Karin Hilbers besuchte in St. Petersburg die Gedenkstätte, die an die über 900.000 Opfer der Belagerung der Stadt im Zweiten Weltkrieg erinnert. Bei ihren Nachforschungen stieß die Künstlerin auf Tagebuchaufzeichnungen eines Soldaten, der an dieser Belagerung beteiligt war. Seine Einträge, datiert von Januar bis Anfang April 1943, dienten Karin Hilbers als Arbeitsgrundlage für das Herzstück ihrer Ausstellung „sehr schönes Wetter, jedoch man ist an den Bunker gebunden“. Diese wird am Donnerstag, 10. März 2011, um 18 Uhr im Bunker-D der Fachhochschule Kiel eröffnet.
Im Zentrum der Ausstellung steht eine Installation mit 24 Linolschnitten und zwölf großen Lautsprechern, aus denen sehr bekannte Lieder aus dem Zweiten Weltkrieg klingen. „Die Installation bildet innerhalb meiner Arbeiten eine Ausnahme in ihrer Geschichtlichkeit und Ernsthaftigkeit“, erklärt Karin Hilbers, die an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel Grafik und Malerei studiert hat. Ihre anderen Arbeiten seien auf keinen Fall „missionarisch“, sondern eher mit Witz und Humor ausgestattet. Ferner präsentiert die Künstlerin 16 Holzschnitte mit dem Titel „Leitfossilien“ und die Arbeit „Bonusclub“, die sich aus über 50 Porzellanreliefs zusammensetzt. Karin Hilbers arbeitet in der Technik des Holz- und Linolschnitts. Oft zeichnet sie mit dem Messer ohne Vorzeichnung direkt ins Holz. Die geschnittenen Platten druckt sie auf Papier, Leinwand oder als Relief in Porzellanmasse.
„sehr schönes Wetter, jedoch man ist an den Bunker gebunden“ läuft bis zum 6. April 2011 und kann mittwochs zwischen 10 und 20 Uhr in der Galerie des Bunker-D (Schwentinestraße 11, 24149 Kiel) besucht werden.
Weitere Termine nach Vereinbarung unter bunker-d@fh-kiel.de, nähere Informationen unter www.bunker-d.de.
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