Fragt man Andree Waskow, was ein Brandschutzbeauftragter eigentlich so macht, holt er tief Luft, hält inne und fragt beim Ausatmen lachend zurück: „Wo fangen wir da bloß an?“ Der 59-Jährige Sicherheitsingenieur ist seit 2017 Fachkraft für Arbeitssicherheit und Brandschutzbeauftragter der FH Kiel und war zuvor am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in gleicher Funktion tätig. Entsprechend hat er viel zu erzählen: „Meine Aufgaben liegen im Wesentlichen im Bereich des betrieblich-organisatorischen Brandschutzes. Das ist der Bereich, der am nächsten am Menschen ist und alle betrifft.“ Ergänzend zählt Waskow die anderen beiden Teilbereiche des Brandschutzes auf: den baulichen Brandschutz, der unter anderem bereits bei der Planung von Gebäuden zum Tragen kommt, und der technische Brandschutz, der die Brandschutz-Infrastruktur wie Feuermelder und Löscheinrichtungen behandelt.
„Als Brandschutzbeauftragter trage ich auf der einen Seite Wissen rund um den Brandschutz in die Fachhochschule und bin auf der anderen Seite für die Hochschulleitung und Hochschulmitglieder Ansprechpartner in Fragen des Brandschutzes“, umreißt Waskow seine Tätigkeit grob. Die Grundlage des Brandschutzes ist die Brandschutzordnung der FH Kiel, die sich vor allem an die Mitarbeiter*innen der Hochschule richtet. Sie enthält wichtige Regeln zur Verhinderung von Brand- und Rauchausbreitung, zur Freihaltung der Flucht- und Rettungswege und weitere Regeln, die das Verhalten im Brandfall betreffen. „Jeder und jede an der Hochschule sollte sich dieses fortlaufend aktualisierte Dokument zumindest einmal zu Gemüte führen“, mahnt Waskow und erklärt „wer die Sicherheitsregeln mit umsetzt und versteht, was aus guten Gründen erlaubt und was verboten ist, der leistet schon einen wichtigen Beitrag zum Brandschutz.“
Die Brandschutzunterweisung ist Bestandteil des betrieblich organisatorischen Brandschutzes. Verpflichtend ist für Mitarbeiter*innen einmal jährlich die Teilnahme an einer Unterweisung. Nach Corona-bedingter Pause plant Waskow in diesem Jahr noch zwei bis drei Termine. „Bei den Unterweisungen erkläre ich unter anderem den richtigen Umgang mit Feuerlöschern, das richtige Verhalten in einem Brandfall und wie Brände generell verhindert werden können. Das korrekte Verhalten im Notfall hilft, Leben und Infrastruktur zu retten.“ Darüber hinaus geht es beim präventiven Brandschutz unter anderem auch um das Freihalten der Flucht- und Rettungswege von brennbaren Materialien, das verbotene Offenhalten von Brandschutztüren oder das Betreiben von mitgebrachten Elektrogeräten – wie die berühmte Bürokaffeemaschine – ohne vorherige betriebsinterne Prüfung.
Wer nicht bis zu einer der Brandschutz-Unterweisungen warten möchte oder sich einfach in Sachen Brandschutz auf den aktuellen Stand bringen möchte, dem empfiehlt Andree Waskow einen Abstecher in das AGUM. „Das AGUM ist das Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz Managementsystem. Es wurde 2013 an der FH Kiel eingeführt und enthält alle für Hochschulangehörige verbindlichen Handlungsvorschriften; darunter viele Informationen zum Brandschutz und sogar auch eine Online-Brandschutz-Unterweisung. Sollten sich Fragen rund um den Brandschutz ergeben, hilft Andree Waskow gerne weiter.