Dauerhafte Friedenssicherung, Reisefreiheit oder ein gemeinsamer, starker Handelsraum – die Europäische Gemeinschaft hat viele positive Effekte. Besonders in der Wirtschaft zeigen sich jedoch zunehmend auch die Schwierigkeiten dieses politischen Konstrukts. „Das Projekt Europa verwirklicht sich im Spannungsfeld zwischen Nationalstaat, regionaler Autonomie und Weltgesellschaft“, schrieb 1993 der Soziologe Richard Münch. Dieses facettenreiche Thema nimmt die Fachhochschule (FH) Kiel mit ihren sechsten Interdisziplinären Wochen (IdW) vom 2. bis 11. Mai 2012 auf.
Zahlreiche Einzelaspekte wie die Eurokrise oder die wachsende Zahl der Insolvenzen stehen ebenso auf dem Programm wie Armut oder Rechtsextremismus – brisante politische Themen, die viele Mitgliedstaaten und somit die Gemeinschaft insgesamt betreffen. Passend dazu beteiligt sich die FH Kiel an den „Kieler W-Events“ zu Ehren des in Kiel geborenen Atomphysikers und Philosophen Carl Friedrich von Weizsäcker, einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe der Kieler Hochschulen und der Landeshauptstadt. In Workshops lernen die Studierenden die Grundideen von Weizsäckers kennen, die u. a. die Verantwortung aller Staaten für globale Probleme betonen.
Mit rund 170 Programmpunkten bieten die Interdisziplinären Wochen den Studierenden auch vielfältige Eindrücke aus anderen Bereichen. Neben fachlichen Kompetenzen können sie sich Grundkenntnisse in Fremdsprachen, Rhetorik oder den Neuen Medien aneignen. Wichtig ist der Hochschule der Blick über die Grenzen der Studienfächer hinaus, der die Studierenden auf die komplexe Berufswelt vorbereitet. Die FH Kiel setzt auf eine Stärkung der Interdisziplinarität in Lehre und Forschung, die sie mit den IdW in das Studium integriert hat. An ausgewählten Veranstaltungen können Studierende aller schleswig-holsteinischen Hochschulen teilnehmen.
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