Die Wolfsburger Künstlerin Stefanie Woch gestaltet zusammen mit der Hamburger Malerin Svenja Maaß die nächste Ausstellung im Bunker-D. Im Interview mit Safia Yasin verrät Svenja Maaß, was die Besucher erwartet.
Wie kam es zu der Idee, eine gemeinsame Ausstellung zu machen? Ihre Kunst ist ja doch sehr unterschiedlich.
Ursprünglich war eine Einzelausstellung mit meinen Arbeiten angedacht. Der Bunker D ruft jedoch geradezu danach, nicht ausschließlich Wände, sondern auch den Raum selbst zu bespielen. Ein Konzept für eine gemeinsame Ausstellung mit den Installationen von Stefanie Woch in Kombination meinen Malereien fand‘ ich sehr reizvoll.
Was erwartet die Besucher Ihrer Ausstellung im Bunker-D?
Eine ganze Plantage mit außerirdischer Pfefferminze! (lacht)
Nein ernsthaft, mit unseren Malereien und Installationen wollen wir einen seltsamen Kosmos aus Lebewesen, Pflanzen und Landschaft entstehen lassen, der augenzwinkernd Realität und Wahrnehmung hinterfragt.
Um welche Themen geht es bei Ihrer Kunst? Gibt es Gemeinsamkeiten?
So unterschiedlich unsere Arbeiten auch sind: Sie fußen hier wie da auf einer sehr genauen, wenn auch komplett unwissenschaftlichen Naturbeobachtung. Wie sind die Dinge beschaffen? Wie könnten sie noch sein? Unsere Techniken sind –inzwischen- recht unterschiedlich (wir haben in der gleichen Fachklasse Malerei an der HBK Braunschweig studiert), die Ergebnisse sind es entsprechend auch. Aber wir gehen immer wieder mit ähnlichen Fragen ins Atelier.
Welche Kunstwerke sollte man sich unbedingt genauer anschauen?
Alle selbstverständlich! Wir bringen Vorder- und Hintergründiges mit, Offensichtliches, aber eben auch Dinge, die sich erst auf den zweiten Blick erschließen.
Was zunächst natürlich, pflanzlich oder landschaftlich anmutet, ist in Wahrheit hochartifiziell: Aus Wolle und Wäscheleine, Biegedraht, Beton, Kabelbindern, Staubwedeln und Konfetti bestehen die Objekte von Stefanie Woch.
Ich bringe neben größeren Arbeiten auf Leinwand eine Serie von übermalten Buchseiten mit. Meine malerischen Eingriffe sind teilweise so dezent, dass man gut daran tut, genau hinzuschauen um zu erkennen, wo ich mich in das Ausgangsmaterial „eingeschlichen“ habe.
Vielleicht findet ja auch tatsächlich jemand außerirdische Pfefferminze…
Gibt es für Sie einen besonderen Anreiz an einem ungewöhnlichem Ort wie dem Bunker-D auszustellen?
Zunächst einmal war es reizvoll für uns, mit einem im besten Sinne so kunstverrückten Menschen wie Klaus Michael Heinze, Kanzler der FH Kiel und Initiator der Ausstellungen dort, zusammenzuarbeiten! Der Bunker-D ist natürlich ein sehr dominanter Raum, wir sind gespannt, was wir ihm entgegensetzen können!
Die Ausstellung wird am Donnerstag, 8. März, um 18 Uhr durch Kanzler Klaus Heinze eröffnet. Sie ist bis zum 4. April während der regulären Öffnungszeiten des Bunker-D mittwochs von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Weitere Termine sind nach Vereinbarung unter bunker-d@fh-kiel.de möglich.