Auf einem großen Monitor sieht man den Titel des Turnieres "Kiel of Legends". Der Raum ist dunkel und es sind mehrere kleine Bildschirme und Tastaturen aufgebaut. Vor den Bildschirmen sitzen drei männlich gelesene Personen und im Hintergrund unterhalten sich drei Personen.© M. Brahms
Für einen rei­bungs­lo­sen Ab­lauf des Streams braucht es ein gutes Team.

„Kiel of Le­gends“ trifft sich im Bun­ker-D

von Ma­rie­sa Brahms

Die rauen Stein­wän­de des Bun­ker-D sind be­leuch­tet von hel­len Com­pu­ter-Bild­schir­men und blin­ken­den Strom­krei­sen, Kabel zie­ren die Räume des ers­ten und zwei­ten Stocks wie schwar­ze Gir­lan­den, und es herrscht reges Trei­ben: Die „Kiel of Le­gends“ wird seit 26. April noch bis zum 5. Mai auf dem Cam­pus der Fach­hoch­schu­le Kiel aus­ge­tra­gen. Der Name des Tur­niers ver­rät viel­leicht schon, wel­ches pro­mi­nen­te Mul­ti­play­er-Game beim „Kiel of Le­gends“ ge­spielt wird: In „Le­ague of Le­gends“ kon­kur­rie­ren ins­ge­samt acht Teams um den ers­ten Platz, der mit 500 Euro Preis­geld do­tiert ist.

Mit­or­ga­ni­sa­tor Chris­ti­an Pe­ters hat auch in der zwei­ten Woche der Ver­an­stal­tung wenig Zeit zum Durch­at­men – und das, ob­wohl alles nach Plan ge­lau­fen ist. „Am Tag der Vier­tel­fi­na­le haben wir die letz­te Ge­ne­ral­pro­be, bevor wir mor­gen live über­tra­gen,“ er­klärt Pe­ters.

Es ge­hört ei­ni­ges dazu, ein Tur­nier live zu strea­men: Bei­spiels­wei­se eine pa­cken­de Mo­dera­ti­on. Die wird von den Stu­die­ren­den Elric Rocho und Bjar­ne Frech über­nom­men. An­ders als die Tur­nier-Teil­neh­men­den, die in der zwei­ten Etage um die Plät­ze spie­len, sind die bei­den Stu­den­ten Teil des IDW-Kur­ses „Strea­ming mit Twitch“ und haben schon ei­ni­ges an theo­re­ti­scher Vor­be­rei­tung mit­ge­nom­men. Rocho sieht sei­nem Auf­tritt auch des­halb ent­spannt ent­ge­gen, weil er in sei­ner Frei­zeit schon öfter Com­pu­ter­spie­le ge­streamt hat. Einen Plan haben er und sein Mit­kom­men­ta­tor sich trotz­dem be­reit­ge­legt. „Wir stel­len die Spie­len­den vor, er­klä­ren Ma­nö­ver und gehen in die Ana­ly­se“, ver­rät Rocho. „So ein biss­chen kann man sich das vor­stel­len, wie bei Fern­seh-Über­tra­gun­gen von Sport­tur­nie­ren“, er­gänzt Frech.

auf einer Bühne hinter einem Tisch sitzen zwei Männer. Sie werden von einem Scheinwerfer im bläulichen Licht angestrahlt und eine Kamera ist auf sie gerichtet.©M. Brahms
Frech und Rocho (v.l.n.r.) füh­ren durch das Spiel.

Tilon Jür­gen­sen und Jason Schopp­hoff sehen das Tur­nier als Op­ti­on, zu­sam­men dem ge­mein­sa­men Hobby nach­zu­ge­hen. Sie und ihre Team­kol­le­gen brin­gen zwar die nö­ti­ge Mo­ti­va­ti­on mit, be­son­ders hohe Er­folgs­chan­cen rech­nen sie sich al­ler­dings nicht aus: „Dafür ist die Kon­kur­renz zu stark“, be­grün­det dies Jür­gen­sen. Schopp­hoff führt aus, dass ihnen das die in­ter­na­tio­na­le Rang­lis­te der „Le­ague of Le­gends“ zeigt. „Da haben wir schon ein biss­chen re­cher­chiert und den einen oder an­de­ren Ge­gen­spie­ler auf einer be­acht­li­chen Po­si­ti­on ge­fun­den“, sagt er und lacht.

Auf das Spiel freu­en sie sich trotz­dem. „Und wer weiß, viel­leicht packt uns ja auch der Ehr­geiz“, sagt Jür­gen­sen.

 

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