In Kooperation mit dem Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz: Datenschutz jetzt Studienangebot der Fachhochschule Kiel
Die Fachhochschule Kiel und das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD) haben heute in einem Kooperationsvertrag eine enge Zusammenarbeit vereinbart. Die Hochschule wird vom laufenden Wintersemester 2005/06 an in der Wirtschaftsinformatik im Bachelor- und im Master-Studiengang ein differenziertes Lehrangebot zum Datenschutz aufnehmen, über das neben den Studienabschlüssen zugleich die Qualifikation für die Tätigkeit als betrieblicher Datenschutzbeauftragter erlangt werden kann. Das ULD stellt hierfür Lehrmaterialien zur Verfügung; Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ULD wirken als Dozenten. Über Praktikumsstellen und das Angebot zur Erstellung von Arbeiten wird den Studierenden die Möglichkeit eröffnet, die erlernte Theorie mit konkreten Erfahrungen zu vertiefen. Möglich ist auch die Durchführung gemeinsamer Forschungs- und Entwicklungsprojekte.
Für die Fachhochschule begrüßte Rektor Prof. Dr. Constantin Kinias die Zusammenarbeit: „Mit unserem zusätzlichen Lehrangebot stellen wir die Weichen, dass Wirtschaftsinformatiker angesichts einer sich rasant entwickelnden Informationstechnik ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden können. Datenschutz bekommt im Bereich der Wirtschaft eine immer wichtigere Funktion: Mit Internet, Chipkarten, Mobilkommunikation und Videoüberwachung am Arbeitsplatz gehört es zur Standortkultur, die Technik zur Verbesserung des Arbeitsklimas und nicht zur Bevormundung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu nutzen. Die Kunden von Unternehmen reagieren äußerst sensibel, wenn mit ihren Daten nicht vertrauensvoll umgegangen wird.“ Für die Hochschule habe, so Prof. Kinias, diese Kooperation Pilotcharakter auch für andere Fachbereiche und Studiengänge, zum Beispiel im Maschinenbau und im der Sozialen Arbeit und Gesundheit.
Für Thilo Weichert, Leiter des ULD, ist die Kooperation mit der Fachhochschule Kiel ein weiterer wichtiger Baustein zum Aufbau einer geordneten Datenschutzausbildung: „Datenschutz ist in Schleswig-Holstein ein Wirtschaftsfaktor geworden, mit dem sich das Land im Interesse einer modernen bürgerrechtsorientierten Informationsgesellschaft als innovative Kraft betätigen kann. Am Ende sollten bundesweit abgestimmte Lehrinhalte mit qualifizierten Ausbildungsabschlüssen stehen. Daher findet eine enge Abstimmung mit Fachhochschulen und anderen Bildungsträgern auch außerhalb Schleswig-Holsteins statt.“
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