Die aktuellen Hygieneregeln der Corona-Pandemie ließen es zu: Am 18.02.2022 konnten 51 Absolventinnen und Absolventen in feierlichem Rahmen ihre Urkunden zum Abschluss ihres Bachelorstudiums der Landwirtschaft bzw. ihres Masterstudiums des Agrarmanagements in Empfang nehmen. Dekan Prof. Dr. Martin Braatz und viele Helfer*innen hatten in der Halle der Landwirtschaftskammer Rendsburg einen festlichem Rahmen hergerichtet. Eltern, Partnerinnen und Partner, Freundinnen und Freunde konnten den Studienabschluss per Videokonferenz verfolgen.
Prof. Braatz freute sich sehr, dass er fast alle Absolventinnen und Absolventen persönlich begrüßen konnte. Der Fachbereich sei froh, dass die Prüfungswochen und die Abschlussfeier in Präsenz stattfinden konnten. Trotz dreier digitaler Semester waren die Leistungen der 41 Bachelor und zehn Master überdurchschnittlich. „Sie können auf eine ganz besondere Studienzeit zurückblicken. Das Engagement und die Disziplin aller Lehrenden und Studierenden hat geholfen, alle Hürden von Zoom und Moodle zu überspringen. Damit sind die heute verteilten Urkunden und Zeugnisse der große Nachweis eines erfolgreichen Kompetenzerwerbs während ihres Studiums“, betonte der Dekan stolz. Den Absolvent*innen gab er den Hinweis mit auf den Weg, dass sie ab heute die Visitenkarte des Fachbereichs und damit auf dem Arbeitsmarkt die Wegbereiter*innen für alle nachfolgenden Studierenden sein werden.
Der Vizepräsident der Fachhochschule Kiel, Prof. Dr. Tobias Hochscherf, beglückwünschte die Absolventinnen und Absolventen zu ihrem gelungenen Abschluss. „Halten Sie nach dieser Feier aber auch noch einmal inne, blicken sie dankbar auf das Erreichte zurück und genießen Sie den Moment“, gab er ihnen mit auf den Weg.
Bevor den Absolvent*innen die Urkunden und Zeugnisse überreicht wurden, würdigte der Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Prof. Dr. Albrecht Mährlein, in einer kurzen Rede die Disziplin der Studierenden während ihres Studiums. „Sie haben die besonderen Herausforderungen in ihrer Studienzeit angenommen, dafür meinen Respekt an Sie“. Er ermutigte die Gruppe, „nicht zu lamentieren, sondern Veränderungen vorzunehmen, wenn rationale Entscheidungen diese erforderlich machen. Fangen sie einfach damit an!“ Abschließend dankte der Professor allen Mitarbeitenden des Fachbereichs sowie dem Kollegium für ihr Engagement während des letzten Semesters. Besonderer Dank galt Birgit Albrodt im Prüfungsamt dafür, dass rechtzeitig zur Abschlussfeier wieder alle Zeugnisse und Urkunden fertiggestellt wurden.
Mit dem Abschluss in See stechen
Unter Regie von Prodekanin Prof. Dr. Katrin Mahlkow-Nerge begann die Übergabe der Urkunden. Sie hatte dafür in akribischer Vorarbeit von jeder Absolventin und jedem Absolventen Besonderheiten aus dem Studium und zum zukünftigen Berufsfeld recherchiert und zum Besten gegeben. Viele Episoden führten dabei zum Schmunzeln der Zuhörer.
