Der Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit setzt seine Ringvorlesung „Reality strikes back“ zum Thema „Die rechte Mitte. Rechtsextremismus: nur ein ‚Randphänomen`?“ auch im Sommersemester 2021 fort. Am Mittwoch, 7. April 2021, steht der Online-Vortrag „Ausmaß und Schwerpunkte antisemitischer Vorfälle in Schleswig-Holstein“ auf dem Programm, in dem die Landesweite Informations- und Dokumentationsstelle Antisemitismus LIDA-SH ihre Arbeit und deren Ergebnisse vorstellt.
Zum Inhalt: Bundesweit gab es im vergangenen Jahr 2275 Straftaten mit antisemitischem Hintergrund und damit so viele wie nie zuvor. Die Polizei registrierte im Durchschnitt täglich sechs antisemitische Delikte. Auch in Schleswig-Holstein wurden für das Jahr 2020 mit 27 deutlich mehr antisemitische Straftaten durch die Polizei erfasst als noch 2019 (11 Straftaten).
Dennoch sind Expert*innen davon überzeugt, dass die Zahlen nicht das wahre Ausmaß antisemitischer Vorfälle widerspiegeln, weil offizielle Statistiken dem Phänomenbereich Antisemitismus nicht gerecht werden können. Das liege daran, dass viele antisemitische Vorfälle von der Polizei erst gar nicht aufgenommen oder immer wieder ungenau oder falsch eingeordnet würden. Zudem meldeten sie die Betroffenen häufig nicht. Um Antisemitismus in Schleswig-Holstein dennoch angemessen zu erfassen und darzustellen, wurde im September 2018 die „Landesweite Informations- und Dokumentationsstelle Antisemitismus Schleswig-Holstein“, kurz LIDA-SH, gegründet. Seitdem generiert die Meldestelle belastbare Daten über Art, Umfang und Erscheinungsformen von Antisemitismus im Land und entwickelt Sensibilisierungsangebote.
Der Online-Vortrag am Mittwoch,7. April 2021, findet von 16.15 bis 17.45 Uhr statt. Externe Interessierte können sich per E-Mail unter ringvorlesung.sg(at)fh-kiel.de anmelden und bekommen den Link zur Zoom-Vorlesung zugesandt.