Gleich mit zwei Boliden hat die Fachhochschule (FH) Kiel am diesjährigen internationalen Wettbewerb Racing Aeolus teilgenommen, der vom 24. bis zum 26. August in Den Helder (Niederlande) stattfand. Bei diesem Wettbewerb geht es darum, mit selbst entwickelten windbetriebenen Fahrzeugen gegen den Wind zu fahren.
Der neue, zweite Rennwagen des Teams der FH Kiel, der Baltic TwinThunder (BTT) stellte bei seiner Premiere eindrucksvoll sein Potential unter Beweis und erreichte am ersten Wertungstag als drittschnellstes Fahrzeug im Feld einen Bestwert von 82 Prozent; dieser Wert bezeichnet das Verhältnis von Fahrt- zu Windgeschwindigkeit in Prozent.
Die Bedingungen in Den Helder waren in diesem Jahr für alle Beteiligten schwierig, der Wind war schwach und nahm im Verlauf des Wettbewerbs stetig ab. Tatsächlich schaffte es neben dem Kieler Baltic TwinThunder nur das Team inventus von der Universität Stuttgart, auch am zweiten Renntag die erforderlichen drei Rennläufe zu absolvieren – am dritten fuhr kein einziges. Die sogenannten Drag Races, bei denen zwei Windautos im KO-System aus dem Stand 100 Meter gegeneinander fahren, konnten ebenfalls nicht durchgeführt werden.
Der ältere Kieler Bolide, der Baltic Thunder Student (BTS), konnte aufgrund technischer Probleme am ersten Tag nicht starten, war aber eines vor vier Fahrzeugen, die am zweiten Wettbewerbstag wenigstens einen Lauf schafften. Das reichte allerdings nicht, um an die Erfolge der vergangenen sieben Jahren anzuknüpfen. Dennoch zeigte sich Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Jan Henrik Weychardt zufrieden: „Der Racing Aeolus fand nun schon zum zehnten Mal statt und ist für uns eine wichtige Veranstaltung. Durch ihre Arbeit an den Rennwagen erwerben unsere Studierenden nicht zuletzt ein umfassendes Wissen über die effiziente Nutzung der nachhaltigen Energiequelle Wind.“
Ein Foto des diesjährigen Teams können Sie hier herunterladen und kostenfrei für die Berichterstattung verwenden.
Foto: Gabriel Nolte/FH Kiel
Hintergrund Baltic Thunder
Im Jahr 2008 gründete Prof. Dr. Alois Schaffarczyk das Projekt Baltic Thunder, seit 2009 leitet er es gemeinsam mit Prof. Weychardt. Dieser verantwortet als Fachgebietsleiter für Konstruktion den Bau der Boliden, Prof. Schaffarczyk ist zuständig für den Bereich Aerodynamik. Die FH Kiel hat bisher an allen Wettbewerben teilgenommen. Die beste Platzierung gelang dem Team 2010 mit dem zweiten Platz.
Kontakt:
Prof. Weychardt, E-Mail: jan.henrik.weychardt(at)fh-kiel.de
veröffentlicht am 29.08.2017