Für die Absolvent*innen fassten Mats Petersen für die Bachelor und Henrike Grotsch für die Master ihre Eindrücke aus dem Studium zusammen. „Bachelor of Science… und jetzt?“ fragte Mats Petersen. Das Ziel des Studiums der Landwirtschaft sei in der Beschreibung des Studiengangs formuliert: Führungskraft in der Landwirtschaft und im landwirtschaftlichen Umfeld. Im maritimen Kontext, man hat schließlich am Nord-Ostsee-Kanal studiert, sei das vergleichbar mit dem Kapitän eines Schiffes. Dessen Aufgabe erfordere ein Schiff mit dem Rumpf, dem Studiengang, als Grundlage. Um ans Ziel zu kommen, sei Energie notwendig, quasi der Motor und der Antrieb. „Dieser Teil des Schiffes stellt den stetigen Kompetenzerwerb während des Studiums dar. Anker und Ruder dienen praktisch der Orientierung und der Kontrolle des Studienfortschritts, und im Laderaum ist viel Platz für das erreichte Wissen durch die Vorlesungen“, sagte Petersen. Daher auch die Bezeichnung „Container-Module“. Für die sichere Steuerung eines Schiffes bedürfe es Lotsen, also der Lehrenden. Zudem brauche jedes Schiff einen Heimathafen, also den Fachbereich Agrarwirtschaft mit der Hafenmeisterei, dem Sekretariat. Mit dem Abschluss könnten die Studierenden jetzt in See stechen, schloss Petersen, würden sich aber immer auch auf ein Wiedersehen im Heimathafen freuen. Einen besonderen Dank richtete er an die Verwaltung des Fachbereichs, die wesentlich zur Meisterung der besonderen Situation und zum erfolgreichen Abschluss der Studierenden beigetragen habe.
Dank für die engagierte Betreuung
Henrike Grotsch verglich die Besonderheiten des Masterstudiengangs mit dem Ackerbau. Eine gute Aussaat und Pflege eines Bestandes, also das ständige Bemühen um Kompetenzerwerb durch die Vorlesungen und die Unterstützung durch die Lehrenden, führe auch zu einer guten Ernte, also zum erfolgreichen Studienabschluss. Die Erkenntnis aus dem Studium sei aber auch, dass man aus vielen Fehlern auch viel lernen kann und dass ein gutes Netzwerk zu vielen Überlebenstipps während des Studiums beitragen kann. Für die engagierte Betreuung wurden den Mitarbeiterinnen aus dem Sekretariat Blumen überreicht sowie dem Kollegium Präsentkörbe.
Nach 64 Hochschulsemestern wurde an dem Abend Prof. Dr. Klaus Schlüter in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Schlüter wurde 1990 an den damaligen Fachbereich Landbau berufen, um dort die Fachgebiete Phytomedizin und Botanik zu vertreten. Prof. Dr. Rainer Wulfes würdigte in seiner Laudatio die stets engagierte Betreuung der Studierenden durch den Kollegen, seine ambitionierte und professionelle Lehre, die umfangreiche Publikations- und Vortragstätigkeit über seine praxisorientierte Forschung sowie die Verdienste in der Gremienarbeit des Fachbereichs und der FH Kiel. Der Aufbau und die Weiterentwicklung des Versuchsfeldes Lindenhof waren eine besondere Leidenschaft Schlüters. Die heutige Ausrichtung des Lindenhofs, die personelle und technische Ausstattung seien im Wesentlichen seinem Engagement bei der Beschaffung finanzieller Mittel zu verdanken und trugen maßgeblich zur Erfolgsgeschichte und der mittlerweile bundesweiten Reputation des Lindenhofes sowie des ganzen Fachbereichs bei. Für diese besondere Leistung wurde Prof. Schlüter die Hochschulmedaille verliehen. „Wir verabschieden einen Kollegen, der das heutige Format des Fachbereichs entscheidend mitgeprägt hat und bedanken uns für sein vielfältiges Engagement an der Fachhochschule und am Fachbereich“, sagte Wulfes.
Professor Schlüter dankte dem Kollegium und allen Mitarbeitenden des Fachbereichs für die gute Zusammenarbeit. In einem kurzen Rückblick ließ er seine Dienstzeit unter dem Motto „Nichts ist beständiger als der Wandel“ Revue passieren.
Leidenschaft im Tun führt zum Erfolg
Zum Abschluss der Feierstunde ergriff der Vorsitzende der Vereinigung der Agraringenieure, Dipl.-Ing. (FH) Stefan Heins, das Wort und beglückwünschte die Absolvent*innen zu ihrem erfolgreichen Abschluss. „Entwickeln und bewahren sie Leidenschaft in Allem, was sie tun, dann werden sie darin auch erfolgreich sein“, gab er ihnen mit auf den Weg. „Wenn innen nichts brennt, kann außen nichts leuchten!“. Er warb für die Mitgliedschaft in der Vereinigung um weiterhin den Kontakt zum Fachbereich zu halten und das erworbene Netzwerk zu pflegen.