Frankfurt am Main/Kiel, 03. Juli 2014 – Die Abbruchquoten auf „ein gesundes Maß“ zu senken, mit diesem Ziel geht Prof. Dr. Jan Henrik Weychardt vom Fachbereich Maschinenwesen der Fachhochschule Kiel (FH Kiel) als Projektkoordinator in das Transfer-Projekt, das der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) im Rahmen seiner Maschinenhaus-Initiative an der FH Kiel gestartet hat. Ziel der Initiative ist die Erhöhung des Studienerfolgs im Elektrotechnik- und Maschinenbaustudium in Deutschland. „Zwar mehren sich die positiven Anzeichen, aber die Abbruchquoten in den ingenieurwissenschaftlichen Bachelorstudiengängen an deutschen Hochschulen sind nach wie vor überdurchschnittlich hoch“, sagte Thilo Weber, Referent im Bereich Bildung des VDMA.
Prodekan Schmidt, ebenfalls Projektkoordinator, ist davon überzeugt, dass neben der schulischen Vorbildung auch das Engagement und die Motivation der Studierenden Optimierungspotenziale aufweisen. „Wer ein ingenieurwissenschaftliches Studium aufnehmen möchte, sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Anforderungen hoch sind.“ Um den Studienerfolg zu erhöhen, dürften aber nicht die Anforderungen und damit die Qualität von Studium und Lehre verringert werden. „Die Studierenden müssen umfassend informiert, betreut und damit motiviert werden, was angesichts knapper personeller und finanzieller Ressourcen immer wieder eine Herausforderung ist“, sagte Schmidt, der sich vom Transfer-Projekt einen intensiven Wissens- und Erfahrungsaustausch erhofft.
Gelegenheit dazu bieten in den kommenden Monaten mehrere Workshops. Fachleute des VDMA und der HIS-Hochschulentwicklung im Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) analysieren zunächst gemeinsam mit Lehrenden und Studierenden des Fachbereichs Maschinenwesen den Status quo und entwickeln Maßnahmen zur Steigerung des Studienerfolgs. Bewährte Instrumente und Good-Practice-Beispiele aus Studium und Lehre hat der VDMA bereits in seiner Maschinenhaus-Toolbox gesammelt. „Mithilfe dieses Werkzeugkastens können sich die Hochschulen von den Beispielen anderer Hochschulen inspirieren lassen“, sagte Weber.
Intensiv bringt sich auch der VDMA Nord, die Regionalvertretung des Verbandes für Norddeutschland, in die Maschinenhaus-Initiative ein. „Im Interesse unserer Mitgliedsunternehmen setzen wir uns für eine Steigerung des Studienerfolgs ein“, betonte Axel Sandvoß vom VDMA Nord. „Denn nur mit gut ausgebildeten Fachkräften bleiben die hier ansässigen Unternehmen wettbewerbsfähig.“
„Maschinenhaus – Campus für Ingenieure“ im zweiten Projektjahr
Zurzeit laufen 24 weitere Maschinenhaus-Transfers an deutschen Hochschulen oder sind bereits abgeschlossen. Bis Mitte 2015 sollen es 32 Projekte in ganz Deutschland gewesen sein. Alle teilnehmenden Hochschulen erhalten zum Abschluss das „Maschinenhaus-Teilnahmezertifikat“ und werden damit in den Kreis der Transfer-Hochschulen aufgenommen.
Bis zum 19. September 2014 können sich Hochschulen zudem um den mit 100.000 Euro dotierten VDMA-Hochschulpreis „Bestes Maschinenhaus 2015“ bewerben. Prämiert werden Ideen und Konzepte, die die Qualität der Lehre steigern und dadurch ein erfolgreiches Studium ermöglichen. Die Preisverleihung findet am 5. Mai 2015 in Berlin statt. Dann wird der Preis bereits zum zweiten Mal verliehen. Die Auszeichnung „Bestes Maschinenhaus 2013“ erhielt die Fakultät für Maschinenbau des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) im November des vergangenen Jahres.
Kontakte für die Medien:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) e.V.
Thilo Weber
Lyoner Straße 18
60528 Frankfurt
Telefon +49 69 6603-1787
Fax +49 69 6603-2787
E-Mail thilo.weber(at)vdma.org
Fachhochschule Kiel
Frauke Schäfer
Pressesprecherin
Telefon +49 431 210-1020
E-Mail frauke.schaefer(at)fh-kiel.de
Über das Maschinenhaus – die VDMA-Initiative für Studienerfolg Das Maschinenhaus als Campus für Ingenieure besteht aus zwei Phasen: Gemeinsam mit dem Partner, dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung, wurde das theoretische Fundament gelegt. Zunächst wurden die Studienbedingungen in den Fachbereichen Maschinenbau und Elektrotechnik analysiert. Darauf aufbauend entstand das Referenzmodell für gute Lehre, das mithilfe einer Befragung aller Hochschulen weiter ausgearbeitet wurde. Fallstudien an ausgewählten Pionierhochschulen stellten das zentrale Element zur Praxiserprobung dar. Phase zwei läuft seit Jahresbeginn 2013. Mit mehreren VDMA-finanzierten Beratertagen in je einer Fachhochschule und Universität pro Bundesland gelangt die Theorie in die Hochschulpraxis. Eine Toolbox mit den erfolgversprechendsten Maßnahmen, Indikatoren und Instrumenten übersetzt das Konzept für die Praxis. Im „Erfahrungsaustausch (ERFA) Maschinenhaus“ kommen Fachleute von Hochschulen zweimal jährlich zusammen, um über aktuelle Fragen rund um das Thema Qualitätsmanagement und Lehre zu diskutieren. Darüber hinaus verleiht der VDMA im Mai 2015 zum zweiten Mal den mit 100.000 Euro dotierten Hochschulpreis „Bestes Maschinenhaus“. www.vdma.org/maschinenhaus
Die Fachhochschule Kiel ist mit rund 6.600 Studierenden (Sommersemester 2014) die zweitgrößte Hochschule Schleswig-Holsteins. Das Studienangebot umfasst 35 Bachelor- und Masterstudiengänge, Zusatzstudiengänge, berufsbegleitende und weiterbildende Angebote der Fachbereiche Agrarwirtschaft, Informatik und Elektrotechnik, Maschinenwesen, Medien, Soziale Arbeit und Gesundheit sowie Wirtschaft. Zentraler Standort ist die Landeshauptstadt Kiel, der Außenfachbereich Agrarwirtschaft hat seinen Sitz in Osterrönfeld bei Rendsburg. www.fh-kiel.de
Ein Pressefoto zum kostenlosen Download finden Sie unter: <link pressefoto>www.fh-kiel.de/pressefoto/140630_Maschinenhaus_VDMA.jpg
Bildunterschrift: v.l.n.r.: Thilo Weber (Referent im Bereich Bildung des VDMA), Uta Pansa (Geschäftsführerin Fachbereich Maschinenwesen FH Kiel), Axel Sandvoß (VDMA Landesverband Nord), Prof. Dr. Wolfgang Huhn (Vizepräsident FH Kiel), PD Dr. Joachim Söder-Mahlmann (HIS GmbH) , Prof. Dr. rer. pol. Rainer Geisler (Dekan Fachbereich Maschinenwesen), Prof. Dr.-Ing. Jan Henrik Weychardt (Fachbereich Maschinenwesen), Prof. Dr. rer. nat. Sönke Schmidt (Prodekan Fachbereich Maschinenwesen).
Veröffentlicht am 03.07.2014