leicht auch nach Farbe. Be­schrif­tet Eure di­gi­ta­len Do­ku­men­te so, dass Ihr sie di­rekt wie­der­fin­den könnt und nicht aus Ver­se­hen vom Desk­top löscht.

Wei­te­re Tipps

Wenn Ihr Euch nach die­sem Ab­lauf rich­tet, soll­tet Ihr keine Pro­ble­me mehr haben, die per­fek­te Mit­schrift an­zu­fer­ti­gen. Ein paar wei­te­re Tipps dazu: Nehmt immer den­sel­ben Auf­bau für jede ein­zel­ne Mit­schrift, das sorgt für mehr Über­sicht und geht nach ei­ni­ger Zeit auch schnel­ler von der Hand. Sucht Euch be­stimm­te Far­ben für ver­schie­de­ne Fä­cher und The­men, so er­zeugt Ihr einen hohen Wie­der­erken­nungs­wert. Au­ßer­dem ist es immer von Vor­teil, klar und le­ser­lich zu schrei­ben, wenn Ihr eine ana­lo­ge Mit­schrift an­fer­tigt.

 

Es­ther Ma­ra­ke

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