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Data Sci­ence: Neuer Stu­di­en­gang be­setzt hoch-in­no­va­ti­ves Feld

von Su­san­ne Meise

Zum Win­ter­se­mes­ter 2019/20 bie­tet die Fach­hoch­schu­le Kiel einen neuen Stu­di­en­gang an: Data Sci­ence. Damit schlie­ßt die FH eine Lücke im Aus­bil­dungs­an­ge­bot in die­sem Be­reich und stärkt das Land, das hoch-in­no­va­ti­ve Feld der Künst­li­chen In­tel­li­genz an­wen­dungs- und tech­no­lo­gie­trans­fer­ori­en­tiert zu be­set­zen. Prof. Dr. Dirk Frosch-Wilke, Ko­or­di­na­tor des fach­be­reichs­über­grei­fen­den Stu­di­en­gangs, spricht im In­ter­view über die Kon­zep­ti­on, In­hal­te und Per­spek­ti­ven des An­ge­bots.

Prof. Frosch-Wilke, wie ist zu dem Stu­di­en­gang Data Sci­ence ge­kom­men?

Die heu­ti­ge Ar­beits­welt un­ter­liegt ak­tu­ell einem star­ken Wan­del hin zu einer in­ten­si­ven Nut­zung von struk­tu­rier­ten und un­struk­tu­rier­ten Daten. Die Nach­fra­ge nach an­wen­dungs­ori­en­tier­ten Spe­zia­lis­ten, die diese Daten ana­ly­sie­ren sowie Pro­gno­sen er­stel­len und dar­auf ba­sie­rend Mehr­wer­te ge­ne­rie­ren, ist stark ge­stie­gen und wird in ab­seh­ba­rer Zu­kunft wei­ter zu­neh­men. Das An­ge­bot an ent­spre­chen­den Stu­di­en­gän­gen deutsch­land­weit und ins­be­son­de­re in Schles­wig-Hol­stein ist noch ge­ring. Dem be­geg­nen wir mit der Ein­füh­rung des neuen Mas­ter-Stu­di­en­gangs Data Sci­ence.

An wen rich­tet sich der Stu­di­en­gang?

Wir wol­len ganz be­wusst Ab­sol­vent*innen eines brei­ten Spek­trums an Ba­che­lor-Stu­di­en­gän­gen an­spre­chen, die ihre fach­li­chen Kom­pe­ten­zen aus ganz un­ter­schied­li­chen An­wen­dungs­do­mä­nen ein­brin­gen. Die Ein­gangs­vor­aus­set­zun­gen ori­en­tie­ren sich dabei ins­be­son­de­re an Ba­sis­kennt­nis­sen in Ma­the­ma­tik, Sta­tis­tik und In­for­ma­tik.

Es kön­nen sich also nicht nur IT-Cracks be­wer­ben?

Ein ganz kla­res Ja. Data Sci­ence kommt heute in sehr un­ter­schied­li­chen Dis­zi­pli­nen zur An­wen­dung. Wir ver­ste­hen es daher nicht als eine pri­mär IT-ori­en­tier­te Dis­zi­plin. Es geht viel­mehr darum, Fach- und Me­tho­den­wis­sen aus ver­schie­de­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen und Bran­chen mit Kom­pe­ten­zen zur wert­schöp­fen­den Nut­zung von Daten zu ver­bin­den.

Aus­wer­tung und Ana­ly­se von Daten – das klingt nach einem sehr ein­sa­men Tä­tig­keit­feld.

Nein, im Ge­gen­teil. Die Ab­sol­vent*innen ar­bei­ten in un­ter­schied­li­chen Be­rei­chen des Be­rufs­le­bens an­de­ren Or­ga­ni­sa­ti­ons­ein­hei­ten eines Un­ter­neh­mens zu, indem sie die heute mas­sen­haft zur Ver­fü­gung ste­hen­den Daten ziel­füh­rend ana­ly­sie­ren und dar­auf auf­bau­end bei Be­darf Pro­gno­sen er­stel­len, die neue Ge­schäfts­mo­del­le er­mög­li­chen und be­stehen­de Ge­schäfts­mo­del­le auf­wer­ten. Sie sind im­stan­de, ziel­ge­rich­tet im Team zu ar­bei­ten, ins­be­son­de­re ein Tea­m­um­feld be­wusst zu ge­stal­ten, ein Team zu­sam­men­zu­stel­len und zu füh­ren und die Ar­beits­tei­lung im Team ef­fek­tiv zu or­ga­ni­sie­ren.

Wie eng ist das Stu­di­um mit der spä­te­ren Ar­beits­wirk­lich­keit ver­bun­den?

Theo­rie und Un­ter­neh­men­s­pra­xis wer­den in dem drei­se­mest­ri­gen Stu­di­en­gang eng mit­ein­an­der ver­zahnt sein. Dafür wer­den wir einen Bei­rat aus Ver­tre­ter*innen ver­schie­de­ner Un­ter­neh­men bil­den, die den Stu­di­en­gang aktiv be­glei­ten und mit­ge­stal­ten. Un­ter­neh­men sol­len sich auch in Form von Lehr­auf­trä­gen, Fall­stu­di­en und Pra­xis­pro­jek­ten aktiv ein­brin­gen. Die Stu­die­ren­den haben au­ßer­dem die Mög­lich­keit, das drei­se­mest­ri­ge Stu­di­um als In­dus­trie­be­glei­te­tes Stu­di­um zu ab­sol­vie­ren, dh. dass sie schon wäh­rend ihres Stu­di­ums bei in­ter­es­sier­ten Un­ter­neh­men ar­bei­ten und Er­fah­run­gen sam­meln kön­nen. Auch wer­den we­sent­li­che Teil des Pflicht­cur­ri­cu­lums aus Pro­jekt- und Fall­stu­di­en­ar­bei­ten be­stehen.

Wie viele Plät­ze ste­hen zum Win­ter­se­mes­ter zur Ver­fü­gung?

Wir star­ten mit 20 Stu­di­en­plät­zen und wol­len dann in jedem Se­mes­ter 20 neue Stu­die­ren­de auf­neh­men.

Was sind die Vor­aus­set­zun­gen, um zu­ge­las­sen zu wer­den?

Vor­aus­set­zun­gen sind ein ab­ge­schlos­se­nes ers­tes be­rufs­qua­li­fi­zie­ren­des Stu­di­um mit min­des­tens 180 Leis­tungs­punk­ten, davon je­weils min­des­tens 20 Leis­tungs­punk­te in den Fä­chern Ma­the­ma­tik/Sta­tis­tik sowie In­for­ma­tik, und eng­li­sche Sprach­kennt­nis­se min­des­tens auf der Ni­veau­stu­fe B2 des Ge­mein­sa­men Eu­ro­päi­schen Re­fe­renz­rah­mens für Spra­chen, denn die Mo­du­le wer­den über­wie­gend in eng­li­scher Spra­che sein.


Wei­te­re In­for­ma­tio­nen gibt es hier.

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