Bauwesen-Student Ahmet Can Akdal vor zwei Roll-ups auf der RILEM-Konferenz in der Schweiz 2025© K. Lengert
Eine wertvolle Erfahrung war die Teilnahme an der Konferenz für BauIng-Student Ahmet Can Akdal.

BauIng-Student hält Vortrag auf internationaler Fachtagung

von Campusredaktion

Wie durch die Wahl des Gehwegbelags die CO2-Emissionen von Fuß- und Radwegbrücken reduziert werden können - damit hat sich Bauwesen-Student Ahmet Can Akdal beschäftigt. Die Ergebnisse seiner Arbeit präsentierte er kürzlich vor internationalem Fachpublikum in der Schweiz.

Nach aktuellen Erkenntnissen ist der Bau von Gebäuden, Brücken, Straßen etc. weltweit für 60 Prozent des Ressourcenverbrauchs und über 50 Prozent der CO2-Emmissionen verantwortlich (Sobeck 2022). Brücken stellen einen bedeutenden Anteil dieser Bauwerke dar. Forschungen durch das Institut für Bauwesen der Fachhochschule Kiel ergaben, dass bei Fuß- und Radwegbrücken der Gehwegbelag einer der Haupt-CO2-Treiber ist. Gerade bei den vielfach verwendeten Reaktionsharz-Produkten aus Kunststoff ergeben sich sehr hohe CO2-Emissionen.

Ahmet Can Akdal studiert Bauingenieurwesen im 8. Semester an der Fachhochschule Kiel mit dem Schwerpunkt des konstruktiven Ingenieurbaus. Mit der Fragestellung der Reduktion der CO2-Emissionen von Fuß- und Radwegbrücken durch die Wahl des Gehwegbelags beschäftigte er sich im Rahmen einer Projektarbeit. Betreut wurde die Projektarbeit durch Prof. Dr-Ing. Stephan Görtz, Professor für Konstruktiven Ingenieurbau, und Thi Kim Dung Pham (M.Sc), wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Bauwesen im Bereich Baustatik / Massivbau.

Statische Berechnungen und CO2-Bilanzierungen von unterschiedlichen Gehwegbelägen ergaben, dass spezielle vier bis sieben Zentimeter dünne Betonplatten, bewehrt mit hochfesten Carbonfasern, entwickelt von der Firma Holcim, eine alternative darstellen, die gegenüber konventionellen Systemen dauerhafter sind und für deutlich weniger CO2-Emissionen verantwortlich sind. Die sogenannten CPC-Platten werden im Fertigteilwerk hergestellten und sind für eine Nutzung von mindestens 100 Jahren ausgelegt. Nach dem Rückbau können diese, aufgrund der geringen Anteile an Fremdstoffen, zerkleinert und vollständig als Zuschlag für Recyclingbeton verwendet werden.

Ahmet Can Akdal bei seinem Vortrag in der Schweiz©K. Lengert
Ahmet Can Akdal präsentierte die Ergebnisse seiner Arbeit in der Schweiz.

Die Ergebnisse der Projektarbeit stellte Ahmet Can Akdal am 25. März auf der viertägigen internationalen Fachtagung: „RILEM Conference on durability of building materials and systems in the transportation infrastructure” in Mendrisio, Schweiz auf Englisch vor einem Publikum aus Fachleuten aus der Wissenschaft und der Wirtschaft vor. Der Vortrag umfasste zudem sowohl die Ergebnisse der Forschung zur CO2-Bilanz von Brückenbauwerken am Institut für Bauwesen, als auch die Erkenntnisse durch die Nutzung der CPC-Platten als Brückenbelag beim Neubau von drei Fußgängerbrücken im Ahrtal durch die Plann.Ing GmbH. „Die vielen spannenden Vorträge im Rahmen der Tagung waren sehr lehrreich, und der Austausch mit internationalen Fachleuten hat uns neue Sichtweisen eröffnet“, sagt Akdal. Außerdem sei es für ihn eine sehr wertvolle Erfahrung, als Studenten an einer Fachtagung dieser Art teilzunehmen und einen Vortrag halten zu dürfen.

Neben Ahmet Can Akdal stellte der wissenschaftliche Mitarbeiter im Bereich konstruktiver Ingenieurbau, Kay Lengert (M.Sc.), die Ergebnisse seiner Forschung zu „nachhaltigen und dauerhaften Brückenkappen aus Recyclingbeton und Basaltfaserverstärkten Kunststoff-Bewehrung“ Ebenfalls auf der Fachtagung vor.

„Für uns ist es sehr schön, dass wir es geschafft haben, zwei verschiedenartige Beiträge auf einer internationalen Fachkonferenz zu platzieren“, sagt Prof. Dr. Stephan Görtz. Gerade für einen Bachelor-Studierenden sei es eine herausragende Leistung, Ergebnisse einer Projektarbeit auf einem hohen Niveau der Fachöffentlichkeit zu präsentieren, bei der üblicherweise nur wissenschaftliche Mitarbeiter, die inhaltlich wesentlich weiter mit eigenen Forschungen sind, Forschungsergebnisse präsentieren, betont Görtz.

 

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